Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843.96. De drei Vügelkens. Et is wul dusent un meere Jaare hen, da wören hier im Lanne luter kleine Künige, da hed auck einer up den Keuterberge wünt (gewohnt), de gink san geren up de Jagd. Ase nu mal mit sinen Jägern vom Schlotte heruttrok, höen (hüteten) unner den Berge drei Mäkens ire Köge (Kühe), un wie sei den Künig mit den vielen Lüen (Leuten) seien, so reip de ölleste den annern beden Mäkens to, un weis up den Künig, 'helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.' Da antworde de tweide up de annere Side vom Berge, un weis up den, de dem Künige rechter Hand gink, 'helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.' Da reip de jüngeste, un weis up den, de linker Hand gink, 'helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.' Dat wören averst de beden Ministers. Dat hörde de Künig alles, un ase von der Jagd heime kummen was, leit he de drei Mäkens to sik kummen, un fragete se wat se da gistern am Berge segd hedden. Dat wullen se nig seggen, de Künig frog awerst de ölleste, ob se ün wol tom Manne hewen wulle? Da segde se ja, un ere beiden Süstern friggeten de beiden Ministers, denn se wören alle drei scheun un schir (klar, schön) von Angesicht, besunners de Künigin, de hadde Hare ase Flass. 96. De drei Vügelkens. Et is wul dusent un meere Jaare hen, da wören hier im Lanne luter kleine Künige, da hed auck einer up den Keuterberge wünt (gewohnt), de gink san geren up de Jagd. Ase nu mal mit sinen Jägern vom Schlotte heruttrok, höen (hüteten) unner den Berge drei Mäkens ire Köge (Kühe), un wie sei den Künig mit den vielen Lüen (Leuten) seien, so reip de ölleste den annern beden Mäkens to, un weis up den Künig, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Da antworde de tweide up de annere Side vom Berge, un weis up den, de dem Künige rechter Hand gink, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Da reip de jüngeste, un weis up den, de linker Hand gink, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Dat wören averst de beden Ministers. Dat hörde de Künig alles, un ase von der Jagd heime kummen was, leit he de drei Mäkens to sik kummen, un fragete se wat se da gistern am Berge segd hedden. Dat wullen se nig seggen, de Künig frog awerst de ölleste, ob se ün wol tom Manne hewen wulle? Da segde se ja, un ere beiden Süstern friggeten de beiden Ministers, denn se wören alle drei scheun un schir (klar, schön) von Angesicht, besunners de Künigin, de hadde Hare ase Flass. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0075" n="65"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><choice><sic>92.</sic><corr>96.</corr></choice><lb/> De drei Vügelkens.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>t is wul dusent un meere Jaare hen, da wören hier im Lanne luter kleine Künige, da hed auck einer up den Keuterberge wünt (gewohnt), de gink san geren up de Jagd. Ase nu mal mit sinen Jägern vom Schlotte heruttrok, höen (hüteten) unner den Berge drei Mäkens ire Köge (Kühe), un wie sei den Künig mit den vielen Lüen (Leuten) seien, so reip de ölleste den annern beden Mäkens to, un weis up den Künig, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Da antworde de tweide up de annere Side vom Berge, un weis up den, de dem Künige rechter Hand gink, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Da reip de jüngeste, un weis up den, de linker Hand gink, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Dat wören averst de beden Ministers. Dat hörde de Künig alles, un ase von der Jagd heime kummen was, leit he de drei Mäkens to sik kummen, un fragete se wat se da gistern am Berge segd hedden. Dat wullen se nig seggen, de Künig frog awerst de ölleste, ob se ün wol tom Manne hewen wulle? Da segde se ja, un ere beiden Süstern friggeten de beiden Ministers, denn se wören alle drei scheun un schir (klar, schön) von Angesicht, besunners de Künigin, de hadde Hare ase Flass.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [65/0075]
96.
De drei Vügelkens.
Et is wul dusent un meere Jaare hen, da wören hier im Lanne luter kleine Künige, da hed auck einer up den Keuterberge wünt (gewohnt), de gink san geren up de Jagd. Ase nu mal mit sinen Jägern vom Schlotte heruttrok, höen (hüteten) unner den Berge drei Mäkens ire Köge (Kühe), un wie sei den Künig mit den vielen Lüen (Leuten) seien, so reip de ölleste den annern beden Mäkens to, un weis up den Künig, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Da antworde de tweide up de annere Side vom Berge, un weis up den, de dem Künige rechter Hand gink, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Da reip de jüngeste, un weis up den, de linker Hand gink, ‘helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.’ Dat wören averst de beden Ministers. Dat hörde de Künig alles, un ase von der Jagd heime kummen was, leit he de drei Mäkens to sik kummen, un fragete se wat se da gistern am Berge segd hedden. Dat wullen se nig seggen, de Künig frog awerst de ölleste, ob se ün wol tom Manne hewen wulle? Da segde se ja, un ere beiden Süstern friggeten de beiden Ministers, denn se wören alle drei scheun un schir (klar, schön) von Angesicht, besunners de Künigin, de hadde Hare ase Flass.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2015-05-11T18:40:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2017-11-08T15:10:00Z)
Sandra Balck, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-06-01T16:12:00Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |