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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.

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Bischen," sagte er, und aß das alles noch hinein; es war aber doch noch nicht genug. Da sprach er: "Vater, ich seh' wohl, bei ihm werd' ich nicht satt, will er mir einen Stab von Eisen verschaffen, der stark ist, daß ich ihn vor meinen Knieen nicht zerbrechen kann, so will ich wieder fort gehen." Da war der Bauer froh und spannte seine zwei Pferde vor den Wagen, fuhr zum Schmid und holte einen Stab so groß und dick, als ihn die zwei Pferde nur fahren konnten. Der Junge aber nahm ihn vor die Knie und ratsch! zerbrach er ihn wie eine Bohnenstange in der Mitte entzwei. Der Vater spannte da vier Pferde vor und holte einen Stab so groß und dick, als ihn die vier Pferde fahren konnten. Den nahm der Sohn auch, knickte ihn vor dem Knie entzwei, warf ihn hin und sprach: "Vater, der kann mir nicht helfen, er muß besser vorspannen und einen stärkern Stab holen." Da spannte der Vater acht Pferde vor und holte einen so groß und dick, als ihn die acht Pferde nur fahren konnten. Wie der Sohn den kriegte, brach er gleich oben ein Stück davon ab und sagte: "Vater, ich sehe, er kann mir doch keinen Stab anschaffen, ich will nur so weggehen."

Da ging er fort und gab sich für einen Schmiedegesellen aus. Er kam in ein Dorf, darin wohnte ein Schmied, der war ein Geitzmann, gönnte keinem Menschen etwas und wollte alles haben; zu dem trat er nun in die Schmiede und fragte ihn, ob er keinen Gesellen brauche. "Ja," sagte der Schmied und sah ihn an und dachte, das ist ein tüchtiger Kerl, der wird gut vorschlagen und sein Brot verdienen: "wie viel willst du Lohn haben?"

Bischen,“ sagte er, und aß das alles noch hinein; es war aber doch noch nicht genug. Da sprach er: „Vater, ich seh’ wohl, bei ihm werd’ ich nicht satt, will er mir einen Stab von Eisen verschaffen, der stark ist, daß ich ihn vor meinen Knieen nicht zerbrechen kann, so will ich wieder fort gehen.“ Da war der Bauer froh und spannte seine zwei Pferde vor den Wagen, fuhr zum Schmid und holte einen Stab so groß und dick, als ihn die zwei Pferde nur fahren konnten. Der Junge aber nahm ihn vor die Knie und ratsch! zerbrach er ihn wie eine Bohnenstange in der Mitte entzwei. Der Vater spannte da vier Pferde vor und holte einen Stab so groß und dick, als ihn die vier Pferde fahren konnten. Den nahm der Sohn auch, knickte ihn vor dem Knie entzwei, warf ihn hin und sprach: „Vater, der kann mir nicht helfen, er muß besser vorspannen und einen staͤrkern Stab holen.“ Da spannte der Vater acht Pferde vor und holte einen so groß und dick, als ihn die acht Pferde nur fahren konnten. Wie der Sohn den kriegte, brach er gleich oben ein Stuͤck davon ab und sagte: „Vater, ich sehe, er kann mir doch keinen Stab anschaffen, ich will nur so weggehen.“

Da ging er fort und gab sich fuͤr einen Schmiedegesellen aus. Er kam in ein Dorf, darin wohnte ein Schmied, der war ein Geitzmann, goͤnnte keinem Menschen etwas und wollte alles haben; zu dem trat er nun in die Schmiede und fragte ihn, ob er keinen Gesellen brauche. „Ja,“ sagte der Schmied und sah ihn an und dachte, das ist ein tuͤchtiger Kerl, der wird gut vorschlagen und sein Brot verdienen: „wie viel willst du Lohn haben?“

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[25/0103] Bischen,“ sagte er, und aß das alles noch hinein; es war aber doch noch nicht genug. Da sprach er: „Vater, ich seh’ wohl, bei ihm werd’ ich nicht satt, will er mir einen Stab von Eisen verschaffen, der stark ist, daß ich ihn vor meinen Knieen nicht zerbrechen kann, so will ich wieder fort gehen.“ Da war der Bauer froh und spannte seine zwei Pferde vor den Wagen, fuhr zum Schmid und holte einen Stab so groß und dick, als ihn die zwei Pferde nur fahren konnten. Der Junge aber nahm ihn vor die Knie und ratsch! zerbrach er ihn wie eine Bohnenstange in der Mitte entzwei. Der Vater spannte da vier Pferde vor und holte einen Stab so groß und dick, als ihn die vier Pferde fahren konnten. Den nahm der Sohn auch, knickte ihn vor dem Knie entzwei, warf ihn hin und sprach: „Vater, der kann mir nicht helfen, er muß besser vorspannen und einen staͤrkern Stab holen.“ Da spannte der Vater acht Pferde vor und holte einen so groß und dick, als ihn die acht Pferde nur fahren konnten. Wie der Sohn den kriegte, brach er gleich oben ein Stuͤck davon ab und sagte: „Vater, ich sehe, er kann mir doch keinen Stab anschaffen, ich will nur so weggehen.“ Da ging er fort und gab sich fuͤr einen Schmiedegesellen aus. Er kam in ein Dorf, darin wohnte ein Schmied, der war ein Geitzmann, goͤnnte keinem Menschen etwas und wollte alles haben; zu dem trat er nun in die Schmiede und fragte ihn, ob er keinen Gesellen brauche. „Ja,“ sagte der Schmied und sah ihn an und dachte, das ist ein tuͤchtiger Kerl, der wird gut vorschlagen und sein Brot verdienen: „wie viel willst du Lohn haben?“

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/103>, abgerufen am 24.11.2024.