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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857.

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stände vor mir: du gleichst ihr in allem.' Sie antwortete 'ich bin die Jungfrau Maleen, die um dich sieben Jahre in der Finsterniß gefangen gesessen, Hunger und Durst gelitten und so lange in Noth und Armuth gelebt hat: aber heute bescheint mich die Sonne wieder. Jch bin dir in der Kirche angetraut und bin deine rechtmäßige Gemahlin.' Da küßten sie einander und waren glücklich für ihr Lebtag. Der falschen Braut ward zur Vergeltung der Kopf abgeschlagen.

Der Thurn, in welchem die Jungfrau Maleen gesessen hatte, stand noch lange Zeit, und wenn die Kinder vorüber giengen, so sangen sie

'kling klang kloria,
wer sitt in dissen Thoria?
Dar sitt en Königsdochter in,
die kann ik nich to seen krygn.
De Muer de will nich bräken,
de Steen de will nich stechen.
Hänschen mit de bunte Jak,
kumm unn folg my achterna.'


stände vor mir: du gleichst ihr in allem.’ Sie antwortete ‘ich bin die Jungfrau Maleen, die um dich sieben Jahre in der Finsterniß gefangen gesessen, Hunger und Durst gelitten und so lange in Noth und Armuth gelebt hat: aber heute bescheint mich die Sonne wieder. Jch bin dir in der Kirche angetraut und bin deine rechtmäßige Gemahlin.’ Da küßten sie einander und waren glücklich für ihr Lebtag. Der falschen Braut ward zur Vergeltung der Kopf abgeschlagen.

Der Thurn, in welchem die Jungfrau Maleen gesessen hatte, stand noch lange Zeit, und wenn die Kinder vorüber giengen, so sangen sie

‘kling klang kloria,
wer sitt in dissen Thoria?
Dar sitt en Königsdochter in,
die kann ik nich to seen krygn.
De Muer de will nich bräken,
de Steen de will nich stechen.
Hänschen mit de bunte Jak,
kumm unn folg my achterna.’


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[456/0468] stände vor mir: du gleichst ihr in allem.’ Sie antwortete ‘ich bin die Jungfrau Maleen, die um dich sieben Jahre in der Finsterniß gefangen gesessen, Hunger und Durst gelitten und so lange in Noth und Armuth gelebt hat: aber heute bescheint mich die Sonne wieder. Jch bin dir in der Kirche angetraut und bin deine rechtmäßige Gemahlin.’ Da küßten sie einander und waren glücklich für ihr Lebtag. Der falschen Braut ward zur Vergeltung der Kopf abgeschlagen. Der Thurn, in welchem die Jungfrau Maleen gesessen hatte, stand noch lange Zeit, und wenn die Kinder vorüber giengen, so sangen sie ‘kling klang kloria, wer sitt in dissen Thoria? Dar sitt en Königsdochter in, die kann ik nich to seen krygn. De Muer de will nich bräken, de Steen de will nich stechen. Hänschen mit de bunte Jak, kumm unn folg my achterna.’

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1857/468>, abgerufen am 27.11.2024.