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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1850.

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um den zweiten zu befreien, berichten was sich weiter zutrug. Als ich den Händen des Riesen entronnen war, irrte ich in der Wildnis umher und wußte nicht wo ich mich hinwenden sollte. Jch stieg auf die höchsten Tannen und auf die Gipfel der Berge, aber wohin ich blickte, weit und breit war kein Haus, kein Acker, keine Spur von menschlichem Dasein, überall nichts als eine schreckliche Wildnis. Jch stieg von himmelhohen Bergen herab in Thäler, die den tiefsten Abgründen zu vergleichen waren. Mir begegneten Löwen, Bären, Büffel, Waldesel, giftige Schlangen und scheußliches Gewürm; ich sah wilde, behaarte Waldmenschen, Leute mit Hörnern und Schnäbeln, so entsetzlich, daß mir noch jetzt schaudert, wenn ich daran zurückdenke. Jch zog immer weiter, Hunger und Durst quälten mich, und ich mußte jeden Augenblick befürchten vor Müdigkeit umzusinken. Endlich, eben als die Sonne untergehen wollte, kam ich auf einen hohen Berg, da sah ich in einem öden Thal einen Rauch aufsteigen, wie aus einem angezündeten Backofen. Jch lief so schnell ich konnte den Berg herab nach dem Rauch zu: als ich unten ankam, sah ich drei todte Männer, die waren an dem Ast eines Baumes aufgehängt. Jch erschrack, denn ich dachte ich würde in die Gewalt eines anderen Riesen kommen, und war um mein Leben besorgt. Doch faßte ich mir ein Herz, gieng weiter, und fand ein kleines Haus, dessen Thüre weit offen stand: bei dem Feuer des Herds saß da eine Frau mit ihrem Kinde. Jch trat ein, grüßte sie, und fragte warum sie hier so allein säße und wo ihr Mann sich befände; ich fragte auch ob es noch weit bis dahin wäre, wo Menschen wohnten. Sie antwortete

um den zweiten zu befreien, berichten was sich weiter zutrug. Als ich den Händen des Riesen entronnen war, irrte ich in der Wildnis umher und wußte nicht wo ich mich hinwenden sollte. Jch stieg auf die höchsten Tannen und auf die Gipfel der Berge, aber wohin ich blickte, weit und breit war kein Haus, kein Acker, keine Spur von menschlichem Dasein, überall nichts als eine schreckliche Wildnis. Jch stieg von himmelhohen Bergen herab in Thäler, die den tiefsten Abgründen zu vergleichen waren. Mir begegneten Löwen, Bären, Büffel, Waldesel, giftige Schlangen und scheußliches Gewürm; ich sah wilde, behaarte Waldmenschen, Leute mit Hörnern und Schnäbeln, so entsetzlich, daß mir noch jetzt schaudert, wenn ich daran zurückdenke. Jch zog immer weiter, Hunger und Durst quälten mich, und ich mußte jeden Augenblick befürchten vor Müdigkeit umzusinken. Endlich, eben als die Sonne untergehen wollte, kam ich auf einen hohen Berg, da sah ich in einem öden Thal einen Rauch aufsteigen, wie aus einem angezündeten Backofen. Jch lief so schnell ich konnte den Berg herab nach dem Rauch zu: als ich unten ankam, sah ich drei todte Männer, die waren an dem Ast eines Baumes aufgehängt. Jch erschrack, denn ich dachte ich würde in die Gewalt eines anderen Riesen kommen, und war um mein Leben besorgt. Doch faßte ich mir ein Herz, gieng weiter, und fand ein kleines Haus, dessen Thüre weit offen stand: bei dem Feuer des Herds saß da eine Frau mit ihrem Kinde. Jch trat ein, grüßte sie, und fragte warum sie hier so allein säße und wo ihr Mann sich befände; ich fragte auch ob es noch weit bis dahin wäre, wo Menschen wohnten. Sie antwortete

