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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840.

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säit er müß em no ne Fädere us d' Vogelgrife Stehl bringe. Der Hans macht se grad uf der Wäg, und marschiert rächt handle vorwärts. Z' Obe chunt er zu neme Schloß, do frogt er umenes Nachtlager, denn sälbesmol het me no käine Wirthshüser gha, das säit em der Herr vom Schloß mit vele Freude zue, und frogt ne woner he well. Der Hans git druf zur Antwort 'zum Vogelgrif.' 'So, zum Vogelgrif, me säit ame er wuß alles, und i hane Schlössel zue nere isige Gäldchiste verlore; ehr chöntet doch so guet si, und ne froge woner seig.' 'Jo frile,' säit der Hans, 'das wili scho thue.' Am Morgen früe isch er do witer gange, und chunt unterwägs zue mene andere Schloß, i dem er wieder übernacht blibt. Wo d' Lüt drus verno händ daß er zum Vogelgrif well, so säge se es sig im Hus ne Tochter chrank, und se hebe scho alle Mittel brucht, aber es well kais aschlo, er söll doch so guet si, und der Vogelgrif froge was die Tochter wieder chön gsund mache. Der Hans säit das weller gärn thue, und goht witer. Do chunt er zue emne Wasser, und anstatt eme Feer isch e große große Ma do gsi, de all Lüt het müesse übere träge. De Ma het der Hans gfrogt wo si Räis ane geu. 'Zum Vogelgrif' säit der Hans. 'No, wenn er zue nme chömet,' säit do de Ma, 'so froget ne an worum i all Lüt müeß über das Wasser träge.' Do säit der Hans 'jo, min Gott jo, das wili scho thue.' De Ma het ne do uf d' Achsle gno, und übere träit. Ändle chunt do der Hans zum Hus vom Vogelgrif, aber do isch nume d' Frau dehäime gsi, und der Vogelgrif sälber nid. Do frogt ne d' Frau was er well. Do het ere der Hans alles verzelt, daß

säit er müß em no ne Fädere us d’ Vogelgrife Stehl bringe. Der Hans macht se grad uf der Wäg, und marschiert rächt handle vorwärts. Z’ Obe chunt er zu neme Schloß, do frogt er umenes Nachtlager, denn sälbesmol het me no käine Wirthshüser gha, das säit em der Herr vom Schloß mit vele Freude zue, und frogt ne woner he well. Der Hans git druf zur Antwort ‘zum Vogelgrif.’ ‘So, zum Vogelgrif, me säit ame er wuß alles, und i hane Schlössel zue nere isige Gäldchiste verlore; ehr chöntet doch so guet si, und ne froge woner seig.’ ‘Jo frile,’ säit der Hans, ‘das wili scho thue.’ Am Morgen früe isch er do witer gange, und chunt unterwägs zue mene andere Schloß, i dem er wieder übernacht blibt. Wo d’ Lüt drus verno händ daß er zum Vogelgrif well, so säge se es sig im Hus ne Tochter chrank, und se hebe scho alle Mittel brucht, aber es well kais aschlo, er söll doch so guet si, und der Vogelgrif froge was die Tochter wieder chön gsund mache. Der Hans säit das weller gärn thue, und goht witer. Do chunt er zue emne Wasser, und anstatt eme Feer isch e große große Ma do gsi, de all Lüt het müesse übere träge. De Ma het der Hans gfrogt wo si Räis ane geu. ‘Zum Vogelgrif’ säit der Hans. ‘No, wenn er zue nme chömet,’ säit do de Ma, ‘so froget ne an worum i all Lüt müeß über das Wasser träge.’ Do säit der Hans ‘jo, min Gott jo, das wili scho thue.’ De Ma het ne do uf d’ Achsle gno, und übere träit. Ändle chunt do der Hans zum Hus vom Vogelgrif, aber do isch nume d’ Frau dehäime gsi, und der Vogelgrif sälber nid. Do frogt ne d’ Frau was er well. Do het ere der Hans alles verzelt, daß

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[351/0372] säit er müß em no ne Fädere us d’ Vogelgrife Stehl bringe. Der Hans macht se grad uf der Wäg, und marschiert rächt handle vorwärts. Z’ Obe chunt er zu neme Schloß, do frogt er umenes Nachtlager, denn sälbesmol het me no käine Wirthshüser gha, das säit em der Herr vom Schloß mit vele Freude zue, und frogt ne woner he well. Der Hans git druf zur Antwort ‘zum Vogelgrif.’ ‘So, zum Vogelgrif, me säit ame er wuß alles, und i hane Schlössel zue nere isige Gäldchiste verlore; ehr chöntet doch so guet si, und ne froge woner seig.’ ‘Jo frile,’ säit der Hans, ‘das wili scho thue.’ Am Morgen früe isch er do witer gange, und chunt unterwägs zue mene andere Schloß, i dem er wieder übernacht blibt. Wo d’ Lüt drus verno händ daß er zum Vogelgrif well, so säge se es sig im Hus ne Tochter chrank, und se hebe scho alle Mittel brucht, aber es well kais aschlo, er söll doch so guet si, und der Vogelgrif froge was die Tochter wieder chön gsund mache. Der Hans säit das weller gärn thue, und goht witer. Do chunt er zue emne Wasser, und anstatt eme Feer isch e große große Ma do gsi, de all Lüt het müesse übere träge. De Ma het der Hans gfrogt wo si Räis ane geu. ‘Zum Vogelgrif’ säit der Hans. ‘No, wenn er zue nme chömet,’ säit do de Ma, ‘so froget ne an worum i all Lüt müeß über das Wasser träge.’ Do säit der Hans ‘jo, min Gott jo, das wili scho thue.’ De Ma het ne do uf d’ Achsle gno, und übere träit. Ändle chunt do der Hans zum Hus vom Vogelgrif, aber do isch nume d’ Frau dehäime gsi, und der Vogelgrif sälber nid. Do frogt ne d’ Frau was er well. Do het ere der Hans alles verzelt, daß

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1840/372>, abgerufen am 28.11.2024.