hat, da ist es ein großes Schloß und ist alles darin von Silber und Gold, und da hat sie ihn geheirathet und war er reich, so reich, daß er für sein Lebtag genug hatte. Darum soll keiner sagen, daß wer albern ist, deshalb nichts rechts werden könne.
21. Die Krähen.
Es hatte ein rechtschaffener Soldat etwas Geld verdient und zusammen gespart, weil er fleißig war und es nicht, wie die andern, in den Wirthshäusern durchbrachte. Nun waren zwei von seinen Kammeraden, die hatten eigentlich ein falsches Herz und wollten ihn um sein Geld brin- gen; sie stellten sich aber äußerlich ganz freund- schaftlich an. Auf eine Zeit sprachen sie zu ihm: "hör', was sollen wir hier in der Stadt liegen, wir sind ja eingeschlossen darin, als wären wir Gefangene, und gar einer wie du, der könnt' sich daheim was ordentliches verdienen und vergnügt leben." Mit solchen Reden setzten sie ihm auch so lange zu, bis er endlich einwilligte und mit ihnen ausreißen wollte; die zwei andern hatten aber nichts anders im Sinn, als ihm draußen sein Geld abzunehmen. Wie sie nun ein Stück Wegs fortgegangen waren, sagten die zwei: "wir
hat, da iſt es ein großes Schloß und iſt alles darin von Silber und Gold, und da hat ſie ihn geheirathet und war er reich, ſo reich, daß er fuͤr ſein Lebtag genug hatte. Darum ſoll keiner ſagen, daß wer albern iſt, deshalb nichts rechts werden koͤnne.
21. Die Kraͤhen.
Es hatte ein rechtſchaffener Soldat etwas Geld verdient und zuſammen geſpart, weil er fleißig war und es nicht, wie die andern, in den Wirthshaͤuſern durchbrachte. Nun waren zwei von ſeinen Kammeraden, die hatten eigentlich ein falſches Herz und wollten ihn um ſein Geld brin- gen; ſie ſtellten ſich aber aͤußerlich ganz freund- ſchaftlich an. Auf eine Zeit ſprachen ſie zu ihm: „hoͤr’, was ſollen wir hier in der Stadt liegen, wir ſind ja eingeſchloſſen darin, als waͤren wir Gefangene, und gar einer wie du, der koͤnnt’ ſich daheim was ordentliches verdienen und vergnuͤgt leben.“ Mit ſolchen Reden ſetzten ſie ihm auch ſo lange zu, bis er endlich einwilligte und mit ihnen ausreißen wollte; die zwei andern hatten aber nichts anders im Sinn, als ihm draußen ſein Geld abzunehmen. Wie ſie nun ein Stuͤck Wegs fortgegangen waren, ſagten die zwei: „wir
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darin von Silber und Gold, und da hat ſie ihn
geheirathet und war er reich, ſo reich, daß er fuͤr
ſein Lebtag genug hatte. Darum ſoll keiner ſagen,
daß wer albern iſt, deshalb nichts rechts werden
koͤnne.
21.
Die Kraͤhen.
Es hatte ein rechtſchaffener Soldat etwas
Geld verdient und zuſammen geſpart, weil er
fleißig war und es nicht, wie die andern, in den
Wirthshaͤuſern durchbrachte. Nun waren zwei
von ſeinen Kammeraden, die hatten eigentlich ein
falſches Herz und wollten ihn um ſein Geld brin-
gen; ſie ſtellten ſich aber aͤußerlich ganz freund-
ſchaftlich an. Auf eine Zeit ſprachen ſie zu ihm:
„hoͤr’, was ſollen wir hier in der Stadt liegen,
wir ſind ja eingeſchloſſen darin, als waͤren wir
Gefangene, und gar einer wie du, der koͤnnt’ ſich
daheim was ordentliches verdienen und vergnuͤgt
leben.“ Mit ſolchen Reden ſetzten ſie ihm auch
ſo lange zu, bis er endlich einwilligte und mit
ihnen ausreißen wollte; die zwei andern hatten
aber nichts anders im Sinn, als ihm draußen
ſein Geld abzunehmen. Wie ſie nun ein Stuͤck
Wegs fortgegangen waren, ſagten die zwei: „wir
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/141>, abgerufen am 18.11.2024.
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