wanschap up, dat se ünnen helpen sullen; un et is auck in twei Stunnen ferrig west. Do kummet se wier un sehget: "wie hät dohen, so us befolen is." Do nümmet de Künigsdochter den Doock un schlett wier dremol up de Eere un segd: "Arweg- gers to Hues!" do siet se olle wier weg. Ase do de Künigssuhn upwecket, do is de Dieck ferrig. Do geit de Künigsdochter auck weg un segd, wenn et sesse wär, dan sull he nach Hus kummen; ase he do nah Hues kummet, do frägt de Künig: "hes du den Dieck ferrig?" Jo, seh de Künigssuhn. "Dat wer schöne." Do se do wier to Diske sei- ten, do seh de Künig: "du hast den Dieck twaren ferrig, awerst ik kann die mine Dochter noch nie giewen, du most eerst nau eins dohen." -- "Wat is dat den?" frögte de Künigssuhn. "He hedde so en grot Berg, do würen luter Dorenbuske anne, de mosten olle afhoggen weren, un bowen up moste he en grot Schlott buggen, dat moste so wacker sien; ase't nu en Menske denken kunne, un olle Ingedömse, de in den Schlott gehorden, de mö- sten der olle inne sien." Do he nu den annern Morgen up steit, do gav ünne de Künig en glese- ren Exen un en gleseren Boren mie, et mott awerst um sess Uhr ferrig sien. Do he an den eer- sten Dorenbuske mit de Exe an hogget, do ging se so kurt un so klein, dat de Stücker rund um ünne herfloen un de Boren kunn he auck nig brucken. Do war he gans bedröwet un toffte (wartete) up
wanſchap up, dat ſe uͤnnen helpen ſullen; un et is auck in twei Stunnen ferrig weſt. Do kummet ſe wier un ſehget: „wie haͤt dohen, ſo us befolen is.“ Do nuͤmmet de Kuͤnigsdochter den Doock un ſchlett wier dremol up de Eere un ſegd: „Arweg- gers to Hues!“ do ſiet ſe olle wier weg. Aſe do de Kuͤnigsſuhn upwecket, do is de Dieck ferrig. Do geit de Kuͤnigsdochter auck weg un ſegd, wenn et ſeſſe waͤr, dan ſull he nach Hus kummen; aſe he do nah Hues kummet, do fraͤgt de Kuͤnig: „hes du den Dieck ferrig?“ Jo, ſeh de Kuͤnigsſuhn. „Dat wer ſchoͤne.“ Do ſe do wier to Diſke ſei- ten, do ſeh de Kuͤnig: „du haſt den Dieck twaren ferrig, awerſt ik kann die mine Dochter noch nie giewen, du moſt eerſt nau eins dohen.“ — „Wat is dat den?“ froͤgte de Kuͤnigsſuhn. „He hedde ſo en grot Berg, do wuͤren luter Dorenbuſke anne, de moſten olle afhoggen weren, un bowen up moſte he en grot Schlott buggen, dat moſte ſo wacker ſien; aſe’t nu en Menſke denken kunne, un olle Ingedoͤmſe, de in den Schlott gehorden, de moͤ- ſten der olle inne ſien.“ Do he nu den annern Morgen up ſteit, do gav uͤnne de Kuͤnig en gleſe- ren Exen un en gleſeren Boren mie, et mott awerſt um ſeſſ Uhr ferrig ſien. Do he an den eer- ſten Dorenbuſke mit de Exe an hogget, do ging ſe ſo kurt un ſo klein, dat de Stuͤcker rund um uͤnne herfloen un de Boren kunn he auck nig brucken. Do war he gans bedroͤwet un toffte (wartete) up
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0174"n="153"/>
wanſchap up, dat ſe uͤnnen helpen ſullen; un et<lb/>
is auck in twei Stunnen ferrig weſt. Do kummet<lb/>ſe wier un ſehget: „wie haͤt dohen, ſo us befolen<lb/>
