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Grimm, Jacob: Über den altdeutschen Meistergesang. Göttingen, 1811.

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2) In andern Gesängen springen zwar die drei Theile deut-
lich hervor, aber die Reimfolge in den beiden ersten (den Stol-
len) ist nicht gleichmäßig. Hierin liegt, wie schon oben be-
rührt worden, an sich nichts Unnatürliches, weil die Gleich-
heit im Ganzen wohl vorhanden ist. Alle erregten Töne wer-
den befriedigt und gelöst, ob nun der letzte dießmal zuerst,
oder wie es geschehen mag, beleidigt nicht das Princip. We-
nigstens bekommen die beiden Stollen, wo sie sich einander
bloß zudrehen, eine Art von Rundung und Ganzem; ich ver-

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2) In andern Geſaͤngen ſpringen zwar die drei Theile deut-
lich hervor, aber die Reimfolge in den beiden erſten (den Stol-
len) iſt nicht gleichmaͤßig. Hierin liegt, wie ſchon oben be-
ruͤhrt worden, an ſich nichts Unnatuͤrliches, weil die Gleich-
heit im Ganzen wohl vorhanden iſt. Alle erregten Toͤne wer-
den befriedigt und geloͤſt, ob nun der letzte dießmal zuerſt,
oder wie es geſchehen mag, beleidigt nicht das Princip. We-
nigſtens bekommen die beiden Stollen, wo ſie ſich einander
bloß zudrehen, eine Art von Rundung und Ganzem; ich ver-

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[51/0061] [Abbildung] [Abbildung] 2) In andern Geſaͤngen ſpringen zwar die drei Theile deut- lich hervor, aber die Reimfolge in den beiden erſten (den Stol- len) iſt nicht gleichmaͤßig. Hierin liegt, wie ſchon oben be- ruͤhrt worden, an ſich nichts Unnatuͤrliches, weil die Gleich- heit im Ganzen wohl vorhanden iſt. Alle erregten Toͤne wer- den befriedigt und geloͤſt, ob nun der letzte dießmal zuerſt, oder wie es geſchehen mag, beleidigt nicht das Princip. We- nigſtens bekommen die beiden Stollen, wo ſie ſich einander bloß zudrehen, eine Art von Rundung und Ganzem; ich ver- D 2

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob: Über den altdeutschen Meistergesang. Göttingen, 1811, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_meistergesang_1811/61>, abgerufen am 22.11.2024.