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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.

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aus einem wilden Wald und aus einem eisernen Ofen, ich habe dich gesucht, und bin gegangen über einen gläsernen Berg, über drei schneidende Schwerter und über ein großes Wasser, ehe ich dich gefunden habe, und willst mich doch nicht hören.' Die Bedienten saßen vor der Stubenthüre, und hörten wie sie so die ganze Nacht weinte, und sagtens am Morgen ihrem Herrn. Und wie sie am andern Abend aufgewaschen hatte, biß sie die zweite Nuß auf, da war noch ein weit schöneres Kleid drin; wie das die Braut sah, wollte sie es auch kaufen. Aber Geld wollte das Mädchen nicht, und bat sich aus daß es noch einmal in der Kammer des Bräutigams schlafen dürfte. Die Braut gab ihm aber wieder einen Schlaftrunk, und er schlief so fest, daß er nichts hören konnte. Das Küchenmädchen weinte aber die ganze Nacht und rief 'ich habe dich erlöst aus einem wilden Walde und aus einem eisernen Ofen, ich habe dich gesucht, und bin gegangen über einen gläsernen Berg, über drei schneidende Schwerter und über ein großes Wasser, ehe ich dich gefunden habe, und willst mich doch nicht hören.' Die Bedienten saßen vor der Stubenthüre, und hörten wie sie so die ganze Nacht weinte, und sagtens am Morgen ihrem Herrn. Und wie sie am dritten Abend aufgewaschen hatte, biß sie die dritte Nuß auf, da war ein noch schöneres Kleid darin, das starrte von purem Gold. Wie die Braut das sah, wollte sie es haben, das Mädchen aber gab es nur hin, wenn es zum drittenmal dürfte in der Kammer des Bräutigams schlafen. Der Königssohn aber hütete sich, und ließ den Schlaftrunk vorbeilaufen. Wie sie nun anfieng zu weinen

aus einem wilden Wald und aus einem eisernen Ofen, ich habe dich gesucht, und bin gegangen uͤber einen glaͤsernen Berg, uͤber drei schneidende Schwerter und uͤber ein großes Wasser, ehe ich dich gefunden habe, und willst mich doch nicht hoͤren.’ Die Bedienten saßen vor der Stubenthuͤre, und hoͤrten wie sie so die ganze Nacht weinte, und sagtens am Morgen ihrem Herrn. Und wie sie am andern Abend aufgewaschen hatte, biß sie die zweite Nuß auf, da war noch ein weit schoͤneres Kleid drin; wie das die Braut sah, wollte sie es auch kaufen. Aber Geld wollte das Maͤdchen nicht, und bat sich aus daß es noch einmal in der Kammer des Braͤutigams schlafen duͤrfte. Die Braut gab ihm aber wieder einen Schlaftrunk, und er schlief so fest, daß er nichts hoͤren konnte. Das Kuͤchenmaͤdchen weinte aber die ganze Nacht und rief ‘ich habe dich erloͤst aus einem wilden Walde und aus einem eisernen Ofen, ich habe dich gesucht, und bin gegangen uͤber einen glaͤsernen Berg, uͤber drei schneidende Schwerter und uͤber ein großes Wasser, ehe ich dich gefunden habe, und willst mich doch nicht hoͤren.’ Die Bedienten saßen vor der Stubenthuͤre, und hoͤrten wie sie so die ganze Nacht weinte, und sagtens am Morgen ihrem Herrn. Und wie sie am dritten Abend aufgewaschen hatte, biß sie die dritte Nuß auf, da war ein noch schoͤneres Kleid darin, das starrte von purem Gold. Wie die Braut das sah, wollte sie es haben, das Maͤdchen aber gab es nur hin, wenn es zum drittenmal duͤrfte in der Kammer des Braͤutigams schlafen. Der Koͤnigssohn aber huͤtete sich, und ließ den Schlaftrunk vorbeilaufen. Wie sie nun anfieng zu weinen

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[222/0238] aus einem wilden Wald und aus einem eisernen Ofen, ich habe dich gesucht, und bin gegangen uͤber einen glaͤsernen Berg, uͤber drei schneidende Schwerter und uͤber ein großes Wasser, ehe ich dich gefunden habe, und willst mich doch nicht hoͤren.’ Die Bedienten saßen vor der Stubenthuͤre, und hoͤrten wie sie so die ganze Nacht weinte, und sagtens am Morgen ihrem Herrn. Und wie sie am andern Abend aufgewaschen hatte, biß sie die zweite Nuß auf, da war noch ein weit schoͤneres Kleid drin; wie das die Braut sah, wollte sie es auch kaufen. Aber Geld wollte das Maͤdchen nicht, und bat sich aus daß es noch einmal in der Kammer des Braͤutigams schlafen duͤrfte. Die Braut gab ihm aber wieder einen Schlaftrunk, und er schlief so fest, daß er nichts hoͤren konnte. Das Kuͤchenmaͤdchen weinte aber die ganze Nacht und rief ‘ich habe dich erloͤst aus einem wilden Walde und aus einem eisernen Ofen, ich habe dich gesucht, und bin gegangen uͤber einen glaͤsernen Berg, uͤber drei schneidende Schwerter und uͤber ein großes Wasser, ehe ich dich gefunden habe, und willst mich doch nicht hoͤren.’ Die Bedienten saßen vor der Stubenthuͤre, und hoͤrten wie sie so die ganze Nacht weinte, und sagtens am Morgen ihrem Herrn. Und wie sie am dritten Abend aufgewaschen hatte, biß sie die dritte Nuß auf, da war ein noch schoͤneres Kleid darin, das starrte von purem Gold. Wie die Braut das sah, wollte sie es haben, das Maͤdchen aber gab es nur hin, wenn es zum drittenmal duͤrfte in der Kammer des Braͤutigams schlafen. Der Koͤnigssohn aber huͤtete sich, und ließ den Schlaftrunk vorbeilaufen. Wie sie nun anfieng zu weinen

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837/238>, abgerufen am 22.11.2024.