Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843.165. Der Vogel Greif. S isch einisch e Chönig gsi, woner gregiert hat und wiener gheise hat weiß i nümme. De het kei Son gha, nummene einzige Tochter, die isch immer chrank gsi, und kei Dokter het se chönne heile. Do isch em Chönig profizeit worde si Tochter werd se an Öpfle gsund esse. Do lot er dur sis ganz Land bchant mache wer siner Tochter Öpfel bringe, daß se se gsund dar chönn esse, de müesse zur Frau ha, und Chönig wärde. Das het au ne Pur verno, de drei Sön gha het. Do säit er zum elste 'gang uss Gade uss; nimm e Chratte (Handkorb) voll vo dene schöne Öpfle mit rothe Bagge, und träg se a Hof; villicht cha se d' Chönigstochter gsund dra esse, und de darfsche hürothe, und wirsch Chönig.' De Kärle hets e so gmacht, und der Weg under d' Füeß gno. Woner e Zitlang gange gsi isch, begegnet em es chlis isigs Manndle, das frogt ne was er do e dem Chratte häig, do seit der Uele, denn so het er gheisse, 'Froschebäi.' Das Manndle säit druf 'no es sölle si und blibe,' und isch witer gange. Ändle chunt der Uele fürs Schloß, und lot se amelde, er heb Öpfel, die d' Tochter gsund mache, wenn se dervo ässe thue. Das het der Chönig grüsele gfreut, und lot der Uele vor se cho, aber, o häie! woner ufdeckt, so heter anstatt Öpfel Froschebäi e 165. Der Vogel Greif. S isch einisch e Chönig gsi, woner gregiert hat und wiener gheise hat weiß i nümme. De het kei Son gha, nummene einzige Tochter, die isch immer chrank gsi, und kei Dokter het se chönne heile. Do isch em Chönig profizeit worde si Tochter werd se an Öpfle gsund esse. Do lot er dur sis ganz Land bchant mache wer siner Tochter Öpfel bringe, daß se se gsund dar chönn esse, de müesse zur Frau ha, und Chönig wärde. Das het au ne Pur verno, de drei Sön gha het. Do säit er zum elste ‘gang uss Gade uss; nimm e Chratte (Handkorb) voll vo dene schöne Öpfle mit rothe Bagge, und träg se a Hof; villicht cha se d’ Chönigstochter gsund dra esse, und de darfsche hürothe, und wirsch Chönig.’ De Kärle hets e so gmacht, und der Weg under d’ Füeß gno. Woner e Zitlang gange gsi isch, begegnet em es chlis isigs Manndle, das frogt ne was er do e dem Chratte häig, do seit der Uele, denn so het er gheisse, ‘Froschebäi.’ Das Manndle säit druf ‘no es sölle si und blibe,’ und isch witer gange. Ändle chunt der Uele fürs Schloß, und lot se amelde, er heb Öpfel, die d’ Tochter gsund mache, wenn se dervo ässe thue. Das het der Chönig grüsele gfreut, und lot der Uele vor se cho, aber, o häie! woner ufdeckt, so heter anstatt Öpfel Froschebäi e <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0364" n="354"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">165.<lb/> Der Vogel Greif.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">S</hi> isch einisch e Chönig gsi, woner gregiert hat und wiener gheise hat weiß i nümme. De het kei Son gha, nummene einzige Tochter, die isch immer chrank gsi, und kei Dokter het se chönne heile. Do isch em Chönig profizeit worde si Tochter werd se an Öpfle gsund esse. Do lot er dur sis ganz Land bchant mache wer siner Tochter Öpfel bringe, daß se se gsund dar chönn esse, de müesse zur Frau ha, und Chönig wärde. Das het au ne Pur verno, de drei Sön gha het. Do säit er zum elste ‘gang uss Gade uss; nimm e Chratte (Handkorb) voll vo dene schöne Öpfle mit rothe Bagge, und träg se a Hof; villicht cha se d’ Chönigstochter gsund dra esse, und de darfsche hürothe, und wirsch Chönig.’ De Kärle hets e so gmacht, und der Weg under d’ Füeß gno. Woner e Zitlang gange gsi isch, begegnet em es chlis isigs Manndle, das frogt ne was er do e dem Chratte häig, do seit der Uele, denn so het er gheisse, ‘Froschebäi.’ Das Manndle säit druf ‘no es sölle si und blibe,’ und isch witer gange. Ändle chunt der Uele fürs Schloß, und lot se amelde, er heb Öpfel, die d’ Tochter gsund mache, wenn se dervo ässe thue. Das het der Chönig grüsele gfreut, und lot der Uele vor se cho, aber, o häie! woner ufdeckt, so heter anstatt Öpfel Froschebäi e </p> </div> </body> </text> </TEI> [354/0364]
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Der Vogel Greif.
S isch einisch e Chönig gsi, woner gregiert hat und wiener gheise hat weiß i nümme. De het kei Son gha, nummene einzige Tochter, die isch immer chrank gsi, und kei Dokter het se chönne heile. Do isch em Chönig profizeit worde si Tochter werd se an Öpfle gsund esse. Do lot er dur sis ganz Land bchant mache wer siner Tochter Öpfel bringe, daß se se gsund dar chönn esse, de müesse zur Frau ha, und Chönig wärde. Das het au ne Pur verno, de drei Sön gha het. Do säit er zum elste ‘gang uss Gade uss; nimm e Chratte (Handkorb) voll vo dene schöne Öpfle mit rothe Bagge, und träg se a Hof; villicht cha se d’ Chönigstochter gsund dra esse, und de darfsche hürothe, und wirsch Chönig.’ De Kärle hets e so gmacht, und der Weg under d’ Füeß gno. Woner e Zitlang gange gsi isch, begegnet em es chlis isigs Manndle, das frogt ne was er do e dem Chratte häig, do seit der Uele, denn so het er gheisse, ‘Froschebäi.’ Das Manndle säit druf ‘no es sölle si und blibe,’ und isch witer gange. Ändle chunt der Uele fürs Schloß, und lot se amelde, er heb Öpfel, die d’ Tochter gsund mache, wenn se dervo ässe thue. Das het der Chönig grüsele gfreut, und lot der Uele vor se cho, aber, o häie! woner ufdeckt, so heter anstatt Öpfel Froschebäi e
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