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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.

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da wurde sie auf einmal zum schönsten Mädchen, und glich genau dem Bild, das der Bruder von ihr gemacht hatte. Der König aber war voll Freuden, und weil sie ganz naß da stand, ließ er ihr köstliche Kleider bringen, und ließ sie damit bekleiden. Dann erzählte sie ihm wie sie war betrogen und endlich in den Fluß hinab geworfen worden; und ihre erste Bitte war daß ihr Bruder aus der Schlangenhöhle herausgeholt würde. Und als der König diese Bitte erfüllt hatte, gieng er in die Kammer, wo die alte Hexe saß, und fragte 'was verdient die, welche das und das thut?' und erzählte den ganzen Hergang. Da war sie verblendet, merkte nichts, und sprach 'die verdient daß man sie nackt auszieht, und in ein Faß mit Nägeln legt, und vor das Faß ein Pferd spannt, und das Pferd in alle Welt schickt.' Das geschah alles an ihr und ihrer schwarzen Tochter. Der König heirathete die weiße schöne Braut, und belohnte den treuen Bruder, indem er ihn zu einem reichen und angesehenen Mann machte.



da wurde sie auf einmal zum schoͤnsten Maͤdchen, und glich genau dem Bild, das der Bruder von ihr gemacht hatte. Der Koͤnig aber war voll Freuden, und weil sie ganz naß da stand, ließ er ihr koͤstliche Kleider bringen, und ließ sie damit bekleiden. Dann erzaͤhlte sie ihm wie sie war betrogen und endlich in den Fluß hinab geworfen worden; und ihre erste Bitte war daß ihr Bruder aus der Schlangenhoͤhle herausgeholt wuͤrde. Und als der Koͤnig diese Bitte erfuͤllt hatte, gieng er in die Kammer, wo die alte Hexe saß, und fragte ‘was verdient die, welche das und das thut?’ und erzaͤhlte den ganzen Hergang. Da war sie verblendet, merkte nichts, und sprach ‘die verdient daß man sie nackt auszieht, und in ein Faß mit Naͤgeln legt, und vor das Faß ein Pferd spannt, und das Pferd in alle Welt schickt.’ Das geschah alles an ihr und ihrer schwarzen Tochter. Der Koͤnig heirathete die weiße schoͤne Braut, und belohnte den treuen Bruder, indem er ihn zu einem reichen und angesehenen Mann machte.



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[267/0283] da wurde sie auf einmal zum schoͤnsten Maͤdchen, und glich genau dem Bild, das der Bruder von ihr gemacht hatte. Der Koͤnig aber war voll Freuden, und weil sie ganz naß da stand, ließ er ihr koͤstliche Kleider bringen, und ließ sie damit bekleiden. Dann erzaͤhlte sie ihm wie sie war betrogen und endlich in den Fluß hinab geworfen worden; und ihre erste Bitte war daß ihr Bruder aus der Schlangenhoͤhle herausgeholt wuͤrde. Und als der Koͤnig diese Bitte erfuͤllt hatte, gieng er in die Kammer, wo die alte Hexe saß, und fragte ‘was verdient die, welche das und das thut?’ und erzaͤhlte den ganzen Hergang. Da war sie verblendet, merkte nichts, und sprach ‘die verdient daß man sie nackt auszieht, und in ein Faß mit Naͤgeln legt, und vor das Faß ein Pferd spannt, und das Pferd in alle Welt schickt.’ Das geschah alles an ihr und ihrer schwarzen Tochter. Der Koͤnig heirathete die weiße schoͤne Braut, und belohnte den treuen Bruder, indem er ihn zu einem reichen und angesehenen Mann machte.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837/283>, abgerufen am 22.11.2024.