Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.min lewe Schümmelken, nu mot ik die verlaten, nu mot ik sterwen." Da merkt he eist, dat sin Schümmelken deit dat Fragen. "Döst du dat, min Schümmelken, kast du küren (reden)?" un segd wier: "ik sull da un da hen un sall de Brut halen, west du nig, wie ik dat wol anfange?" Da antwoerd dat Schümmelken: "gah du na den Künig un segg, wenn he die giwen wulle, wat du hewen möstest, so wullest du se ünn schappen; wenn he die 'n Schipp vull Fleisk un 'n Schipp vull Brod giwen wulle, so sull et gelingen; da wören de grauten Riesen up den Water, wenn du denen ken Fleisk midde brächtest, so terreitn se die; un da wören de grauten Vüggel, de pickeden die de Ogen ut den Koppe, wenn du ken Brod vor se häddest." Da lett de Künig alle Slächter im Lanne slachten un alle Becker backen, dat de Schippe vull werdt. Wie se vull sied, segd dat Schümmelken to 'm Ferenand getrü: "nu gah man up mie sitten un treck mit mie in 't Schipp, wenn dann de Riesen kümmet so segg: "still, still, meine lieben Riesechen,
ich hab' euch wohl bedacht, ich hab' euch was mitgebracht!" Un wenn de Vüggel kümmet, so seggst du wier: "still, still, meine lieben Vögelchen,
ich hab' euch wohl bedacht, ich hab' euch was mitgebracht!" dann doet sie die nix, un wenn du dann bie dat Schlott kümmst, dann helpet die de Riesen, dann gah up dat Schlott un nümm min lewe Schuͤmmelken, nu mot ik die verlaten, nu mot ik sterwen.“ Da merkt he eist, dat sin Schuͤmmelken deit dat Fragen. „Doͤst du dat, min Schuͤmmelken, kast du kuͤren (reden)?“ un segd wier: „ik sull da un da hen un sall de Brut halen, west du nig, wie ik dat wol anfange?“ Da antwoerd dat Schuͤmmelken: „gah du na den Kuͤnig un segg, wenn he die giwen wulle, wat du hewen moͤstest, so wullest du se uͤnn schappen; wenn he die ’n Schipp vull Fleisk un ’n Schipp vull Brod giwen wulle, so sull et gelingen; da woͤren de grauten Riesen up den Water, wenn du denen ken Fleisk midde braͤchtest, so terreitn se die; un da woͤren de grauten Vuͤggel, de pickeden die de Ogen ut den Koppe, wenn du ken Brod vor se haͤddest.“ Da lett de Kuͤnig alle Slaͤchter im Lanne slachten un alle Becker backen, dat de Schippe vull werdt. Wie se vull sied, segd dat Schuͤmmelken to ’m Ferenand getruͤ: „nu gah man up mie sitten un treck mit mie in ’t Schipp, wenn dann de Riesen kuͤmmet so segg: „still, still, meine lieben Riesechen,
ich hab’ euch wohl bedacht, ich hab’ euch was mitgebracht!“ Un wenn de Vuͤggel kuͤmmet, so seggst du wier: „still, still, meine lieben Voͤgelchen,
ich hab’ euch wohl bedacht, ich hab’ euch was mitgebracht!“ dann doet sie die nix, un wenn du dann bie dat Schlott kuͤmmst, dann helpet die de Riesen, dann gah up dat Schlott un nuͤmm <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0272" n="194"/> min lewe Schuͤmmelken, nu mot ik die verlaten, nu mot ik sterwen.“ Da merkt he eist, dat sin Schuͤmmelken deit dat Fragen. „Doͤst du dat, min Schuͤmmelken, kast du kuͤren (reden)?“ un segd wier: „ik sull da un da hen un sall de Brut halen, west du nig, wie ik dat wol anfange?“ Da antwoerd dat Schuͤmmelken: „gah du na den Kuͤnig un segg, wenn he die giwen wulle, wat du hewen moͤstest, so wullest du se uͤnn schappen; wenn he die ’n Schipp vull Fleisk un ’n Schipp vull Brod giwen wulle, so sull et gelingen; da woͤren de grauten Riesen up den Water, wenn du denen ken Fleisk midde braͤchtest, so terreitn se die; un da woͤren de grauten Vuͤggel, de pickeden die de Ogen ut den Koppe, wenn du ken Brod vor se haͤddest.“ Da lett de Kuͤnig alle Slaͤchter im Lanne slachten un alle Becker backen, dat de Schippe vull werdt. Wie se vull sied, segd dat Schuͤmmelken to ’m Ferenand getruͤ: „nu gah man up mie sitten un treck mit mie in ’t Schipp, wenn dann de Riesen kuͤmmet so segg:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>„still, still, meine lieben Riesechen,</l><lb/> <l>ich hab’ euch wohl bedacht,</l><lb/> <l>ich hab’ euch was mitgebracht!“</l><lb/> </lg> <p>Un wenn de Vuͤggel kuͤmmet, so seggst du wier:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>„still, still, meine lieben Voͤgelchen,</l><lb/> <l>ich hab’ euch wohl bedacht,</l><lb/> <l>ich hab’ euch was mitgebracht!“</l><lb/> </lg> <p>dann doet sie die nix, un wenn du dann bie dat Schlott kuͤmmst, dann helpet die de Riesen, dann gah up dat Schlott un nuͤmm </p> </div> </body> </text> </TEI> [194/0272]
min lewe Schuͤmmelken, nu mot ik die verlaten, nu mot ik sterwen.“ Da merkt he eist, dat sin Schuͤmmelken deit dat Fragen. „Doͤst du dat, min Schuͤmmelken, kast du kuͤren (reden)?“ un segd wier: „ik sull da un da hen un sall de Brut halen, west du nig, wie ik dat wol anfange?“ Da antwoerd dat Schuͤmmelken: „gah du na den Kuͤnig un segg, wenn he die giwen wulle, wat du hewen moͤstest, so wullest du se uͤnn schappen; wenn he die ’n Schipp vull Fleisk un ’n Schipp vull Brod giwen wulle, so sull et gelingen; da woͤren de grauten Riesen up den Water, wenn du denen ken Fleisk midde braͤchtest, so terreitn se die; un da woͤren de grauten Vuͤggel, de pickeden die de Ogen ut den Koppe, wenn du ken Brod vor se haͤddest.“ Da lett de Kuͤnig alle Slaͤchter im Lanne slachten un alle Becker backen, dat de Schippe vull werdt. Wie se vull sied, segd dat Schuͤmmelken to ’m Ferenand getruͤ: „nu gah man up mie sitten un treck mit mie in ’t Schipp, wenn dann de Riesen kuͤmmet so segg:
„still, still, meine lieben Riesechen,
ich hab’ euch wohl bedacht,
ich hab’ euch was mitgebracht!“
Un wenn de Vuͤggel kuͤmmet, so seggst du wier:
„still, still, meine lieben Voͤgelchen,
ich hab’ euch wohl bedacht,
ich hab’ euch was mitgebracht!“
dann doet sie die nix, un wenn du dann bie dat Schlott kuͤmmst, dann helpet die de Riesen, dann gah up dat Schlott un nuͤmm
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Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.
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