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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.

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Wie he nu ut der Kerken gahet, da segd de Bettler: "nu gahet man na Hus, ik kann guh (euch) nix giwen, un gi süllt mie ok nix giwen." De Bähmoer awerst gav he 'n Schlüttel un segd er, se mögt en, wenn se na Hus käme, dem Vaer giwen, de sull'n verwahren, bis dat Kind vertein Johr old wöre, dann sull et up de Heide gahn, da wöre 'n Schlott, dato paßte de Schlüttel, wat darin wöre, dat sulle em hören. Wie dat Kind nu sewen Johr alt woren un düet (tüchtig) wassen wor, gink et mal spilen mit annern Jungens, da hadde de eine noch mehr vom Paen kriegt, ase de annere, he awerst kunne nix seggen, un da grinde he un gink na Hus un segde tom Vaer: "hewe ik denn gar nix vom Paen kriegt?" -- "O ja, segde de Vaer, du hest en Schlüttel kriegt, wenn up de Heide 'n Schlott steit, so gah man hen un schlut et up." Da gink he hen, awerst et was kein Schlott to hören un to sehen. Wier na sewen Jahren, ase he vertein Johr old is, geit he nochmals hen, da steit en Schlott darup. Wie he et upschloten het, da is der nix enne, ase 'n Perd, 'n Schümmel. Da werd de Junge so vuller Früden, dat he dat Perd hadde, dat he sik darup sett un to sinen Vaer jegd (jagt). "Nu hew ik auck 'n Schümmel, nu will ik auck reisen," segd he.

Da treckt he weg un wie he unnerweges is, ligd da 'ne Schriffedder up 'n Wegge, he will se eist (erst) upnümmen, da denkt he awerst wier bie sich: "o du süst se auck liggen laten, du finndst ja wul, wo du hen kümmst 'ne Schriffedder, wenn du eine bruckest." Wie he so weggeit, da roppt et hinner üm: "Ferenand

Wie he nu ut der Kerken gahet, da segd de Bettler: „nu gahet man na Hus, ik kann guh (euch) nix giwen, un gi suͤllt mie ok nix giwen.“ De Baͤhmoer awerst gav he ’n Schluͤttel un segd er, se moͤgt en, wenn se na Hus kaͤme, dem Vaer giwen, de sull’n verwahren, bis dat Kind vertein Johr old woͤre, dann sull et up de Heide gahn, da woͤre ’n Schlott, dato paßte de Schluͤttel, wat darin woͤre, dat sulle em hoͤren. Wie dat Kind nu sewen Johr alt woren un duͤet (tuͤchtig) wassen wor, gink et mal spilen mit annern Jungens, da hadde de eine noch mehr vom Paen kriegt, ase de annere, he awerst kunne nix seggen, un da grinde he un gink na Hus un segde tom Vaer: „hewe ik denn gar nix vom Paen kriegt?“ — „O ja, segde de Vaer, du hest en Schluͤttel kriegt, wenn up de Heide ’n Schlott steit, so gah man hen un schlut et up.“ Da gink he hen, awerst et was kein Schlott to hoͤren un to sehen. Wier na sewen Jahren, ase he vertein Johr old is, geit he nochmals hen, da steit en Schlott darup. Wie he et upschloten het, da is der nix enne, ase ’n Perd, ’n Schuͤmmel. Da werd de Junge so vuller Fruͤden, dat he dat Perd hadde, dat he sik darup sett un to sinen Vaer jegd (jagt). „Nu hew ik auck ’n Schuͤmmel, nu will ik auck reisen,“ segd he.

Da treckt he weg un wie he unnerweges is, ligd da ’ne Schriffedder up ’n Wegge, he will se eist (erst) upnuͤmmen, da denkt he awerst wier bie sich: „o du suͤst se auck liggen laten, du finndst ja wul, wo du hen kuͤmmst ’ne Schriffedder, wenn du eine bruckest.“ Wie he so weggeit, da roppt et hinner uͤm: „Ferenand

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[191/0269] Wie he nu ut der Kerken gahet, da segd de Bettler: „nu gahet man na Hus, ik kann guh (euch) nix giwen, un gi suͤllt mie ok nix giwen.“ De Baͤhmoer awerst gav he ’n Schluͤttel un segd er, se moͤgt en, wenn se na Hus kaͤme, dem Vaer giwen, de sull’n verwahren, bis dat Kind vertein Johr old woͤre, dann sull et up de Heide gahn, da woͤre ’n Schlott, dato paßte de Schluͤttel, wat darin woͤre, dat sulle em hoͤren. Wie dat Kind nu sewen Johr alt woren un duͤet (tuͤchtig) wassen wor, gink et mal spilen mit annern Jungens, da hadde de eine noch mehr vom Paen kriegt, ase de annere, he awerst kunne nix seggen, un da grinde he un gink na Hus un segde tom Vaer: „hewe ik denn gar nix vom Paen kriegt?“ — „O ja, segde de Vaer, du hest en Schluͤttel kriegt, wenn up de Heide ’n Schlott steit, so gah man hen un schlut et up.“ Da gink he hen, awerst et was kein Schlott to hoͤren un to sehen. Wier na sewen Jahren, ase he vertein Johr old is, geit he nochmals hen, da steit en Schlott darup. Wie he et upschloten het, da is der nix enne, ase ’n Perd, ’n Schuͤmmel. Da werd de Junge so vuller Fruͤden, dat he dat Perd hadde, dat he sik darup sett un to sinen Vaer jegd (jagt). „Nu hew ik auck ’n Schuͤmmel, nu will ik auck reisen,“ segd he. Da treckt he weg un wie he unnerweges is, ligd da ’ne Schriffedder up ’n Wegge, he will se eist (erst) upnuͤmmen, da denkt he awerst wier bie sich: „o du suͤst se auck liggen laten, du finndst ja wul, wo du hen kuͤmmst ’ne Schriffedder, wenn du eine bruckest.“ Wie he so weggeit, da roppt et hinner uͤm: „Ferenand

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/269>, abgerufen am 25.11.2024.