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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.

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139.
Dat Mäken von Brakel.

Et gink mal 'n Mäken von Brakel na de sünt Annen Capellen unner de Hinnenborg un weil et gierne 'n Mann heven wulle un ock meinde, et wäre süs neimes in de Capellen, sau sank et:

"O hilge sünte Anne!
help mie doch bald tom Manne,
du kennst 'n ja wull,
he wuhnt var'm Suttmer Dore,
hed gele Hore:
du kennst 'n ja wull!"

De Köster stand awerst hünner den Altare un höre dat, da rep he mit 'ner gans schrögerigen Stimme: "du kriggst'n nig! du kriggst'n nig!" Dat Mäken awerst meinde, dat Marienkinneken dat bie de Mudder Anne steiht, hedde üm dat to ropen, da wor et beuse un reip: "Pepperlepep, dumme Blae, halt de Schnuten un lat de Möhme kühren (die Mutter reden)!"

140.
Das Hausgesinde.

"Wo wust du henne?" -- "Nah Walpe!" -- "Jck nah Walpe, du nah Walpe; sam, sam, goh wie dann!"


139.
Dat Maͤken von Brakel.

Et gink mal ’n Maͤken von Brakel na de suͤnt Annen Capellen unner de Hinnenborg un weil et gierne ’n Mann heven wulle un ock meinde, et waͤre suͤs neimes in de Capellen, sau sank et:

„O hilge suͤnte Anne!
help mie doch bald tom Manne,
du kennst ’n ja wull,
he wuhnt var’m Suttmer Dore,
hed gele Hore:
du kennst ’n ja wull!“

De Koͤster stand awerst huͤnner den Altare un hoͤre dat, da rep he mit ’ner gans schroͤgerigen Stimme: „du kriggst’n nig! du kriggst’n nig!“ Dat Maͤken awerst meinde, dat Marienkinneken dat bie de Mudder Anne steiht, hedde uͤm dat to ropen, da wor et beuse un reip: „Pepperlepep, dumme Blae, halt de Schnuten un lat de Moͤhme kuͤhren (die Mutter reden)!“

140.
Das Hausgesinde.

„Wo wust du henne?“ — „Nah Walpe!“ — „Jck nah Walpe, du nah Walpe; sam, sam, goh wie dann!“


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[252/0330] 139. Dat Maͤken von Brakel. Et gink mal ’n Maͤken von Brakel na de suͤnt Annen Capellen unner de Hinnenborg un weil et gierne ’n Mann heven wulle un ock meinde, et waͤre suͤs neimes in de Capellen, sau sank et: „O hilge suͤnte Anne! help mie doch bald tom Manne, du kennst ’n ja wull, he wuhnt var’m Suttmer Dore, hed gele Hore: du kennst ’n ja wull!“ De Koͤster stand awerst huͤnner den Altare un hoͤre dat, da rep he mit ’ner gans schroͤgerigen Stimme: „du kriggst’n nig! du kriggst’n nig!“ Dat Maͤken awerst meinde, dat Marienkinneken dat bie de Mudder Anne steiht, hedde uͤm dat to ropen, da wor et beuse un reip: „Pepperlepep, dumme Blae, halt de Schnuten un lat de Moͤhme kuͤhren (die Mutter reden)!“ 140. Das Hausgesinde. „Wo wust du henne?“ — „Nah Walpe!“ — „Jck nah Walpe, du nah Walpe; sam, sam, goh wie dann!“

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/330>, abgerufen am 25.11.2024.