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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815.

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der Gefangene als fort ſchrie: „ach! haͤtt’ ich doch
meiner Tochter gehoͤrt!“ und wollte nicht eſſen
und nicht trinken. Da befahl er den Bedienten,
ſie ſollten ihn vor ihn bringen und da fragte der
Herr Koͤnig, warum er alſo fort ſchreie: ach!
haͤtt’ ich meiner Tochter gehoͤrt! „Was hat eure
Tocht er denn geſagt?“ — „Ja, ſie hat geſpro-
chen, ich ſollt’ den Moͤrſel nicht bringen, ſonſt
muͤßt’ ich auch den Stoͤßer ſchaffen.“ „Habt ihr
dann ſo eine kluge Tochter ſo laßt ſie einmal her-
kommen.“ Alſo mußte ſie vor den Koͤnig kom-
men; der fragte ſie, ob ſie dann ſo klug waͤre,
und ſagte, er wollt’ ihr ein Raͤthſel aufgeben,
wann ſie das treffen koͤnnte, dann wollt’ er ſie
heir athen. Da ſprach ſie ja, ſie wollt’s errathen.
Da ſagte der Koͤnig: „komm zu mir nicht geklei-
det, nicht nackend, nicht geritten, nicht gefahren,
nicht in dem Weg, nicht außer dem Weg, und
wann du das kannſt, will ich dich heirathen.“ Da
ging ſie hin, und zog ſich aus ſplinter nackend, da
war ſie nicht gekleidet, und nahm ein großes
Fiſchgarn und ſetzte ſich hinein und wickelte ſich
hinein, da war ſie nicht nackend, und borgte einen
Eſel fuͤr’s Geld und band dem Eſel das Fiſchgarn
an den Schwanz, daran er ſie fortſchleppen mußte,
und war das nicht geritten und nicht gefahren,
und mußte ſie der Eſel in der Fahrgleiße ſchlep-
pen, ſo daß ſie nur mit der großen Zehe auf die
Erde kam, und war das nicht in dem Weg und

nicht

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/85>, abgerufen am 24.12.2024.