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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.

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weiter, da kam er in das Zimmer, wo die Königstochter lag, und schlief, und sie war so schön, daß er still stand und sie betrachtete, und den Athem anhielt. Wie er sich weiter umschaute, da standen unter dem Bett ein Paar Pantoffeln, auf dem rechten stand ihres Vaters Name mit einem Stern, und auf dem linken ihr Name mit einem Stern. Sie hatte auch ein großes Halstuch um, von Seide mit Gold ausgestickt, auf der rechten Seite ihres Vaters Name, auf der linken ihr Name, alles mit goldenen Buchstaben. Da nahm der Jäger eine Scheere und schnitt den rechten Schlippen ab, und that ihn in seinen Ranzen, und dann nahm er auch den rechten Pantoffel mit des Königs Namen, und steckte ihn hinein. Nun lag die Jungfrau noch immer und schlief, und sie war ganz in ihr Hemd eingenäht, da schnitt er auch ein Stückchen von dem Hemd ab, und steckte es zu dem andern, doch that er das alles, ohne sie anzurühren. Dann gieng er fort, und ließ sie ungestört schlafen, und als er wieder ans Thor kam, standen da die Riesen noch draußen, warteten auf ihn, und dachten er würde die Königstochter bringen. Er rief ihnen aber zu sie sollten auch herein kommen, die Jungfrau wäre schon in seiner Gewalt; die Thüre könnte er ihnen aber nicht aufmachen, da wär ein Loch, durch welches sie kriechen müßten. Nun kam der erste näher, da wickelte der Jäger des Riesen Haar um seine Hand, zog den Kopf herein, und hieb ihn mit seinem Säbel in einem Streich ab, und duns (zog) ihn dann vollends herein. Dann rief er den zweiten, und hieb ihm gleichfalls das Haupt ab, und endlich auch dem dritten, und war froh daß er die schöne

weiter, da kam er in das Zimmer, wo die Koͤnigstochter lag, und schlief, und sie war so schoͤn, daß er still stand und sie betrachtete, und den Athem anhielt. Wie er sich weiter umschaute, da standen unter dem Bett ein Paar Pantoffeln, auf dem rechten stand ihres Vaters Name mit einem Stern, und auf dem linken ihr Name mit einem Stern. Sie hatte auch ein großes Halstuch um, von Seide mit Gold ausgestickt, auf der rechten Seite ihres Vaters Name, auf der linken ihr Name, alles mit goldenen Buchstaben. Da nahm der Jaͤger eine Scheere und schnitt den rechten Schlippen ab, und that ihn in seinen Ranzen, und dann nahm er auch den rechten Pantoffel mit des Koͤnigs Namen, und steckte ihn hinein. Nun lag die Jungfrau noch immer und schlief, und sie war ganz in ihr Hemd eingenaͤht, da schnitt er auch ein Stuͤckchen von dem Hemd ab, und steckte es zu dem andern, doch that er das alles, ohne sie anzuruͤhren. Dann gieng er fort, und ließ sie ungestoͤrt schlafen, und als er wieder ans Thor kam, standen da die Riesen noch draußen, warteten auf ihn, und dachten er wuͤrde die Koͤnigstochter bringen. Er rief ihnen aber zu sie sollten auch herein kommen, die Jungfrau waͤre schon in seiner Gewalt; die Thuͤre koͤnnte er ihnen aber nicht aufmachen, da waͤr ein Loch, durch welches sie kriechen muͤßten. Nun kam der erste naͤher, da wickelte der Jaͤger des Riesen Haar um seine Hand, zog den Kopf herein, und hieb ihn mit seinem Saͤbel in einem Streich ab, und duns (zog) ihn dann vollends herein. Dann rief er den zweiten, und hieb ihm gleichfalls das Haupt ab, und endlich auch dem dritten, und war froh daß er die schoͤne

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[138/0154] weiter, da kam er in das Zimmer, wo die Koͤnigstochter lag, und schlief, und sie war so schoͤn, daß er still stand und sie betrachtete, und den Athem anhielt. Wie er sich weiter umschaute, da standen unter dem Bett ein Paar Pantoffeln, auf dem rechten stand ihres Vaters Name mit einem Stern, und auf dem linken ihr Name mit einem Stern. Sie hatte auch ein großes Halstuch um, von Seide mit Gold ausgestickt, auf der rechten Seite ihres Vaters Name, auf der linken ihr Name, alles mit goldenen Buchstaben. Da nahm der Jaͤger eine Scheere und schnitt den rechten Schlippen ab, und that ihn in seinen Ranzen, und dann nahm er auch den rechten Pantoffel mit des Koͤnigs Namen, und steckte ihn hinein. Nun lag die Jungfrau noch immer und schlief, und sie war ganz in ihr Hemd eingenaͤht, da schnitt er auch ein Stuͤckchen von dem Hemd ab, und steckte es zu dem andern, doch that er das alles, ohne sie anzuruͤhren. Dann gieng er fort, und ließ sie ungestoͤrt schlafen, und als er wieder ans Thor kam, standen da die Riesen noch draußen, warteten auf ihn, und dachten er wuͤrde die Koͤnigstochter bringen. Er rief ihnen aber zu sie sollten auch herein kommen, die Jungfrau waͤre schon in seiner Gewalt; die Thuͤre koͤnnte er ihnen aber nicht aufmachen, da waͤr ein Loch, durch welches sie kriechen muͤßten. Nun kam der erste naͤher, da wickelte der Jaͤger des Riesen Haar um seine Hand, zog den Kopf herein, und hieb ihn mit seinem Saͤbel in einem Streich ab, und duns (zog) ihn dann vollends herein. Dann rief er den zweiten, und hieb ihm gleichfalls das Haupt ab, und endlich auch dem dritten, und war froh daß er die schoͤne

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837/154>, abgerufen am 25.11.2024.