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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840.

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bespannt, wenn du aber dann nicht wach bist, sondern schläfst, so werde ich nicht erlöst.' Der Mann versprach alles zu thun, was sie verlangt hatte, die Rabe aber sagte 'ach, ich weiß es wohl, du kannst mich nicht erlösen, du nimmst doch etwas von der Frau.' Da versprach der Mann noch einmal er wollte gewiß nichts anrühren von dem Essen und Trinken. Wie er aber in das Haus kam, trat die alte Frau zu ihm, und sagte 'armer Mann, was seid ihr abgemattet, kommt und erquickt euch, esset und trinkt.' 'Nein,' sagte der Mann, 'ich will nicht essen und nicht trinken.' Sie ließ ihm aber keine Ruhe, und sprach 'wenn ihr dann nicht essen wollt, so thut einen Zug aus dem Glas, einmal ist keinmal.' Da ließ er sich überreden, und nahm einen Trunk. Nachmittags gegen zwei Uhr gieng er hinaus in den Garten auf die Lohhucke, und wollte auf die Rabe warten. Wie er da stand, auf einmal, ward er so müde, und wollte sich nicht hinlegen, aber er konnte es gar nicht mehr aushalten, und mußte sich ein wenig niederlegen; doch wollte er nicht einschlafen. Aber kaum hatte er sich gelegt, so fielen ihm die Augen von selber zu, und er schlief ein, und schlief so fest daß ihn nichts auf der Welt hätte erwecken können. Um zwei Uhr kam die Rabe mit vier weißen Hengsten gefahren, und war schon in voller Trauer, und sprach 'ich weiß schon daß er schläft.' Und als sie in den Garten kam, lag er auch da auf der Lohhucke, und schlief; und wie sie vor ihm war, stieg sie aus dem Wagen, schüttelte ihn, und rief ihn an, aber er wollte nicht erwachen. Sie rief so lange bis sie ihn endlich aus dem Schlaf erweckte, da sagte sie 'ich sehe wohl daß du mich hier nicht

bespannt, wenn du aber dann nicht wach bist, sondern schläfst, so werde ich nicht erlöst.’ Der Mann versprach alles zu thun, was sie verlangt hatte, die Rabe aber sagte ‘ach, ich weiß es wohl, du kannst mich nicht erlösen, du nimmst doch etwas von der Frau.’ Da versprach der Mann noch einmal er wollte gewiß nichts anrühren von dem Essen und Trinken. Wie er aber in das Haus kam, trat die alte Frau zu ihm, und sagte ‘armer Mann, was seid ihr abgemattet, kommt und erquickt euch, esset und trinkt.’ ‘Nein,’ sagte der Mann, ‘ich will nicht essen und nicht trinken.’ Sie ließ ihm aber keine Ruhe, und sprach ‘wenn ihr dann nicht essen wollt, so thut einen Zug aus dem Glas, einmal ist keinmal.’ Da ließ er sich überreden, und nahm einen Trunk. Nachmittags gegen zwei Uhr gieng er hinaus in den Garten auf die Lohhucke, und wollte auf die Rabe warten. Wie er da stand, auf einmal, ward er so müde, und wollte sich nicht hinlegen, aber er konnte es gar nicht mehr aushalten, und mußte sich ein wenig niederlegen; doch wollte er nicht einschlafen. Aber kaum hatte er sich gelegt, so fielen ihm die Augen von selber zu, und er schlief ein, und schlief so fest daß ihn nichts auf der Welt hätte erwecken können. Um zwei Uhr kam die Rabe mit vier weißen Hengsten gefahren, und war schon in voller Trauer, und sprach ‘ich weiß schon daß er schläft.’ Und als sie in den Garten kam, lag er auch da auf der Lohhucke, und schlief; und wie sie vor ihm war, stieg sie aus dem Wagen, schüttelte ihn, und rief ihn an, aber er wollte nicht erwachen. Sie rief so lange bis sie ihn endlich aus dem Schlaf erweckte, da sagte sie ‘ich sehe wohl daß du mich hier nicht

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[50/0071] bespannt, wenn du aber dann nicht wach bist, sondern schläfst, so werde ich nicht erlöst.’ Der Mann versprach alles zu thun, was sie verlangt hatte, die Rabe aber sagte ‘ach, ich weiß es wohl, du kannst mich nicht erlösen, du nimmst doch etwas von der Frau.’ Da versprach der Mann noch einmal er wollte gewiß nichts anrühren von dem Essen und Trinken. Wie er aber in das Haus kam, trat die alte Frau zu ihm, und sagte ‘armer Mann, was seid ihr abgemattet, kommt und erquickt euch, esset und trinkt.’ ‘Nein,’ sagte der Mann, ‘ich will nicht essen und nicht trinken.’ Sie ließ ihm aber keine Ruhe, und sprach ‘wenn ihr dann nicht essen wollt, so thut einen Zug aus dem Glas, einmal ist keinmal.’ Da ließ er sich überreden, und nahm einen Trunk. Nachmittags gegen zwei Uhr gieng er hinaus in den Garten auf die Lohhucke, und wollte auf die Rabe warten. Wie er da stand, auf einmal, ward er so müde, und wollte sich nicht hinlegen, aber er konnte es gar nicht mehr aushalten, und mußte sich ein wenig niederlegen; doch wollte er nicht einschlafen. Aber kaum hatte er sich gelegt, so fielen ihm die Augen von selber zu, und er schlief ein, und schlief so fest daß ihn nichts auf der Welt hätte erwecken können. Um zwei Uhr kam die Rabe mit vier weißen Hengsten gefahren, und war schon in voller Trauer, und sprach ‘ich weiß schon daß er schläft.’ Und als sie in den Garten kam, lag er auch da auf der Lohhucke, und schlief; und wie sie vor ihm war, stieg sie aus dem Wagen, schüttelte ihn, und rief ihn an, aber er wollte nicht erwachen. Sie rief so lange bis sie ihn endlich aus dem Schlaf erweckte, da sagte sie ‘ich sehe wohl daß du mich hier nicht

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1840/71>, abgerufen am 04.12.2024.