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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.

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werth! laßt ihn nur leben, steigt er höher auf die Bergspitze, so packen ihn die Wolken und tragen ihn fort." Unter diesem Gespräch gingen sie vorüber, der Jäger aber hatte auf ihre Worte gemerkt und sobald sie fort waren, stand er auf und klimmte den Berggipfel hinauf. Als er ein Weilchen da gesessen, so schwebte eine Wolke heran, ergriff ihn und trug ihn fort und zog eine Zeit lang, dann senkte sie sich und ließ sich über einen großen, rings mit Mauern umgebenen Krautgarten nieder, also daß er zwischen Kohl und Gemüsen sanft auf den Boden kam.

Da sah der Jäger sich um und sprach: "wenn ich nur was zu essen hätte, ich bin so hungrig und mit dem Weiterkommen wirds schwer fallen; aber hier seh ich keinen Apfel und keine Birn und keinerlei Obst, überall nichts als Krautwerk." Endlich dachte er: "zur Noth kann ich von dem Salat essen, der wird mich erfrischen und stärken." Also suchte er sich ein schönes Haupt aus und aß davon, aber kaum hatte er ein paar Bissen hinab geschluckt, so war ihm so wunderlich zu Muth und er fühlte sich ganz verändert und sah mit Schrecken, daß er in einen Esel verwandelt war. Doch weil er dabei immer noch großen Hunger spürte und ihm der saftige Salat jetzt ordentlich gut schmeckte, so aß er mit großer Gier und fraß immer zu, bis er an eine andere Art Salat kam, und kaum hatte er von diesem etwas verschluckt, so fühlte er aufs neue eine Veränderung und er war glücklich in seine menschliche Gestalt zurückgekehrt.

Nun legte sich der Jäger nieder und schlief seine Müdigkeit aus, und als er am andern Morgen erwachte, brach er ein Haupt

werth! laßt ihn nur leben, steigt er hoͤher auf die Bergspitze, so packen ihn die Wolken und tragen ihn fort.“ Unter diesem Gespraͤch gingen sie voruͤber, der Jaͤger aber hatte auf ihre Worte gemerkt und sobald sie fort waren, stand er auf und klimmte den Berggipfel hinauf. Als er ein Weilchen da gesessen, so schwebte eine Wolke heran, ergriff ihn und trug ihn fort und zog eine Zeit lang, dann senkte sie sich und ließ sich uͤber einen großen, rings mit Mauern umgebenen Krautgarten nieder, also daß er zwischen Kohl und Gemuͤsen sanft auf den Boden kam.

Da sah der Jaͤger sich um und sprach: „wenn ich nur was zu essen haͤtte, ich bin so hungrig und mit dem Weiterkommen wirds schwer fallen; aber hier seh ich keinen Apfel und keine Birn und keinerlei Obst, uͤberall nichts als Krautwerk.“ Endlich dachte er: „zur Noth kann ich von dem Salat essen, der wird mich erfrischen und staͤrken.“ Also suchte er sich ein schoͤnes Haupt aus und aß davon, aber kaum hatte er ein paar Bissen hinab geschluckt, so war ihm so wunderlich zu Muth und er fuͤhlte sich ganz veraͤndert und sah mit Schrecken, daß er in einen Esel verwandelt war. Doch weil er dabei immer noch großen Hunger spuͤrte und ihm der saftige Salat jetzt ordentlich gut schmeckte, so aß er mit großer Gier und fraß immer zu, bis er an eine andere Art Salat kam, und kaum hatte er von diesem etwas verschluckt, so fuͤhlte er aufs neue eine Veraͤnderung und er war gluͤcklich in seine menschliche Gestalt zuruͤckgekehrt.

Nun legte sich der Jaͤger nieder und schlief seine Muͤdigkeit aus, und als er am andern Morgen erwachte, brach er ein Haupt

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[177/0255] werth! laßt ihn nur leben, steigt er hoͤher auf die Bergspitze, so packen ihn die Wolken und tragen ihn fort.“ Unter diesem Gespraͤch gingen sie voruͤber, der Jaͤger aber hatte auf ihre Worte gemerkt und sobald sie fort waren, stand er auf und klimmte den Berggipfel hinauf. Als er ein Weilchen da gesessen, so schwebte eine Wolke heran, ergriff ihn und trug ihn fort und zog eine Zeit lang, dann senkte sie sich und ließ sich uͤber einen großen, rings mit Mauern umgebenen Krautgarten nieder, also daß er zwischen Kohl und Gemuͤsen sanft auf den Boden kam. Da sah der Jaͤger sich um und sprach: „wenn ich nur was zu essen haͤtte, ich bin so hungrig und mit dem Weiterkommen wirds schwer fallen; aber hier seh ich keinen Apfel und keine Birn und keinerlei Obst, uͤberall nichts als Krautwerk.“ Endlich dachte er: „zur Noth kann ich von dem Salat essen, der wird mich erfrischen und staͤrken.“ Also suchte er sich ein schoͤnes Haupt aus und aß davon, aber kaum hatte er ein paar Bissen hinab geschluckt, so war ihm so wunderlich zu Muth und er fuͤhlte sich ganz veraͤndert und sah mit Schrecken, daß er in einen Esel verwandelt war. Doch weil er dabei immer noch großen Hunger spuͤrte und ihm der saftige Salat jetzt ordentlich gut schmeckte, so aß er mit großer Gier und fraß immer zu, bis er an eine andere Art Salat kam, und kaum hatte er von diesem etwas verschluckt, so fuͤhlte er aufs neue eine Veraͤnderung und er war gluͤcklich in seine menschliche Gestalt zuruͤckgekehrt. Nun legte sich der Jaͤger nieder und schlief seine Muͤdigkeit aus, und als er am andern Morgen erwachte, brach er ein Haupt

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Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/255>, abgerufen am 22.11.2024.