dem Prinzen; nun wollte sie so lange suchen und über Berg und Thal wandern, bis sie ihn fände, da sprach die alte Dicke:
"Jungfer grün und klein, Hutzelbein! Hutzelbeins Hündchen! Hutzel hin und her! bring mir die große Schachtel her!
Da ging die kleine hin und brachte die Schachtel herbeigetragen, hernach gaben sie ihr Essen und Trinken und brachten sie zu einem schönen gemach- ten Bett, das war wie Seide und Sammet, da legt sie sich hinein und schlief in Gottes Namen. Als der Tag kam, stieg sie auf und gab ihr die alte Itsche drei Nadeln aus der großen Schachtel, die sollte sie mitnehmen; sie würden ihr nöthig thun, denn sie müßte über einen hohen gläsernen Berg und über drei schneidende Schwerter und über ein großes Wasser, wann sie das durchsetzte, würde sie ihren Prinzen wiederkriegen. Nun gab sie hiermit drei Theile (Stücke), die sollte sie recht in Acht nehmen, nämlich drei große Na- deln, ein Pflugrad und drei Nüsse. Hiermit reiste sie ab und wie sie vor den gläsernen Berg kam, der so glatt war, steckte sie die drei Nadeln als hinter die Füße und dann wieder vorwärts und gelangte so hinüber, und als sie hinüber war, steckte sie sie an einen Ort, den sie wohl in Acht nahm. Darnach kam sie vor die drei schneiden-
dem Prinzen; nun wollte ſie ſo lange ſuchen und uͤber Berg und Thal wandern, bis ſie ihn faͤnde, da ſprach die alte Dicke:
„Jungfer gruͤn und klein, Hutzelbein! Hutzelbeins Huͤndchen! Hutzel hin und her! bring mir die große Schachtel her!
Da ging die kleine hin und brachte die Schachtel herbeigetragen, hernach gaben ſie ihr Eſſen und Trinken und brachten ſie zu einem ſchoͤnen gemach- ten Bett, das war wie Seide und Sammet, da legt ſie ſich hinein und ſchlief in Gottes Namen. Als der Tag kam, ſtieg ſie auf und gab ihr die alte Itſche drei Nadeln aus der großen Schachtel, die ſollte ſie mitnehmen; ſie wuͤrden ihr noͤthig thun, denn ſie muͤßte uͤber einen hohen glaͤſernen Berg und uͤber drei ſchneidende Schwerter und uͤber ein großes Waſſer, wann ſie das durchſetzte, wuͤrde ſie ihren Prinzen wiederkriegen. Nun gab ſie hiermit drei Theile (Stuͤcke), die ſollte ſie recht in Acht nehmen, naͤmlich drei große Na- deln, ein Pflugrad und drei Nuͤſſe. Hiermit reiſte ſie ab und wie ſie vor den glaͤſernen Berg kam, der ſo glatt war, ſteckte ſie die drei Nadeln als hinter die Fuͤße und dann wieder vorwaͤrts und gelangte ſo hinuͤber, und als ſie hinuͤber war, ſteckte ſie ſie an einen Ort, den ſie wohl in Acht nahm. Darnach kam ſie vor die drei ſchneiden-
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dem Prinzen; nun wollte ſie ſo lange ſuchen und
uͤber Berg und Thal wandern, bis ſie ihn faͤnde,
da ſprach die alte Dicke:
„Jungfer gruͤn und klein,
Hutzelbein!
Hutzelbeins Huͤndchen!
Hutzel hin und her!
bring mir die große Schachtel her!
Da ging die kleine hin und brachte die Schachtel
herbeigetragen, hernach gaben ſie ihr Eſſen und
Trinken und brachten ſie zu einem ſchoͤnen gemach-
ten Bett, das war wie Seide und Sammet, da
legt ſie ſich hinein und ſchlief in Gottes Namen.
Als der Tag kam, ſtieg ſie auf und gab ihr die
alte Itſche drei Nadeln aus der großen Schachtel,
die ſollte ſie mitnehmen; ſie wuͤrden ihr noͤthig
thun, denn ſie muͤßte uͤber einen hohen glaͤſernen
Berg und uͤber drei ſchneidende Schwerter und
uͤber ein großes Waſſer, wann ſie das durchſetzte,
wuͤrde ſie ihren Prinzen wiederkriegen. Nun
gab ſie hiermit drei Theile (Stuͤcke), die ſollte ſie
recht in Acht nehmen, naͤmlich drei große Na-
deln, ein Pflugrad und drei Nuͤſſe. Hiermit
reiſte ſie ab und wie ſie vor den glaͤſernen Berg
kam, der ſo glatt war, ſteckte ſie die drei Nadeln
als hinter die Fuͤße und dann wieder vorwaͤrts
und gelangte ſo hinuͤber, und als ſie hinuͤber war,
ſteckte ſie ſie an einen Ort, den ſie wohl in Acht
nahm. Darnach kam ſie vor die drei ſchneiden-
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/237>, abgerufen am 19.12.2024.
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