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um den zweiten zu befreien, berichten was sich weiter zutrug. Als ich den Händen des Riesen entronnen war, irrte ich in der Wildnis umher und wußte nicht wo ich mich hinwenden sollte. Jch stieg auf die höchsten Tannen und auf die Gipfel der Berge, aber wohin ich blickte, weit und breit war kein Haus, kein Acker, keine Spur von menschlichem Dasein, überall nichts als eine schreckliche Wildnis. Jch stieg von himmelhohen Bergen herab in Thäler, die den tiefsten Abgründen zu vergleichen waren. Mir begegneten Löwen, Bären, Büffel, Waldesel, giftige Schlangen und scheußliches Gewürm; ich sah wilde, behaarte Waldmenschen, Leute mit Hörnern und Schnäbeln, so entsetzlich, daß mir noch jetzt schaudert, wenn ich daran zurückdenke. Jch zog immer weiter, Hunger und Durst quälten mich, und ich mußte jeden Augenblick befürchten vor Müdigkeit umzusinken. Endlich, eben als die Sonne untergehen wollte, kam ich auf einen hohen Berg, da sah ich in einem öden Thal einen Rauch aufsteigen, wie aus einem angezündeten Backofen. Jch lief so schnell ich konnte den Berg herab nach dem Rauch zu: als ich unten ankam, sah ich drei todte Männer, die waren an dem Ast eines Baumes aufgehängt. Jch erschrack, denn ich dachte ich würde in die Gewalt eines anderen Riesen kommen, und war um mein Leben besorgt. Doch faßte ich mir ein Herz, gieng weiter, und fand ein kleines Haus, dessen Thüre weit offen stand: bei dem Feuer des Herds saß da eine Frau mit ihrem Kinde. Jch trat ein, grüßte sie, und fragte warum sie hier so allein säße und wo ihr Mann sich befände; ich fragte auch ob es noch weit bis dahin wäre, wo Menschen wohnten. Sie antwortete
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[486/0498] um den zweiten zu befreien, berichten was sich weiter zutrug. Als ich den Händen des Riesen entronnen war, irrte ich in der Wildnis umher und wußte nicht wo ich mich hinwenden sollte. Jch stieg auf die höchsten Tannen und auf die Gipfel der Berge, aber wohin ich blickte, weit und breit war kein Haus, kein Acker, keine Spur von menschlichem Dasein, überall nichts als eine schreckliche Wildnis. Jch stieg von himmelhohen Bergen herab in Thäler, die den tiefsten Abgründen zu vergleichen waren. Mir begegneten Löwen, Bären, Büffel, Waldesel, giftige Schlangen und scheußliches Gewürm; ich sah wilde, behaarte Waldmenschen, Leute mit Hörnern und Schnäbeln, so entsetzlich, daß mir noch jetzt schaudert, wenn ich daran zurückdenke. Jch zog immer weiter, Hunger und Durst quälten mich, und ich mußte jeden Augenblick befürchten vor Müdigkeit umzusinken. Endlich, eben als die Sonne untergehen wollte, kam ich auf einen hohen Berg, da sah ich in einem öden Thal einen Rauch aufsteigen, wie aus einem angezündeten Backofen. Jch lief so schnell ich konnte den Berg herab nach dem Rauch zu: als ich unten ankam, sah ich drei todte Männer, die waren an dem Ast eines Baumes aufgehängt. Jch erschrack, denn ich dachte ich würde in die Gewalt eines anderen Riesen kommen, und war um mein Leben besorgt. Doch faßte ich mir ein Herz, gieng weiter, und fand ein kleines Haus, dessen Thüre weit offen stand: bei dem Feuer des Herds saß da eine Frau mit ihrem Kinde. Jch trat ein, grüßte sie, und fragte warum sie hier so allein säße und wo ihr Mann sich befände; ich fragte auch ob es noch weit bis dahin wäre, wo Menschen wohnten. Sie antwortete

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1850, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1850/498>, abgerufen am 25.11.2024.