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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.

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Königstochter, und gieng in die Mühle hinein, und die Königstochter war das kleine bunte Kätzchen, dem der arme Hans sieben Jahr gedient hatte. Sie fragte den Müller wo der Mahlbursch, der Kleinknecht, wäre? Da sagte der Müller 'den können wir nicht in die Mühle nehmen, der ist so verrissen, und liegt im Gänsestall.' Da sagte die Königstochter sie sollten ihn gleich holen. Also holten sie ihn heraus, und er mußte sein Kittelchen zusammenpacken, um sich zu bedecken; da schnallte der Bediente prächtige Kleider aus, und mußte ihn waschen und anziehen, und wie er fertig war, konnte kein König schöner aussehen. Danach wollte die Jungfrau die Pferde sehen, welche die andern Mahlburschen mitgebracht hatten, eins war blind, das andere lahm. Da ließ sie den Bedienten das siebente Pferd bringen; wie der Müller das sah, sprach er so eins wär ihm noch nicht auf den Hof gekommen; 'und das ist für den dritten Mahlbursch' sagte sie. 'Da muß er die Mühle haben' sagte der Müller, die Königstochter aber sprach da wäre sein Pferd, er sollte die Mühle auch behalten: und nimmt ihren treuen Hans, und setzt ihn in die Kutsche, und fährt mit ihm fort. Sie fuhren erst nach dem kleinen Häuschen, daß er mit dem silbernen Werkzeug gebaut hat, da ist es ein großes Schloß, und ist alles darin von Silber und Gold: und da hat sie ihn geheirathet, und war er reich, so reich, daß er für sein Lebtag genug hatte. Darum soll keiner sagen daß wer albern ist deshalb nichts rechtes werden könne.



Koͤnigstochter, und gieng in die Muͤhle hinein, und die Koͤnigstochter war das kleine bunte Kaͤtzchen, dem der arme Hans sieben Jahr gedient hatte. Sie fragte den Muͤller wo der Mahlbursch, der Kleinknecht, waͤre? Da sagte der Muͤller ‘den koͤnnen wir nicht in die Muͤhle nehmen, der ist so verrissen, und liegt im Gaͤnsestall.’ Da sagte die Koͤnigstochter sie sollten ihn gleich holen. Also holten sie ihn heraus, und er mußte sein Kittelchen zusammenpacken, um sich zu bedecken; da schnallte der Bediente praͤchtige Kleider aus, und mußte ihn waschen und anziehen, und wie er fertig war, konnte kein Koͤnig schoͤner aussehen. Danach wollte die Jungfrau die Pferde sehen, welche die andern Mahlburschen mitgebracht hatten, eins war blind, das andere lahm. Da ließ sie den Bedienten das siebente Pferd bringen; wie der Muͤller das sah, sprach er so eins waͤr ihm noch nicht auf den Hof gekommen; ‘und das ist fuͤr den dritten Mahlbursch’ sagte sie. ‘Da muß er die Muͤhle haben’ sagte der Muͤller, die Koͤnigstochter aber sprach da waͤre sein Pferd, er sollte die Muͤhle auch behalten: und nimmt ihren treuen Hans, und setzt ihn in die Kutsche, und faͤhrt mit ihm fort. Sie fuhren erst nach dem kleinen Haͤuschen, daß er mit dem silbernen Werkzeug gebaut hat, da ist es ein großes Schloß, und ist alles darin von Silber und Gold: und da hat sie ihn geheirathet, und war er reich, so reich, daß er fuͤr sein Lebtag genug hatte. Darum soll keiner sagen daß wer albern ist deshalb nichts rechtes werden koͤnne.



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[115/0131] Koͤnigstochter, und gieng in die Muͤhle hinein, und die Koͤnigstochter war das kleine bunte Kaͤtzchen, dem der arme Hans sieben Jahr gedient hatte. Sie fragte den Muͤller wo der Mahlbursch, der Kleinknecht, waͤre? Da sagte der Muͤller ‘den koͤnnen wir nicht in die Muͤhle nehmen, der ist so verrissen, und liegt im Gaͤnsestall.’ Da sagte die Koͤnigstochter sie sollten ihn gleich holen. Also holten sie ihn heraus, und er mußte sein Kittelchen zusammenpacken, um sich zu bedecken; da schnallte der Bediente praͤchtige Kleider aus, und mußte ihn waschen und anziehen, und wie er fertig war, konnte kein Koͤnig schoͤner aussehen. Danach wollte die Jungfrau die Pferde sehen, welche die andern Mahlburschen mitgebracht hatten, eins war blind, das andere lahm. Da ließ sie den Bedienten das siebente Pferd bringen; wie der Muͤller das sah, sprach er so eins waͤr ihm noch nicht auf den Hof gekommen; ‘und das ist fuͤr den dritten Mahlbursch’ sagte sie. ‘Da muß er die Muͤhle haben’ sagte der Muͤller, die Koͤnigstochter aber sprach da waͤre sein Pferd, er sollte die Muͤhle auch behalten: und nimmt ihren treuen Hans, und setzt ihn in die Kutsche, und faͤhrt mit ihm fort. Sie fuhren erst nach dem kleinen Haͤuschen, daß er mit dem silbernen Werkzeug gebaut hat, da ist es ein großes Schloß, und ist alles darin von Silber und Gold: und da hat sie ihn geheirathet, und war er reich, so reich, daß er fuͤr sein Lebtag genug hatte. Darum soll keiner sagen daß wer albern ist deshalb nichts rechtes werden koͤnne.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837/131>, abgerufen am 27.11.2024.