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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.

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herabgestiegen wär, als nach einem Zeichen. Nun kletterte er herunter, ging auf seinen Hut los, setzte ihn wieder auf und zog gerades Wegs fort. Je weiter er ging, je größer ward das Licht, und wie er nahe dabei kam, sah er, daß es ein gewaltiges Feuer war und saßen drei Riesen dabei, und hatten einen Ochsen am Spieß und ließen ihn braten. Nun sprach der eine: "ich muß doch schmecken, ob das Fleisch bald gahr ist," riß ein Stück herab und hielts an den Mund, indem schoß es ihm der Jäger aus der Hand." "Nun ja, sprach der Riese, da weht mir der Wind das Stück aus der Hand!" und nahm sich ein anderes. Wie er eben anbeißen wollte, schoß es ihm der Jäger abermals weg; da gab der Riese dem, der neben ihm saß, eine Ohrfeige und rief zornig: "was reißt du mir mein Stück weg!" "Jch habe dir nichts weggerissen," sprach der andere, "es wird dirs ein Scharfschütz weggeschossen haben." Der Riese nahm sich das dritte Stück, er konnts aber nicht in der Hand behalten, der Jäger schoß es ihm heraus. Da sprachen die Riesen: "das muß ein guter Schütze seyn, der den Bissen vor dem Maul wegschießen kann, so einer wär' uns nützlich" und riefen laut: "komm herbei, du Scharfschütze, setz dich ans Feuer und iß dich satt, wir wollen dir nichts thun; aber kommst du nicht und wir holen dich mit Gewalt, so bist du verloren." Da trat der Bursch herzu und sagte, er war' ein gelernter Jäger und wornach er mit seiner Büchse ziele, das treffe er auch sicher und gewiß. Da sprachen sie, wenn er mit ihnen gehe, solle ers gut haben und erzählten ihm, vor dem Wald sey ein groß Wasser, dahinter ständ ein Thurm, und in

herabgestiegen waͤr, als nach einem Zeichen. Nun kletterte er herunter, ging auf seinen Hut los, setzte ihn wieder auf und zog gerades Wegs fort. Je weiter er ging, je groͤßer ward das Licht, und wie er nahe dabei kam, sah er, daß es ein gewaltiges Feuer war und saßen drei Riesen dabei, und hatten einen Ochsen am Spieß und ließen ihn braten. Nun sprach der eine: „ich muß doch schmecken, ob das Fleisch bald gahr ist,“ riß ein Stuͤck herab und hielts an den Mund, indem schoß es ihm der Jaͤger aus der Hand.“ „Nun ja, sprach der Riese, da weht mir der Wind das Stuͤck aus der Hand!“ und nahm sich ein anderes. Wie er eben anbeißen wollte, schoß es ihm der Jaͤger abermals weg; da gab der Riese dem, der neben ihm saß, eine Ohrfeige und rief zornig: „was reißt du mir mein Stuͤck weg!“ „Jch habe dir nichts weggerissen,“ sprach der andere, „es wird dirs ein Scharfschuͤtz weggeschossen haben.“ Der Riese nahm sich das dritte Stuͤck, er konnts aber nicht in der Hand behalten, der Jaͤger schoß es ihm heraus. Da sprachen die Riesen: „das muß ein guter Schuͤtze seyn, der den Bissen vor dem Maul wegschießen kann, so einer waͤr’ uns nuͤtzlich“ und riefen laut: „komm herbei, du Scharfschuͤtze, setz dich ans Feuer und iß dich satt, wir wollen dir nichts thun; aber kommst du nicht und wir holen dich mit Gewalt, so bist du verloren.“ Da trat der Bursch herzu und sagte, er war’ ein gelernter Jaͤger und wornach er mit seiner Buͤchse ziele, das treffe er auch sicher und gewiß. Da sprachen sie, wenn er mit ihnen gehe, solle ers gut haben und erzaͤhlten ihm, vor dem Wald sey ein groß Wasser, dahinter staͤnd ein Thurm, und in

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[124/0202] herabgestiegen waͤr, als nach einem Zeichen. Nun kletterte er herunter, ging auf seinen Hut los, setzte ihn wieder auf und zog gerades Wegs fort. Je weiter er ging, je groͤßer ward das Licht, und wie er nahe dabei kam, sah er, daß es ein gewaltiges Feuer war und saßen drei Riesen dabei, und hatten einen Ochsen am Spieß und ließen ihn braten. Nun sprach der eine: „ich muß doch schmecken, ob das Fleisch bald gahr ist,“ riß ein Stuͤck herab und hielts an den Mund, indem schoß es ihm der Jaͤger aus der Hand.“ „Nun ja, sprach der Riese, da weht mir der Wind das Stuͤck aus der Hand!“ und nahm sich ein anderes. Wie er eben anbeißen wollte, schoß es ihm der Jaͤger abermals weg; da gab der Riese dem, der neben ihm saß, eine Ohrfeige und rief zornig: „was reißt du mir mein Stuͤck weg!“ „Jch habe dir nichts weggerissen,“ sprach der andere, „es wird dirs ein Scharfschuͤtz weggeschossen haben.“ Der Riese nahm sich das dritte Stuͤck, er konnts aber nicht in der Hand behalten, der Jaͤger schoß es ihm heraus. Da sprachen die Riesen: „das muß ein guter Schuͤtze seyn, der den Bissen vor dem Maul wegschießen kann, so einer waͤr’ uns nuͤtzlich“ und riefen laut: „komm herbei, du Scharfschuͤtze, setz dich ans Feuer und iß dich satt, wir wollen dir nichts thun; aber kommst du nicht und wir holen dich mit Gewalt, so bist du verloren.“ Da trat der Bursch herzu und sagte, er war’ ein gelernter Jaͤger und wornach er mit seiner Buͤchse ziele, das treffe er auch sicher und gewiß. Da sprachen sie, wenn er mit ihnen gehe, solle ers gut haben und erzaͤhlten ihm, vor dem Wald sey ein groß Wasser, dahinter staͤnd ein Thurm, und in

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/202>, abgerufen am 24.11.2024.