Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.is, da nümmet he sinen Hirschfänger, un geit vor der ersten Doer staen, un lustert, da hort he den Drachen gans lute schnarchen; he macket langsam de Döre oppen, da sitt da de eine Künigsdochter, un häd op eren Schot niegene (neun) Drachenköppe ligen, un luset de. Da nümmet he sinen Hirschfänger, un hogget to, do sied de niegne Koppe awe. De Künigsdochter sprank up, un fäl ünne um den Hals, un drucket un piepete (küßte) ünn so viel; un nümmet ihr Bruststücke, dat wor von rauen Golle west, un henget ünne dat umme. Da geit he auck nach der tweiden Künigsdochter, de häd en Drachen mit sieven Köppe to lusen, un erlöset de auck, so de jungeste, de hadde en Drachen mit viere Köppen to lusen had, da geit he auck hinne. Do froget se sich alle so viel, un drucketen un piepeten ohne uphören. Da klingelte he sau harde, bis dat se owen hört. Da set he de Künigsdochter ein nach der annern in den Korv, un let se alle drei heruptrecken, wie nu an ünne de Riege kümmt, da fallet ün de Woore (Worte) von den Erdmänneken wier bie, dat et sine Gesellen mit ünne nig gud meinden. Da nümmet he en groten Stein, de da ligt, un legt ün in den Korv, ase de Korv da ungefähr bis in de Midde herup is, schnien de falsken Broer owen dat Strick af, dat de Korv mit den Stein up den Grund füll, un meinten he wöre nu daude, un laupet mit de drei Künigsdöchter wege, un latet sik dervan verspreken dat se an ehren Vater seggen willt dat se beiden se erlöset hädden; da kümmet se tom Künig, un begert se tor Frugen. Unnerdes geit de jungeste Jägerbursche gans bedröwet in den drei Kammern herummer, un denket dat he nu wull sterwen möste, da süht he an der Wand 'n Fleutenpipe hangen, da is, da nuͤmmet he sinen Hirschfaͤnger, un geit vor der ersten Doer staen, un lustert, da hort he den Drachen gans lute schnarchen; he macket langsam de Doͤre oppen, da sitt da de eine Kuͤnigsdochter, un haͤd op eren Schot niegene (neun) Drachenkoͤppe ligen, un luset de. Da nuͤmmet he sinen Hirschfaͤnger, un hogget to, do sied de niegne Koppe awe. De Kuͤnigsdochter sprank up, un faͤl uͤnne um den Hals, un drucket un piepete (kuͤßte) uͤnn so viel; un nuͤmmet ihr Bruststuͤcke, dat wor von rauen Golle west, un henget uͤnne dat umme. Da geit he auck nach der tweiden Kuͤnigsdochter, de haͤd en Drachen mit sieven Koͤppe to lusen, un erloͤset de auck, so de jungeste, de hadde en Drachen mit viere Koͤppen to lusen had, da geit he auck hinne. Do froget se sich alle so viel, un drucketen un piepeten ohne uphoͤren. Da klingelte he sau harde, bis dat se owen hoͤrt. Da set he de Kuͤnigsdochter ein nach der annern in den Korv, un let se alle drei heruptrecken, wie nu an uͤnne de Riege kuͤmmt, da fallet uͤn de Woore (Worte) von den Erdmaͤnneken wier bie, dat et sine Gesellen mit uͤnne nig gud meinden. Da nuͤmmet he en groten Stein, de da ligt, un legt uͤn in den Korv, ase de Korv da ungefaͤhr bis in de Midde herup is, schnien de falsken Broer owen dat Strick af, dat de Korv mit den Stein up den Grund fuͤll, un meinten he woͤre nu daude, un laupet mit de drei Kuͤnigsdoͤchter wege, un latet sik dervan verspreken dat se an ehren Vater seggen willt dat se beiden se erloͤset haͤdden; da kuͤmmet se tom Kuͤnig, un begert se tor Frugen. Unnerdes geit de jungeste Jaͤgerbursche gans bedroͤwet in den drei Kammern herummer, un denket dat he nu wull sterwen moͤste, da suͤht he an der Wand ’n Fleutenpipe hangen, da <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0055" n="39"/> is, da nuͤmmet he sinen Hirschfaͤnger, un geit vor der ersten Doer staen, un lustert, da hort he den Drachen gans lute schnarchen; he macket langsam de Doͤre oppen, da sitt da de eine Kuͤnigsdochter, un haͤd op eren Schot niegene (neun) Drachenkoͤppe ligen, un luset de. Da nuͤmmet he sinen Hirschfaͤnger, un hogget to, do sied de niegne Koppe awe. De Kuͤnigsdochter sprank up, un faͤl uͤnne um den Hals, un drucket un piepete (kuͤßte) uͤnn so viel; un nuͤmmet ihr Bruststuͤcke, dat wor von rauen Golle west, un henget uͤnne dat umme. Da geit he auck nach der tweiden Kuͤnigsdochter, de haͤd en Drachen mit sieven Koͤppe to lusen, un erloͤset de auck, so de jungeste, de hadde en Drachen mit viere Koͤppen to lusen had, da geit he auck hinne. Do froget se sich alle so viel, un drucketen un piepeten ohne uphoͤren. Da klingelte he sau harde, bis dat se owen hoͤrt. Da set he de Kuͤnigsdochter ein nach der annern in den Korv, un let se alle drei heruptrecken, wie nu an uͤnne de Riege kuͤmmt, da fallet uͤn de Woore (Worte) von den Erdmaͤnneken wier bie, dat et sine Gesellen mit uͤnne nig gud meinden. Da nuͤmmet he en groten Stein, de da ligt, un legt uͤn in den Korv, ase de Korv da ungefaͤhr bis in de Midde herup is, schnien de falsken Broer owen dat Strick af, dat de Korv mit den Stein up den Grund fuͤll, un meinten he woͤre nu daude, un laupet mit de drei Kuͤnigsdoͤchter wege, un latet sik dervan verspreken dat se an ehren Vater seggen willt dat se beiden se erloͤset haͤdden; da kuͤmmet se tom Kuͤnig, un begert se tor Frugen. 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Zitationshilfe: | Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837/55>, abgerufen am 20.02.2025. |