Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite
167.
Das Bürle im Himmel.

S isch emol es arms fromms Bürle gstorbe, und chunt do vor d' Himmelspforte. Zur gliche Zit isch au e riche riche Herr do gsi, und het au i Himmel welle. Do chunt der heilige Pedrus mitem Schlüssel, und macht uf, und lot der Herr ine; das Bürle het er aber, wies schint, nid gseh, und macht d' Pforte ämel wieder zue. Do het das Bürle vorusse ghört wie de Herr mit alle Freude im Himmel uf gno wurde isch, und wie se drin musiziert und gsunge händ. Ändle isch es do wider still worde, und der heilig Petrus chunt, macht d' Himmelspforte uf, und lot das Bürle au ine. S Bürle het do gmeint s werd jetz au musiziert und gsunge, wenn es chöm, aber do isch alles still gsi; me hets frile mit aller Liebe ufgno, und d' Ängele sind em egäge cho, aber gsunge het niemer (niemand). Do fragt das Bürle der heilig Petrus worum das me be im nid singe wie be dem riche Herr, s geu, schints, do im Himmel au parteiisch zue wie uf der Erde. Do säit der heilig Petrus 'nai wäger, du bisch is so lieb wie alle andere, und muesch alle himmlische Freude gniesse wie de rich Herr, aber lueg, so arme Bürle, wie du äis bisch, chömme alle Tag e Himmel, so ne riche Herr aber chunt nume alle hundert Jahr öppe äine.'



167.
Das Buͤrle im Himmel.

S isch emol es arms fromms Buͤrle gstorbe, und chunt do vor d’ Himmelspforte. Zur gliche Zit isch au e riche riche Herr do gsi, und het au i Himmel welle. Do chunt der heilige Pedrus mitem Schluͤssel, und macht uf, und lot der Herr ine; das Buͤrle het er aber, wies schint, nid gseh, und macht d’ Pforte aͤmel wieder zue. Do het das Buͤrle vorusse ghoͤrt wie de Herr mit alle Freude im Himmel uf gno wurde isch, und wie se drin musiziert und gsunge haͤnd. Ändle isch es do wider still worde, und der heilig Petrus chunt, macht d’ Himmelspforte uf, und lot das Buͤrle au ine. S Buͤrle het do gmeint s werd jetz au musiziert und gsunge, wenn es choͤm, aber do isch alles still gsi; me hets frile mit aller Liebe ufgno, und d’ Ängele sind em egaͤge cho, aber gsunge het niemer (niemand). Do fragt das Buͤrle der heilig Petrus worum das me be im nid singe wie be dem riche Herr, s geu, schints, do im Himmel au parteiisch zue wie uf der Erde. Do saͤit der heilig Petrus ‘nai waͤger, du bisch is so lieb wie alle andere, und muesch alle himmlische Freude gniesse wie de rich Herr, aber lueg, so arme Buͤrle, wie du aͤis bisch, choͤmme alle Tag e Himmel, so ne riche Herr aber chunt nume alle hundert Jahr oͤppe aͤine.’



<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0379" n="363"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">167.<lb/>
Das Bu&#x0364;rle im Himmel.</hi> </head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">S</hi> isch emol es arms fromms Bu&#x0364;rle gstorbe, und chunt do vor d&#x2019; Himmelspforte. Zur gliche Zit isch au e riche riche Herr do gsi, und het au i Himmel welle. Do chunt der heilige Pedrus mitem Schlu&#x0364;ssel, und macht uf, und lot der Herr ine; das Bu&#x0364;rle het er aber, wies schint, nid gseh, und macht d&#x2019; Pforte a&#x0364;mel wieder zue. Do het das Bu&#x0364;rle vorusse gho&#x0364;rt wie de Herr mit alle Freude im Himmel uf gno wurde isch, und wie se drin musiziert und gsunge ha&#x0364;nd. Ändle isch es do wider still worde, und der heilig Petrus chunt, macht d&#x2019; Himmelspforte uf, und lot das Bu&#x0364;rle au ine. S Bu&#x0364;rle het do gmeint s werd jetz au musiziert und gsunge, wenn es cho&#x0364;m, aber do isch alles still gsi; me hets frile mit aller Liebe ufgno, und d&#x2019; Ängele sind em ega&#x0364;ge cho, aber gsunge het niemer (niemand). Do fragt das Bu&#x0364;rle der heilig Petrus worum das me be im nid singe wie be dem riche Herr, s geu, schints, do im Himmel au parteiisch zue wie uf der Erde. Do sa&#x0364;it der heilig Petrus &#x2018;nai wa&#x0364;ger, du bisch is so lieb wie alle andere, und muesch alle himmlische Freude gniesse wie de rich Herr, aber lueg, so arme Bu&#x0364;rle, wie du a&#x0364;is bisch, cho&#x0364;mme alle Tag e Himmel, so ne riche Herr aber chunt nume alle hundert Jahr o&#x0364;ppe a&#x0364;ine.&#x2019;</p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[363/0379] 167. Das Buͤrle im Himmel. S isch emol es arms fromms Buͤrle gstorbe, und chunt do vor d’ Himmelspforte. Zur gliche Zit isch au e riche riche Herr do gsi, und het au i Himmel welle. Do chunt der heilige Pedrus mitem Schluͤssel, und macht uf, und lot der Herr ine; das Buͤrle het er aber, wies schint, nid gseh, und macht d’ Pforte aͤmel wieder zue. Do het das Buͤrle vorusse ghoͤrt wie de Herr mit alle Freude im Himmel uf gno wurde isch, und wie se drin musiziert und gsunge haͤnd. Ändle isch es do wider still worde, und der heilig Petrus chunt, macht d’ Himmelspforte uf, und lot das Buͤrle au ine. S Buͤrle het do gmeint s werd jetz au musiziert und gsunge, wenn es choͤm, aber do isch alles still gsi; me hets frile mit aller Liebe ufgno, und d’ Ängele sind em egaͤge cho, aber gsunge het niemer (niemand). Do fragt das Buͤrle der heilig Petrus worum das me be im nid singe wie be dem riche Herr, s geu, schints, do im Himmel au parteiisch zue wie uf der Erde. Do saͤit der heilig Petrus ‘nai waͤger, du bisch is so lieb wie alle andere, und muesch alle himmlische Freude gniesse wie de rich Herr, aber lueg, so arme Buͤrle, wie du aͤis bisch, choͤmme alle Tag e Himmel, so ne riche Herr aber chunt nume alle hundert Jahr oͤppe aͤine.’

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2015-05-11T18:40:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Staatsbibliothek zu Berlin: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2015-05-11T18:40:00Z)
Sandra Balck, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-06-15T16:12:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837/379
Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837/379>, abgerufen am 21.11.2024.