Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840.

Bild:
<< vorherige Seite

sie um, kam wieder, und brachte ein kleines goldenes Krönchen getragen, legte es darauf, und gieng dann wieder fort. Da nahm das Mädchen die Krone auf, sie glitzerte und war von zartem Goldgespinnst. Nicht lange, so kam die Unke zum zweitenmal wieder, wie sie aber die Krone nicht mehr sah, kroch sie an die Wand, und schlug vor Leid ihr Köpfchen so lang dawider, als sie nur noch Kräfte hatte, bis sie endlich todt da lag. Hätte das Mädchen die Krone liegen lassen, die Unke hätte wohl noch mehr von ihren Schätzen aus der Höhle herbeigetragen.

III.

Unke ruft 'huhu, huhu.' Kind spricht 'komm herut.' Die Unke kommt hervor, da fragt das Kind nach seinem Schwesterchen 'hast du Rothstrümpfchen nicht gesehen?' Unke sagt 'ne, ik og nit; wie du denn? huhu, huhu, huhu.'



sie um, kam wieder, und brachte ein kleines goldenes Krönchen getragen, legte es darauf, und gieng dann wieder fort. Da nahm das Mädchen die Krone auf, sie glitzerte und war von zartem Goldgespinnst. Nicht lange, so kam die Unke zum zweitenmal wieder, wie sie aber die Krone nicht mehr sah, kroch sie an die Wand, und schlug vor Leid ihr Köpfchen so lang dawider, als sie nur noch Kräfte hatte, bis sie endlich todt da lag. Hätte das Mädchen die Krone liegen lassen, die Unke hätte wohl noch mehr von ihren Schätzen aus der Höhle herbeigetragen.

III.

Unke ruft ‘huhu, huhu.’ Kind spricht ‘komm herut.’ Die Unke kommt hervor, da fragt das Kind nach seinem Schwesterchen ‘hast du Rothstrümpfchen nicht gesehen?’ Unke sagt ‘ne, ik og nit; wie du denn? huhu, huhu, huhu.’



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0132" n="111"/>
sie um, kam wieder, und brachte ein kleines goldenes Krönchen getragen, legte es darauf, und gieng dann wieder fort. Da nahm das Mädchen die Krone auf, sie glitzerte und war von zartem Goldgespinnst. Nicht lange, so kam die Unke zum zweitenmal wieder, wie sie aber die Krone nicht mehr sah, kroch sie an die Wand, und schlug vor Leid ihr Köpfchen so lang dawider, als sie nur noch Kräfte hatte, bis sie endlich todt da lag. Hätte das Mädchen die Krone liegen lassen, die Unke hätte wohl noch mehr von ihren Schätzen aus der Höhle herbeigetragen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">III.</hi> </hi> </head><lb/>
          <p>Unke ruft &#x2018;huhu, huhu.&#x2019; Kind spricht &#x2018;komm herut.&#x2019; Die Unke kommt hervor, da fragt das Kind nach seinem Schwesterchen &#x2018;hast du Rothstrümpfchen nicht gesehen?&#x2019; Unke sagt &#x2018;ne, ik og nit; wie du denn? huhu, huhu, huhu.&#x2019;</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[111/0132] sie um, kam wieder, und brachte ein kleines goldenes Krönchen getragen, legte es darauf, und gieng dann wieder fort. Da nahm das Mädchen die Krone auf, sie glitzerte und war von zartem Goldgespinnst. Nicht lange, so kam die Unke zum zweitenmal wieder, wie sie aber die Krone nicht mehr sah, kroch sie an die Wand, und schlug vor Leid ihr Köpfchen so lang dawider, als sie nur noch Kräfte hatte, bis sie endlich todt da lag. Hätte das Mädchen die Krone liegen lassen, die Unke hätte wohl noch mehr von ihren Schätzen aus der Höhle herbeigetragen. III. Unke ruft ‘huhu, huhu.’ Kind spricht ‘komm herut.’ Die Unke kommt hervor, da fragt das Kind nach seinem Schwesterchen ‘hast du Rothstrümpfchen nicht gesehen?’ Unke sagt ‘ne, ik og nit; wie du denn? huhu, huhu, huhu.’

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2015-05-11T18:40:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2017-11-08T15:10:00Z)
Sandra Balck, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-05-27T16:12:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1840
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1840/132
Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1840/132>, abgerufen am 23.11.2024.