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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843.

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nicht mehr hätten? 'Nein,' sagte sie, 'das ist alles, was wir haben.' 'Das war ja nur zum schmecken, ich muß noch mehr haben.' Da gieng sie hin, und setzte einen großen Schweinekessel voll übers Feuer, und wie es gahr war, trug sie es herein. 'Nun da ist noch ein Bischen' sagte er, und aß das alles noch hinein; es war aber doch noch nicht genug. Da sprach er 'Vater, ich sehe wohl, bei ihm werd ich nicht satt, will er mir einen Stab von Eisen verschaffen, der stark ist, und den ich vor meinen Knien nicht zerbrechen kann, so will ich wieder fort gehen.' Da war der Bauer froh, und spannte seine zwei Pferde vor den Wagen, fuhr zum Schmied, und holte einen Stab so groß und dick, als ihn die zwei Pferde nur fahren konnten. Der Junge aber nahm ihn vor die Knie und ratsch! zerbrach er ihn wie eine Bohnenstange in der Mitte entzwei. Der Vater spannte da vier Pferde vor, und holte einen Stab so groß und dick, als ihn die vier Pferde fahren konnten. Den nahm der Sohn auch, knickte ihn vor dem Knie entzwei, warf ihn hin, und sprach 'Vater, der kann mir nicht helfen, er muß besser vorspannen, und einen stärkeren Stab holen.' Da spannte der Vater acht Pferde vor, und holte einen so groß und dick, als ihn die acht Pferde nur fahren konnten. Wie der Sohn den kriegte, brach er gleich oben ein Stück davon ab, und sagte 'Vater, ich sehe er kann mir doch keinen Stab anschaffen, ich will nur so weggehen.'

Da gieng er fort, und gab sich für einen Schmiedegesellen aus. Er kam in ein Dorf, darin wohnte ein Schmied, der war ein Geizmann, gönnte keinem Menschen etwas, und wollte alles allein haben; zu dem trat er in

nicht mehr hätten? ‘Nein,’ sagte sie, ‘das ist alles, was wir haben.’ ‘Das war ja nur zum schmecken, ich muß noch mehr haben.’ Da gieng sie hin, und setzte einen großen Schweinekessel voll übers Feuer, und wie es gahr war, trug sie es herein. ‘Nun da ist noch ein Bischen’ sagte er, und aß das alles noch hinein; es war aber doch noch nicht genug. Da sprach er ‘Vater, ich sehe wohl, bei ihm werd ich nicht satt, will er mir einen Stab von Eisen verschaffen, der stark ist, und den ich vor meinen Knien nicht zerbrechen kann, so will ich wieder fort gehen.’ Da war der Bauer froh, und spannte seine zwei Pferde vor den Wagen, fuhr zum Schmied, und holte einen Stab so groß und dick, als ihn die zwei Pferde nur fahren konnten. Der Junge aber nahm ihn vor die Knie und ratsch! zerbrach er ihn wie eine Bohnenstange in der Mitte entzwei. Der Vater spannte da vier Pferde vor, und holte einen Stab so groß und dick, als ihn die vier Pferde fahren konnten. Den nahm der Sohn auch, knickte ihn vor dem Knie entzwei, warf ihn hin, und sprach ‘Vater, der kann mir nicht helfen, er muß besser vorspannen, und einen stärkeren Stab holen.’ Da spannte der Vater acht Pferde vor, und holte einen so groß und dick, als ihn die acht Pferde nur fahren konnten. Wie der Sohn den kriegte, brach er gleich oben ein Stück davon ab, und sagte ‘Vater, ich sehe er kann mir doch keinen Stab anschaffen, ich will nur so weggehen.’

Da gieng er fort, und gab sich für einen Schmiedegesellen aus. Er kam in ein Dorf, darin wohnte ein Schmied, der war ein Geizmann, gönnte keinem Menschen etwas, und wollte alles allein haben; zu dem trat er in

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[26/0036] nicht mehr hätten? ‘Nein,’ sagte sie, ‘das ist alles, was wir haben.’ ‘Das war ja nur zum schmecken, ich muß noch mehr haben.’ Da gieng sie hin, und setzte einen großen Schweinekessel voll übers Feuer, und wie es gahr war, trug sie es herein. ‘Nun da ist noch ein Bischen’ sagte er, und aß das alles noch hinein; es war aber doch noch nicht genug. Da sprach er ‘Vater, ich sehe wohl, bei ihm werd ich nicht satt, will er mir einen Stab von Eisen verschaffen, der stark ist, und den ich vor meinen Knien nicht zerbrechen kann, so will ich wieder fort gehen.’ Da war der Bauer froh, und spannte seine zwei Pferde vor den Wagen, fuhr zum Schmied, und holte einen Stab so groß und dick, als ihn die zwei Pferde nur fahren konnten. Der Junge aber nahm ihn vor die Knie und ratsch! zerbrach er ihn wie eine Bohnenstange in der Mitte entzwei. Der Vater spannte da vier Pferde vor, und holte einen Stab so groß und dick, als ihn die vier Pferde fahren konnten. Den nahm der Sohn auch, knickte ihn vor dem Knie entzwei, warf ihn hin, und sprach ‘Vater, der kann mir nicht helfen, er muß besser vorspannen, und einen stärkeren Stab holen.’ Da spannte der Vater acht Pferde vor, und holte einen so groß und dick, als ihn die acht Pferde nur fahren konnten. Wie der Sohn den kriegte, brach er gleich oben ein Stück davon ab, und sagte ‘Vater, ich sehe er kann mir doch keinen Stab anschaffen, ich will nur so weggehen.’ Da gieng er fort, und gab sich für einen Schmiedegesellen aus. Er kam in ein Dorf, darin wohnte ein Schmied, der war ein Geizmann, gönnte keinem Menschen etwas, und wollte alles allein haben; zu dem trat er in

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1843/36>, abgerufen am 19.12.2024.