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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857.

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armer Mann!' aber der Sperling antwortete 'noch nicht arm genug,' setzte sich dem zweiten Pferd auf den Kopf und pickte ihm die Augen aus. Der Fuhrmann lief herbei und holte mit seiner Hacke aus, aber der Sperling flog in die Höhe: da traf der Schlag, das Pferd daß es hinfiel. 'Ach, ich armer Mann!' 'Noch nicht arm genug' sprach der Sperling, setzte sich auch dem dritten Pferd auf den Kopf und pickte ihm nach den Augen. Der Fuhrmann schlug in seinem Zorn, ohne umzusehen, auf den Sperling los, traf ihn aber nicht, sondern schlug auch sein drittes Pferd todt. 'Ach, ich armer Mann!' rief er. 'Noch nicht arm genug,' antwortete der Sperling, 'jetzt will ich dich daheim arm machen,' und flog fort.

Der Fuhrmann mußte den Wagen stehen lassen, und gieng voll Zorn und Ärger heim. 'Ach,' sprach er zu seiner Frau, 'was hab ich Unglück gehabt! der Wein ist ausgelaufen, und die Pferde sind alle drei todt.' 'Ach, Mann,' antwortete sie, 'was für ein böser Vogel ist ins Haus gekommen! er hat alle Vögel auf der Welt zusammen gebracht, und die sind droben über unsern Waizen hergefallen und fressen ihn auf.' Da stieg er hinauf, und tausend und tausend Vögel saßen auf dem Boden, und hatten den Waizen aufgefressen, und der Sperling saß mitten darunter. Da rief der Fuhrmann 'ach, ich armer Mann!' 'Noch nicht arm genug,' antwortete der Sperling, 'Fuhrmann, es kostet dir noch dein Leben,' und flog hinaus.

Da hatte der Fuhrmann all sein Gut verloren, gieng hinab in die Stube, setzte sich hinter den Ofen und zwar ganz bös und giftig. Der Sperling aber saß draußen vor dem Fenster und rief 'Fuhrmann, es kostet dir dein Leben.' Da griff der Fuhrmann die Hacke und warf sie nach dem Sperling: aber er schlug nur die Fensterscheiben entzwei und traf den Vogel nicht. Der Sperling hüpfte nun herein, setzte sich auf den Ofen und rief 'Fuhrmann, es kostet dir dein Leben.' Dieser, ganz toll und blind vor Wuth,

armer Mann!’ aber der Sperling antwortete ‘noch nicht arm genug,’ setzte sich dem zweiten Pferd auf den Kopf und pickte ihm die Augen aus. Der Fuhrmann lief herbei und holte mit seiner Hacke aus, aber der Sperling flog in die Höhe: da traf der Schlag, das Pferd daß es hinfiel. ‘Ach, ich armer Mann!’ ‘Noch nicht arm genug’ sprach der Sperling, setzte sich auch dem dritten Pferd auf den Kopf und pickte ihm nach den Augen. Der Fuhrmann schlug in seinem Zorn, ohne umzusehen, auf den Sperling los, traf ihn aber nicht, sondern schlug auch sein drittes Pferd todt. ‘Ach, ich armer Mann!’ rief er. ‘Noch nicht arm genug,’ antwortete der Sperling, ‘jetzt will ich dich daheim arm machen,’ und flog fort.

Der Fuhrmann mußte den Wagen stehen lassen, und gieng voll Zorn und Ärger heim. ‘Ach,’ sprach er zu seiner Frau, ‘was hab ich Unglück gehabt! der Wein ist ausgelaufen, und die Pferde sind alle drei todt.’ ‘Ach, Mann,’ antwortete sie, ‘was für ein böser Vogel ist ins Haus gekommen! er hat alle Vögel auf der Welt zusammen gebracht, und die sind droben über unsern Waizen hergefallen und fressen ihn auf.’ Da stieg er hinauf, und tausend und tausend Vögel saßen auf dem Boden, und hatten den Waizen aufgefressen, und der Sperling saß mitten darunter. Da rief der Fuhrmann ‘ach, ich armer Mann!’ ‘Noch nicht arm genug,’ antwortete der Sperling, ‘Fuhrmann, es kostet dir noch dein Leben,’ und flog hinaus.

Da hatte der Fuhrmann all sein Gut verloren, gieng hinab in die Stube, setzte sich hinter den Ofen und zwar ganz bös und giftig. Der Sperling aber saß draußen vor dem Fenster und rief ‘Fuhrmann, es kostet dir dein Leben.’ Da griff der Fuhrmann die Hacke und warf sie nach dem Sperling: aber er schlug nur die Fensterscheiben entzwei und traf den Vogel nicht. Der Sperling hüpfte nun herein, setzte sich auf den Ofen und rief ‘Fuhrmann, es kostet dir dein Leben.’ Dieser, ganz toll und blind vor Wuth,

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[301/0334] armer Mann!’ aber der Sperling antwortete ‘noch nicht arm genug,’ setzte sich dem zweiten Pferd auf den Kopf und pickte ihm die Augen aus. Der Fuhrmann lief herbei und holte mit seiner Hacke aus, aber der Sperling flog in die Höhe: da traf der Schlag, das Pferd daß es hinfiel. ‘Ach, ich armer Mann!’ ‘Noch nicht arm genug’ sprach der Sperling, setzte sich auch dem dritten Pferd auf den Kopf und pickte ihm nach den Augen. Der Fuhrmann schlug in seinem Zorn, ohne umzusehen, auf den Sperling los, traf ihn aber nicht, sondern schlug auch sein drittes Pferd todt. ‘Ach, ich armer Mann!’ rief er. ‘Noch nicht arm genug,’ antwortete der Sperling, ‘jetzt will ich dich daheim arm machen,’ und flog fort. Der Fuhrmann mußte den Wagen stehen lassen, und gieng voll Zorn und Ärger heim. ‘Ach,’ sprach er zu seiner Frau, ‘was hab ich Unglück gehabt! der Wein ist ausgelaufen, und die Pferde sind alle drei todt.’ ‘Ach, Mann,’ antwortete sie, ‘was für ein böser Vogel ist ins Haus gekommen! er hat alle Vögel auf der Welt zusammen gebracht, und die sind droben über unsern Waizen hergefallen und fressen ihn auf.’ Da stieg er hinauf, und tausend und tausend Vögel saßen auf dem Boden, und hatten den Waizen aufgefressen, und der Sperling saß mitten darunter. Da rief der Fuhrmann ‘ach, ich armer Mann!’ ‘Noch nicht arm genug,’ antwortete der Sperling, ‘Fuhrmann, es kostet dir noch dein Leben,’ und flog hinaus. Da hatte der Fuhrmann all sein Gut verloren, gieng hinab in die Stube, setzte sich hinter den Ofen und zwar ganz bös und giftig. Der Sperling aber saß draußen vor dem Fenster und rief ‘Fuhrmann, es kostet dir dein Leben.’ Da griff der Fuhrmann die Hacke und warf sie nach dem Sperling: aber er schlug nur die Fensterscheiben entzwei und traf den Vogel nicht. Der Sperling hüpfte nun herein, setzte sich auf den Ofen und rief ‘Fuhrmann, es kostet dir dein Leben.’ Dieser, ganz toll und blind vor Wuth,

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1857/334>, abgerufen am 28.11.2024.