auck bie den grauten Water, da sehde se tor olen Fru: "guden Dag, Moer!" -- "groten Dank!" -- "Gott helpe ju bie juen fisken." Ase de ole Fru dat hörde, da word se ganz fründlich, und trog se över't Water, un gab er 'n Roe (Ruthe) un sehde to er: "un gah man jümmer up düsen Wege to, mine Dochter! un wenn du bie einen groten schwarten Hund vorbei kümmst, so must du still, un drist, un one to lachen, un one ün an to kicken, vorbei gaan. Dann kümmest du an 'n grot open Schlott, up'n Süll (Schwelle) most du de Roe fallen laten un stracks dörch dat Schlott an den annern Side wier herut gahen; da is 'n olen Brunnen, darut is 'n groten Boom wassen, daran hänget 'n Vugel im Buer, den nümm af, dann nümm noch 'n Glaß Water ut den Brunnen, un gaa mit düsen beiden den sül- vigen Weg wier torügge, up den Süll nümm de Roe auck wier mit, un wenn du dann wier bie den Hund vorbie kummst, so schlah ün in't Ge- sicht, averst sü to, dat du ün treppest, un dann kumm nur wier to mie torügge." Da fand se et grade so, ase de Fru et sagd hadde, un up den Rückwege da fand se de beiden Broer, de sik de halve Welt dorchsöcht hadden. Se ging tosam- men, bis wo de swarte Hund an den Weg lag, den schlog se in't Gesicht, da word et 'n schönen Prinz, de geit mit ünen, bis an dat Water. Da stand da noch de ole Fru, de frögede sik ser, da
auck bie den grauten Water, da ſehde ſe tor olen Fru: „guden Dag, Moer!“ — „groten Dank!“ — „Gott helpe ju bie juen fiſken.“ Aſe de ole Fru dat hoͤrde, da word ſe ganz fruͤndlich, und trog ſe oͤver’t Water, un gab er ’n Roe (Ruthe) un ſehde to er: „un gah man juͤmmer up duͤſen Wege to, mine Dochter! un wenn du bie einen groten ſchwarten Hund vorbei kuͤmmſt, ſo muſt du ſtill, un driſt, un one to lachen, un one uͤn an to kicken, vorbei gaan. Dann kuͤmmeſt du an ’n grot open Schlott, up’n Suͤll (Schwelle) moſt du de Roe fallen laten un ſtracks doͤrch dat Schlott an den annern Side wier herut gahen; da is ’n olen Brunnen, darut is ’n groten Boom waſſen, daran haͤnget ’n Vugel im Buer, den nuͤmm af, dann nuͤmm noch ’n Glaß Water ut den Brunnen, un gaa mit duͤſen beiden den ſuͤl- vigen Weg wier toruͤgge, up den Suͤll nuͤmm de Roe auck wier mit, un wenn du dann wier bie den Hund vorbie kummſt, ſo ſchlah uͤn in’t Ge- ſicht, averſt ſuͤ to, dat du uͤn treppeſt, un dann kumm nur wier to mie toruͤgge.“ Da fand ſe et grade ſo, aſe de Fru et ſagd hadde, un up den Ruͤckwege da fand ſe de beiden Broer, de ſik de halve Welt dorchſoͤcht hadden. Se ging toſam- men, bis wo de ſwarte Hund an den Weg lag, den ſchlog ſe in’t Geſicht, da word et ’n ſchoͤnen Prinz, de geit mit uͤnen, bis an dat Water. Da ſtand da noch de ole Fru, de froͤgede ſik ſer, da
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auck bie den grauten Water, da ſehde ſe tor olen
Fru: „guden Dag, Moer!“ — „groten Dank!“
— „Gott helpe ju bie juen fiſken.“ Aſe de ole
Fru dat hoͤrde, da word ſe ganz fruͤndlich, und
trog ſe oͤver’t Water, un gab er ’n Roe (Ruthe)
un ſehde to er: „un gah man juͤmmer up duͤſen
Wege to, mine Dochter! un wenn du bie einen
groten ſchwarten Hund vorbei kuͤmmſt, ſo muſt
du ſtill, un driſt, un one to lachen, un one uͤn
an to kicken, vorbei gaan. Dann kuͤmmeſt du
an ’n grot open Schlott, up’n Suͤll (Schwelle)
moſt du de Roe fallen laten un ſtracks doͤrch dat
Schlott an den annern Side wier herut gahen;
da is ’n olen Brunnen, darut is ’n groten Boom
waſſen, daran haͤnget ’n Vugel im Buer, den
nuͤmm af, dann nuͤmm noch ’n Glaß Water ut
den Brunnen, un gaa mit duͤſen beiden den ſuͤl-
vigen Weg wier toruͤgge, up den Suͤll nuͤmm de
Roe auck wier mit, un wenn du dann wier bie
den Hund vorbie kummſt, ſo ſchlah uͤn in’t Ge-
ſicht, averſt ſuͤ to, dat du uͤn treppeſt, un dann
kumm nur wier to mie toruͤgge.“ Da fand ſe et
grade ſo, aſe de Fru et ſagd hadde, un up den
Ruͤckwege da fand ſe de beiden Broer, de ſik de
halve Welt dorchſoͤcht hadden. Se ging toſam-
men, bis wo de ſwarte Hund an den Weg lag,
den ſchlog ſe in’t Geſicht, da word et ’n ſchoͤnen
Prinz, de geit mit uͤnen, bis an dat Water. Da
ſtand da noch de ole Fru, de froͤgede ſik ſer, da
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/98>, abgerufen am 19.12.2024.
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