is.“ Do nuͤmmet de Kuͤnigsdochter den Doock un<lb/>ſchlett wier dremol up de Eere un ſegd: „Arweg-<lb/>
gers to Hues!“ do ſiet ſe olle wier weg. Aſe do<lb/>
de Kuͤnigsſuhn upwecket, do is de Dieck ferrig.<lb/>
Do geit de Kuͤnigsdochter auck weg un ſegd, wenn<lb/>
et ſeſſe waͤr, dan ſull he nach Hus kummen; aſe<lb/>
he do nah Hues kummet, do fraͤgt de Kuͤnig: „hes<lb/>
du den Dieck ferrig?“ Jo, ſeh de Kuͤnigsſuhn.<lb/>„Dat wer ſchoͤne.“ Do ſe do wier to Diſke ſei-<lb/>
ten, do ſeh de Kuͤnig: „du haſt den Dieck twaren<lb/>
ferrig, awerſt ik kann die mine Dochter noch nie<lb/>
giewen, du moſt eerſt nau eins dohen.“—„Wat<lb/>
is dat den?“ froͤgte de Kuͤnigsſuhn. „He hedde<lb/>ſo en grot Berg, do wuͤren luter Dorenbuſke anne,<lb/>
de moſten olle afhoggen weren, un bowen up moſte<lb/>
he en grot Schlott buggen, dat moſte ſo wacker<lb/>ſien; aſe’t nu en Menſke denken kunne, un olle<lb/>
Ingedoͤmſe, de in den Schlott gehorden, de moͤ-<lb/>ſten der olle inne ſien.“ Do he nu den annern<lb/>
Morgen up ſteit, do gav uͤnne de Kuͤnig en gleſe-<lb/>
ren Exen un en gleſeren Boren mie, et mott<lb/>
awerſt um ſeſſ Uhr ferrig ſien. Do he an den eer-<lb/>ſten Dorenbuſke mit de Exe an hogget, do ging ſe<lb/>ſo kurt un ſo klein, dat de Stuͤcker rund um uͤnne<lb/>
herfloen un de Boren kunn he auck nig brucken.<lb/>
Do war he gans bedroͤwet un toffte (wartete) up<lb/></p></div></body></text></TEI>
[153/0174]
wanſchap up, dat ſe uͤnnen helpen ſullen; un et
is auck in twei Stunnen ferrig weſt. Do kummet
ſe wier un ſehget: „wie haͤt dohen, ſo us befolen
is.“ Do nuͤmmet de Kuͤnigsdochter den Doock un
ſchlett wier dremol up de Eere un ſegd: „Arweg-
gers to Hues!“ do ſiet ſe olle wier weg. Aſe do
de Kuͤnigsſuhn upwecket, do is de Dieck ferrig.
Do geit de Kuͤnigsdochter auck weg un ſegd, wenn
et ſeſſe waͤr, dan ſull he nach Hus kummen; aſe
he do nah Hues kummet, do fraͤgt de Kuͤnig: „hes
du den Dieck ferrig?“ Jo, ſeh de Kuͤnigsſuhn.
„Dat wer ſchoͤne.“ Do ſe do wier to Diſke ſei-
ten, do ſeh de Kuͤnig: „du haſt den Dieck twaren
ferrig, awerſt ik kann die mine Dochter noch nie
giewen, du moſt eerſt nau eins dohen.“ — „Wat
is dat den?“ froͤgte de Kuͤnigsſuhn. „He hedde
ſo en grot Berg, do wuͤren luter Dorenbuſke anne,
de moſten olle afhoggen weren, un bowen up moſte
he en grot Schlott buggen, dat moſte ſo wacker
ſien; aſe’t nu en Menſke denken kunne, un olle
Ingedoͤmſe, de in den Schlott gehorden, de moͤ-
ſten der olle inne ſien.“ Do he nu den annern
Morgen up ſteit, do gav uͤnne de Kuͤnig en gleſe-
ren Exen un en gleſeren Boren mie, et mott
awerſt um ſeſſ Uhr ferrig ſien. Do he an den eer-
ſten Dorenbuſke mit de Exe an hogget, do ging ſe
ſo kurt un ſo klein, dat de Stuͤcker rund um uͤnne
herfloen un de Boren kunn he auck nig brucken.
Do war he gans bedroͤwet un toffte (wartete) up
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/174>, abgerufen am 19.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.