Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815.37. Die Alte im Wald. (Aus dem Paderbörn.) Mit Joringel und Jo- 38. Die drei Brüder. Aus der Schwalmgegend, doch auch sonst viel- 39. Der Teufel und seine Großmutter. (Aus Zwehrn.) Im Grund ähnlich dem Teufel Kindermärchen II. C
37. Die Alte im Wald. (Aus dem Paderboͤrn.) Mit Joringel und Jo- 38. Die drei Bruͤder. Aus der Schwalmgegend, doch auch ſonſt viel- 39. Der Teufel und ſeine Großmutter. (Aus Zwehrn.) Im Grund aͤhnlich dem Teufel Kindermärchen II. C
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0352" n="XXXIII"/> <div n="2"> <head>37.<lb/><hi rendition="#g">Die Alte im Wald</hi>.</head><lb/> <p>(Aus dem Paderboͤrn.) Mit Joringel und Jo-<lb/> rinde <hi rendition="#aq">I.</hi> 69. verwandt. Die Alte iſt die Hexe im<lb/> Maͤrchen von Gretel und Haͤnſel <hi rendition="#aq">I.</hi> 16. und ſelbſt zu<lb/> der Circe gehoͤrig.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>38.<lb/><hi rendition="#g">Die drei Bruͤder</hi>.</head><lb/> <p>Aus der Schwalmgegend, doch auch ſonſt viel-<lb/> faͤltig gehoͤrt, hier am vollſtaͤndigſten. Es iſt ein<lb/> altes Scherz- und Luͤgenmaͤrchen und wahrſcheinlich<lb/> ſehr verbreitet. Im 16 Jahrh. kam eine Sammlung<lb/> davon in Frankreich heraus von <hi rendition="#aq">Philipp d’ Alcripe<lb/> (Picard).</hi> Herr von <hi rendition="#aq">Neri (rien)</hi> in <hi rendition="#aq">Verbos (Vertbois)</hi><lb/> wo dieſes ſich auch unter andern findet. In der neu<lb/> eroͤffneten Schaubuͤhne menſchlicher Gewohn- und<lb/> Thorheiten <hi rendition="#aq">ſ. l. ct a.</hi> (wahrſcheinlich bald nach dem<lb/> 30 jaͤhr. Krieg) werden S. 88 — 92 ſolche Aufſchnei-<lb/> dereien zuſammengeſtellt, darin heißt es: „damit ich<lb/> allhier jenes vierjaͤhrigen Kindes, welches mit einem<lb/> ſchweren breiten Saͤbel ſo meiſterlich fechten koͤnnen,<lb/> daß ihm in vollem Regen kein einziger Tropfen aufs<lb/> Haupt gefallen, keine Meldung thue.“ — „Item:<lb/> jener Goldſchmidt, welcher einer Muͤcken unter jeden<lb/> Fuß ein guͤldenes Hufeiſen mit 24 Naͤgeln ange-<lb/> heftet.“</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>39.<lb/> Der Teufel und ſeine Großmutter.</head><lb/> <p>(Aus Zwehrn.) Im Grund aͤhnlich dem Teufel<lb/> mit den drei Goldhaaren (<hi rendition="#aq">I.</hi> 29.), wo ihm das Ge-<lb/> heimniß abgelauſcht wird, wie dem Rumpenſtilzchen<lb/> (<hi rendition="#aq">I.</hi> 55.) und dem Fiſcher in der Hervarar Sage S.<lb/> 182. — Die Peitſche iſt eine bei Gold anſchlagende<lb/><hi rendition="#g">Wuͤnſchelruthe</hi>. — Das ganze Maͤrchen hat et-<lb/> was nordiſches in ſeinem Weſen, der Teufel erſcheint<lb/> als ein ungeſchickter, uͤberliſteter Jote, vor allem nor-<lb/> diſch iſt das Raͤthſel; auch das Verſtecken des menſch-<lb/> lichen Ankoͤmmlings durch die Rieſenfrau, Tochter,<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Kindermärchen <hi rendition="#aq">II.</hi> C</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [XXXIII/0352]
37.
Die Alte im Wald.
(Aus dem Paderboͤrn.) Mit Joringel und Jo-
rinde I. 69. verwandt. Die Alte iſt die Hexe im
Maͤrchen von Gretel und Haͤnſel I. 16. und ſelbſt zu
der Circe gehoͤrig.
38.
Die drei Bruͤder.
Aus der Schwalmgegend, doch auch ſonſt viel-
faͤltig gehoͤrt, hier am vollſtaͤndigſten. Es iſt ein
altes Scherz- und Luͤgenmaͤrchen und wahrſcheinlich
ſehr verbreitet. Im 16 Jahrh. kam eine Sammlung
davon in Frankreich heraus von Philipp d’ Alcripe
(Picard). Herr von Neri (rien) in Verbos (Vertbois)
wo dieſes ſich auch unter andern findet. In der neu
eroͤffneten Schaubuͤhne menſchlicher Gewohn- und
Thorheiten ſ. l. ct a. (wahrſcheinlich bald nach dem
30 jaͤhr. Krieg) werden S. 88 — 92 ſolche Aufſchnei-
dereien zuſammengeſtellt, darin heißt es: „damit ich
allhier jenes vierjaͤhrigen Kindes, welches mit einem
ſchweren breiten Saͤbel ſo meiſterlich fechten koͤnnen,
daß ihm in vollem Regen kein einziger Tropfen aufs
Haupt gefallen, keine Meldung thue.“ — „Item:
jener Goldſchmidt, welcher einer Muͤcken unter jeden
Fuß ein guͤldenes Hufeiſen mit 24 Naͤgeln ange-
heftet.“
39.
Der Teufel und ſeine Großmutter.
(Aus Zwehrn.) Im Grund aͤhnlich dem Teufel
mit den drei Goldhaaren (I. 29.), wo ihm das Ge-
heimniß abgelauſcht wird, wie dem Rumpenſtilzchen
(I. 55.) und dem Fiſcher in der Hervarar Sage S.
182. — Die Peitſche iſt eine bei Gold anſchlagende
Wuͤnſchelruthe. — Das ganze Maͤrchen hat et-
was nordiſches in ſeinem Weſen, der Teufel erſcheint
als ein ungeſchickter, uͤberliſteter Jote, vor allem nor-
diſch iſt das Raͤthſel; auch das Verſtecken des menſch-
lichen Ankoͤmmlings durch die Rieſenfrau, Tochter,
Kindermärchen II. C
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |