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Grimm, Albert Ludwig: Die malerischen und romantischen Stellen des Odenwaldes. Darmstadt, 1843.

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Der Odenwald.


In den geographischen Büchern wird unter dem Odenwalde gewöhnlich die Strecke Landes begriffen, welche zwischen dem Rheine, dem Main und dem Neckar liegt, und zwar von da an, wo sich der Neckar von seinem bisher meist nördlichen Laufe mehr nach Nordwesten und Westen wendet. Nach dieser Begränzung gehörte nicht nur das zwischenliegende bergige und hügelige Land, sondern auch die westliche Abdachung des Gebirges, welche die Bergstrasse bildet, und die daran stossende Ebene, die einen Theil des diesseitigen Rheinthales ausmacht, mit dazu. Letztere kommt aber schon in den ältesten Urkunden und zwar gleichzeitig mit dem Odenwalde unter der besondern Benennung Forehahi vor, welcher Name von dem altdeutschen Worte Foraha abzuleiten ist, das unsere Föhre bezeichnet. Und noch heutiges Tages bestehen die Waldungen dieser Ebene grösstentheils aus Föhrenbäumen.

Man scheint darum richtiger die Bergstrasse als die westliche Gränze des Odenwaldes anzunehmen, während der Neckar als die südliche und der Main als die nördliche Gränze gelten müssen. Nur in Osten bleibt sie etwas unbestimmt. Wir glauben sie am richtigsten zu bezeichnen, indem wir vom Maine bei Miltenberg dem Mudauthale folgen, und bei Obermudau über die Schneeschmelze nach Langenelz zu gehen, von da aus aber das Elzthal bis zu dem Einflusse der Elz in den Neckar bei Neckarelz verfolgen.

Man hat schon vielfach versucht, den Ursprung und die Bedeutung des Namens "Odenwald" zu ergründen. Gänzlich verfehlt ist die Ableitung desselben von Kaiser Otto dem Grossen, obgleich er auch in ältern Urkunden Ottenewald heisst; indessen kommt der Name Odunwald oder Odonewald schon in weit ältern Urkunden vor,

Der Odenwald.


In den geographischen Büchern wird unter dem Odenwalde gewöhnlich die Strecke Landes begriffen, welche zwischen dem Rheine, dem Main und dem Neckar liegt, und zwar von da an, wo sich der Neckar von seinem bisher meist nördlichen Laufe mehr nach Nordwesten und Westen wendet. Nach dieser Begränzung gehörte nicht nur das zwischenliegende bergige und hügelige Land, sondern auch die westliche Abdachung des Gebirges, welche die Bergstrasse bildet, und die daran stossende Ebene, die einen Theil des diesseitigen Rheinthales ausmacht, mit dazu. Letztere kommt aber schon in den ältesten Urkunden und zwar gleichzeitig mit dem Odenwalde unter der besondern Benennung Forehahi vor, welcher Name von dem altdeutschen Worte Foraha abzuleiten ist, das unsere Föhre bezeichnet. Und noch heutiges Tages bestehen die Waldungen dieser Ebene grösstentheils aus Föhrenbäumen.

Man scheint darum richtiger die Bergstrasse als die westliche Gränze des Odenwaldes anzunehmen, während der Neckar als die südliche und der Main als die nördliche Gränze gelten müssen. Nur in Osten bleibt sie etwas unbestimmt. Wir glauben sie am richtigsten zu bezeichnen, indem wir vom Maine bei Miltenberg dem Mudauthale folgen, und bei Obermudau über die Schneeschmelze nach Langenelz zu gehen, von da aus aber das Elzthal bis zu dem Einflusse der Elz in den Neckar bei Neckarelz verfolgen.

Man hat schon vielfach versucht, den Ursprung und die Bedeutung des Namens „Odenwald“ zu ergründen. Gänzlich verfehlt ist die Ableitung desselben von Kaiser Otto dem Grossen, obgleich er auch in ältern Urkunden Ottenewald heisst; indessen kommt der Name Odunwald oder Odonewald schon in weit ältern Urkunden vor,

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[3/0003] Der Odenwald. In den geographischen Büchern wird unter dem Odenwalde gewöhnlich die Strecke Landes begriffen, welche zwischen dem Rheine, dem Main und dem Neckar liegt, und zwar von da an, wo sich der Neckar von seinem bisher meist nördlichen Laufe mehr nach Nordwesten und Westen wendet. Nach dieser Begränzung gehörte nicht nur das zwischenliegende bergige und hügelige Land, sondern auch die westliche Abdachung des Gebirges, welche die Bergstrasse bildet, und die daran stossende Ebene, die einen Theil des diesseitigen Rheinthales ausmacht, mit dazu. Letztere kommt aber schon in den ältesten Urkunden und zwar gleichzeitig mit dem Odenwalde unter der besondern Benennung Forehahi vor, welcher Name von dem altdeutschen Worte Foraha abzuleiten ist, das unsere Föhre bezeichnet. Und noch heutiges Tages bestehen die Waldungen dieser Ebene grösstentheils aus Föhrenbäumen. Man scheint darum richtiger die Bergstrasse als die westliche Gränze des Odenwaldes anzunehmen, während der Neckar als die südliche und der Main als die nördliche Gränze gelten müssen. Nur in Osten bleibt sie etwas unbestimmt. Wir glauben sie am richtigsten zu bezeichnen, indem wir vom Maine bei Miltenberg dem Mudauthale folgen, und bei Obermudau über die Schneeschmelze nach Langenelz zu gehen, von da aus aber das Elzthal bis zu dem Einflusse der Elz in den Neckar bei Neckarelz verfolgen. Man hat schon vielfach versucht, den Ursprung und die Bedeutung des Namens „Odenwald“ zu ergründen. Gänzlich verfehlt ist die Ableitung desselben von Kaiser Otto dem Grossen, obgleich er auch in ältern Urkunden Ottenewald heisst; indessen kommt der Name Odunwald oder Odonewald schon in weit ältern Urkunden vor,

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Zitationshilfe: Grimm, Albert Ludwig: Die malerischen und romantischen Stellen des Odenwaldes. Darmstadt, 1843, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_odenwald_1843/3>, abgerufen am 22.11.2024.