Et was mol en Künig west, de hadde en kleinen Jungen kregen, in den sin Teiken (Zeichen) hadde stahn, he sull von einen Hirsch ümmebracht weren, wenn he sestein Johr alt wäre. Ase he nu so wit anewassen was, do giengen de Jägers mol mit ünne up de Jagd. In den Holte, do kümmt de Künigssuhn bie de anneren denne (von den andern weg), up einmol süht he do ein grooten Hirsch, den wull he scheiten, he kunn en awerst nig dreppen; up't lest is de Hirsch so lange für ünne herut laupen, bis gans ut den Holte, do steiht do up einmol so ein grot lank Mann stad des Hirsches, de segd 'nu dat is gut, dat ik dik hewe; ik hewe schon sess paar gleserne Schlitschau hinner die caput jaget, un hewe dik nig kriegen könnt.' Do nümmet he ün mit sik, un schlippet em dur ein grot Water bis für en grot Künigsschlott, da mut he mit an'n Disk, un eten wat. Ass se tosammen wat geeten het, segd de Künig 'ik hewe drei Döchter, bie der ölesten mußt du en Nacht waken, von des Obends niegen Uhr bis Morgen sesse, un ik kumme jedesmol, wenn de Klocke schlätt, sülwens, un rope, un wenn du mie dann kine Antwort gifst, so werst du Morgen ümmebracht, wenn du awerst mie immer Antwort givst, so salst du se tor
113. De beiden Künigeskinner.
Et was mol en Künig west, de hadde en kleinen Jungen kregen, in den sin Teiken (Zeichen) hadde stahn, he sull von einen Hirsch ümmebracht weren, wenn he sestein Johr alt wäre. Ase he nu so wit anewassen was, do giengen de Jägers mol mit ünne up de Jagd. In den Holte, do kümmt de Künigssuhn bie de anneren denne (von den andern weg), up einmol süht he do ein grooten Hirsch, den wull he scheiten, he kunn en awerst nig dreppen; up’t lest is de Hirsch so lange für ünne herut laupen, bis gans ut den Holte, do steiht do up einmol so ein grot lank Mann stad des Hirsches, de segd ‘nu dat is gut, dat ik dik hewe; ik hewe schon sess paar gleserne Schlitschau hinner die caput jaget, un hewe dik nig kriegen könnt.’ Do nümmet he ün mit sik, un schlippet em dur ein grot Water bis für en grot Künigsschlott, da mut he mit an’n Disk, un eten wat. Ass se tosammen wat geeten het, segd de Künig ‘ik hewe drei Döchter, bie der ölesten mußt du en Nacht waken, von des Obends niegen Uhr bis Morgen sesse, un ik kumme jedesmol, wenn de Klocke schlätt, sülwens, un rope, un wenn du mie dann kine Antwort gifst, so werst du Morgen ümmebracht, wenn du awerst mie immer Antwort givst, so salst du se tor
<TEI><text><body><pbfacs="#f0166"n="156"/><divn="1"><head><hirendition="#b">113.<lb/>
De beiden Künigeskinner.</hi></head><lb/><p><hirendition="#in">E</hi>t was mol en Künig west, de hadde en kleinen Jungen kregen, in den sin Teiken (Zeichen) hadde stahn, he sull von einen Hirsch ümmebracht weren, wenn he sestein Johr alt wäre. Ase he nu so wit anewassen was, do giengen de Jägers mol mit ünne up de Jagd. In den Holte, do kümmt de Künigssuhn bie de anneren denne (von den andern weg), up einmol süht he do ein grooten Hirsch, den wull he scheiten, he kunn en awerst nig dreppen; up’t lest is de Hirsch so lange für ünne herut laupen, bis gans ut den Holte, do steiht do up einmol so ein grot lank Mann stad des Hirsches, de segd ‘nu dat is gut, dat ik dik hewe; ik hewe schon sess paar gleserne Schlitschau hinner die caput jaget, un hewe dik nig kriegen könnt.’ Do nümmet he ün mit sik, un schlippet em dur ein grot Water bis für en grot Künigsschlott, da mut he mit an’n Disk, un eten wat. Ass se tosammen wat geeten het, segd de Künig ‘ik hewe drei Döchter, bie der ölesten mußt du en Nacht waken, von des Obends niegen Uhr bis Morgen sesse, un ik kumme jedesmol, wenn de Klocke schlätt, sülwens, un rope, un wenn du mie dann kine Antwort gifst, so werst du Morgen ümmebracht, wenn du awerst mie immer Antwort givst, so salst du se tor
</p></div></body></text></TEI>
[156/0166]
113.
De beiden Künigeskinner.
Et was mol en Künig west, de hadde en kleinen Jungen kregen, in den sin Teiken (Zeichen) hadde stahn, he sull von einen Hirsch ümmebracht weren, wenn he sestein Johr alt wäre. Ase he nu so wit anewassen was, do giengen de Jägers mol mit ünne up de Jagd. In den Holte, do kümmt de Künigssuhn bie de anneren denne (von den andern weg), up einmol süht he do ein grooten Hirsch, den wull he scheiten, he kunn en awerst nig dreppen; up’t lest is de Hirsch so lange für ünne herut laupen, bis gans ut den Holte, do steiht do up einmol so ein grot lank Mann stad des Hirsches, de segd ‘nu dat is gut, dat ik dik hewe; ik hewe schon sess paar gleserne Schlitschau hinner die caput jaget, un hewe dik nig kriegen könnt.’ Do nümmet he ün mit sik, un schlippet em dur ein grot Water bis für en grot Künigsschlott, da mut he mit an’n Disk, un eten wat. Ass se tosammen wat geeten het, segd de Künig ‘ik hewe drei Döchter, bie der ölesten mußt du en Nacht waken, von des Obends niegen Uhr bis Morgen sesse, un ik kumme jedesmol, wenn de Klocke schlätt, sülwens, un rope, un wenn du mie dann kine Antwort gifst, so werst du Morgen ümmebracht, wenn du awerst mie immer Antwort givst, so salst du se tor
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2015-05-11T18:40:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1843/166>, abgerufen am 22.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.