Mantel und das Horn heraus, das hast du doch entwendet, sonst kann deine Nase nimmermehr kleiner werden." Da mußte die Kammerjungfer alle drei Stücke holen und hinlegen und er gab ihr Pulver von den Birnen, da fiel die Nase ab und mußten 250 Männer kommen und sie in Stücken hauen. Und er ging mit dem Beutel- chen, dem Mantel und dem Horn fort zu seinen Kammeraden, und sie wünschten sich wieder in ihr Schloß; da werden sie wohl noch sitzen und Haus halten.
37. Die Alte im Wald.
Es fuhr einmal ein armes Dienstmädchen mit seiner Herrschaft durch einen großen Wald, und als sie mitten darin waren, kamen Räuber hervor und ermordeten, wen sie fanden; da kam alles mit einander um, nur das Mädchen nicht, das war aus dem Wagen gesprungen und hatte sich hinter einen Baum verborgen. Wie die Räuber mit ihrer Beute fort waren, kam es hervor, fing an bitterlich zu weinen und sagte: "was soll ich armes Mädchen nun anfangen, ich weiß mich nicht zu finden in dem Wald, kein Haus ist da, so muß ich gewiß verhungern!" Es ging herum, suchte einen Weg, konnte aber keinen finden, bis
Kindermährchen II. N
Mantel und das Horn heraus, das haſt du doch entwendet, ſonſt kann deine Naſe nimmermehr kleiner werden.“ Da mußte die Kammerjungfer alle drei Stuͤcke holen und hinlegen und er gab ihr Pulver von den Birnen, da fiel die Naſe ab und mußten 250 Maͤnner kommen und ſie in Stuͤcken hauen. Und er ging mit dem Beutel- chen, dem Mantel und dem Horn fort zu ſeinen Kammeraden, und ſie wuͤnſchten ſich wieder in ihr Schloß; da werden ſie wohl noch ſitzen und Haus halten.
37. Die Alte im Wald.
Es fuhr einmal ein armes Dienſtmaͤdchen mit ſeiner Herrſchaft durch einen großen Wald, und als ſie mitten darin waren, kamen Raͤuber hervor und ermordeten, wen ſie fanden; da kam alles mit einander um, nur das Maͤdchen nicht, das war aus dem Wagen geſprungen und hatte ſich hinter einen Baum verborgen. Wie die Raͤuber mit ihrer Beute fort waren, kam es hervor, fing an bitterlich zu weinen und ſagte: „was ſoll ich armes Maͤdchen nun anfangen, ich weiß mich nicht zu finden in dem Wald, kein Haus iſt da, ſo muß ich gewiß verhungern!“ Es ging herum, ſuchte einen Weg, konnte aber keinen finden, bis
Kindermährchen II. N
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Mantel und das Horn heraus, das haſt du doch
entwendet, ſonſt kann deine Naſe nimmermehr
kleiner werden.“ Da mußte die Kammerjungfer
alle drei Stuͤcke holen und hinlegen und er gab
ihr Pulver von den Birnen, da fiel die Naſe ab
und mußten 250 Maͤnner kommen und ſie in
Stuͤcken hauen. Und er ging mit dem Beutel-
chen, dem Mantel und dem Horn fort zu ſeinen
Kammeraden, und ſie wuͤnſchten ſich wieder in
ihr Schloß; da werden ſie wohl noch ſitzen und
Haus halten.
37.
Die Alte im Wald.
Es fuhr einmal ein armes Dienſtmaͤdchen mit
ſeiner Herrſchaft durch einen großen Wald, und
als ſie mitten darin waren, kamen Raͤuber hervor
und ermordeten, wen ſie fanden; da kam alles
mit einander um, nur das Maͤdchen nicht, das
war aus dem Wagen geſprungen und hatte ſich
hinter einen Baum verborgen. Wie die Raͤuber
mit ihrer Beute fort waren, kam es hervor, fing
an bitterlich zu weinen und ſagte: „was ſoll ich
armes Maͤdchen nun anfangen, ich weiß mich
nicht zu finden in dem Wald, kein Haus iſt da,
ſo muß ich gewiß verhungern!“ Es ging herum,
ſuchte einen Weg, konnte aber keinen finden, bis
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/214>, abgerufen am 18.11.2024.
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