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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1850.

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krieg ich aber für einen Lohn?' 'Was du für einen Lohn kriegst?' sagte der Riese, 'das sollst du hören. Jährlich dreihundert und fünf und sechzig Tage, und wenns ein Schaltjahr ist, noch einen obendrein. Jst dir das recht?' 'Meinetwegen,' antwortete der Schneider und dachte in seinem Sinn 'man muß sich strecken nach seiner Decke. Jch such mich bald wieder los zu machen.'

Darauf sprach der Riese zu ihm 'geh, kleiner Halunke, und hol mir einen Krug Wasser.' 'Warum nicht lieber gleich den Brunnen mitsammt der Quelle?' fragte der Prahlhans und gieng mit dem Krug zu dem Wasser. 'Was? den Brunnen mitsammt der Quelle?' brummte der Riese, der ein bischen tölpisch und albern war, in den Bart hinein und fieng an sich zu fürchten, 'der Kerl kann mehr als Äpfel braten: der hat einen Alraun im Leib. Sei auf deiner Hut, alter Hans, das ist kein Diener für dich.' Als der Schneider das Wasser gebracht hatte, befahl ihm der Riese in dem Wald ein paar Scheite Holz zu hauen und heim zu tragen. 'Warum nicht lieber den ganzen Wald mit einem Streich,

den ganzen Wald
mit jung und alt,
mit allem, was er hat,
knorzig und glatt?'

fragte das Schneiderlein, und gieng das Holz zu hauen. 'Was?

den ganzen Wald
mit jung und alt,
mit allem, was er hat,
knorzig und glatt?

krieg ich aber für einen Lohn?’ ‘Was du für einen Lohn kriegst?’ sagte der Riese, ‘das sollst du hören. Jährlich dreihundert und fünf und sechzig Tage, und wenns ein Schaltjahr ist, noch einen obendrein. Jst dir das recht?’ ‘Meinetwegen,’ antwortete der Schneider und dachte in seinem Sinn ‘man muß sich strecken nach seiner Decke. Jch such mich bald wieder los zu machen.’

Darauf sprach der Riese zu ihm ‘geh, kleiner Halunke, und hol mir einen Krug Wasser.’ ‘Warum nicht lieber gleich den Brunnen mitsammt der Quelle?’ fragte der Prahlhans und gieng mit dem Krug zu dem Wasser. ‘Was? den Brunnen mitsammt der Quelle?’ brummte der Riese, der ein bischen tölpisch und albern war, in den Bart hinein und fieng an sich zu fürchten, ‘der Kerl kann mehr als Äpfel braten: der hat einen Alraun im Leib. Sei auf deiner Hut, alter Hans, das ist kein Diener für dich.’ Als der Schneider das Wasser gebracht hatte, befahl ihm der Riese in dem Wald ein paar Scheite Holz zu hauen und heim zu tragen. ‘Warum nicht lieber den ganzen Wald mit einem Streich,

den ganzen Wald
mit jung und alt,
mit allem, was er hat,
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[449/0461] krieg ich aber für einen Lohn?’ ‘Was du für einen Lohn kriegst?’ sagte der Riese, ‘das sollst du hören. Jährlich dreihundert und fünf und sechzig Tage, und wenns ein Schaltjahr ist, noch einen obendrein. Jst dir das recht?’ ‘Meinetwegen,’ antwortete der Schneider und dachte in seinem Sinn ‘man muß sich strecken nach seiner Decke. Jch such mich bald wieder los zu machen.’ Darauf sprach der Riese zu ihm ‘geh, kleiner Halunke, und hol mir einen Krug Wasser.’ ‘Warum nicht lieber gleich den Brunnen mitsammt der Quelle?’ fragte der Prahlhans und gieng mit dem Krug zu dem Wasser. ‘Was? den Brunnen mitsammt der Quelle?’ brummte der Riese, der ein bischen tölpisch und albern war, in den Bart hinein und fieng an sich zu fürchten, ‘der Kerl kann mehr als Äpfel braten: der hat einen Alraun im Leib. Sei auf deiner Hut, alter Hans, das ist kein Diener für dich.’ Als der Schneider das Wasser gebracht hatte, befahl ihm der Riese in dem Wald ein paar Scheite Holz zu hauen und heim zu tragen. ‘Warum nicht lieber den ganzen Wald mit einem Streich, den ganzen Wald mit jung und alt, mit allem, was er hat, knorzig und glatt?’ fragte das Schneiderlein, und gieng das Holz zu hauen. ‘Was? den ganzen Wald mit jung und alt, mit allem, was er hat, knorzig und glatt?

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1850, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1850/461>, abgerufen am 25.11.2024.