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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857.

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gewaltig aufeinander los. Er fragte sie 'wo wohnt der Herr Gevatter?' Der Besen antwortete 'eine Treppe höher.' Als er auf die zweite Treppe kam, sah er eine Menge todter Finger liegen. Er fragte 'wo wohnt der Herr Gevatter?' Einer aus den Fingern antwortete 'eine Treppe höher.' Auf der dritten Treppe lag ein Haufen todter Köpfe, die wiesen ihn wieder eine Treppe höher. Auf der vierten Treppe sah er Fische über dem Feuer stehen, die britzelten in der Pfanne, und backten sich selber. Sie sprachen auch 'eine Treppe höher.' Und als er die fünfte hinauf gestiegen war, so kam er vor eine Stube und guckte durch das Schlüsselloch, da sah er den Gevatter, der ein paar lange Hörner hatte. Als er die Thüre aufmachte und hinein gieng, legte sich der Gevatter geschwind aufs Bett und deckte sich zu. Da sprach der Mann 'Herr Gevatter, was ist für eine wunderliche Wirthschaft in eurem Hause? als ich auf eure erste Treppe kam, so zankten sich Schippe und Besen mit einander und schlugen gewaltig auf einander los.' 'Wie seid ihr so einfältig,' sagte der Gevatter, 'das war der Knecht und die Magd, die sprachen mit einander.' 'Aber auf der zweiten Treppe sah ich todte Finger liegen.' 'Ei, wie seid ihr albern! das waren Skorzenerwurzel.' 'Auf der dritten Treppe lag ein Haufen Todtenköpfe.' 'Dummer Mann, das waren Krautköpfe.' 'Auf der vierten sah ich Fische in der Pfanne, die britzelten, und backten sich selber.' Wie er das gesagt hatte, kamen die Fische und trugen sich selber auf. 'Und als ich die fünfte Treppe heraufgekommen war, guckte ich durch das Schlüsselloch einer Thür, und da sah ich Euch, Gevatter, und ihr hattet lange lange Hörner.' 'Ei, das ist nicht wahr.' Dem Mann ward angst, und er lief fort, und wer weiß was ihm der Herr Gevatter sonst angethan hätte.



gewaltig aufeinander los. Er fragte sie ‘wo wohnt der Herr Gevatter?’ Der Besen antwortete ‘eine Treppe höher.’ Als er auf die zweite Treppe kam, sah er eine Menge todter Finger liegen. Er fragte ‘wo wohnt der Herr Gevatter?’ Einer aus den Fingern antwortete ‘eine Treppe höher.’ Auf der dritten Treppe lag ein Haufen todter Köpfe, die wiesen ihn wieder eine Treppe höher. Auf der vierten Treppe sah er Fische über dem Feuer stehen, die britzelten in der Pfanne, und backten sich selber. Sie sprachen auch ‘eine Treppe höher.’ Und als er die fünfte hinauf gestiegen war, so kam er vor eine Stube und guckte durch das Schlüsselloch, da sah er den Gevatter, der ein paar lange Hörner hatte. Als er die Thüre aufmachte und hinein gieng, legte sich der Gevatter geschwind aufs Bett und deckte sich zu. Da sprach der Mann ‘Herr Gevatter, was ist für eine wunderliche Wirthschaft in eurem Hause? als ich auf eure erste Treppe kam, so zankten sich Schippe und Besen mit einander und schlugen gewaltig auf einander los.’ ‘Wie seid ihr so einfältig,’ sagte der Gevatter, ‘das war der Knecht und die Magd, die sprachen mit einander.’ ‘Aber auf der zweiten Treppe sah ich todte Finger liegen.’ ‘Ei, wie seid ihr albern! das waren Skorzenerwurzel.’ ‘Auf der dritten Treppe lag ein Haufen Todtenköpfe.’ ‘Dummer Mann, das waren Krautköpfe.’ ‘Auf der vierten sah ich Fische in der Pfanne, die britzelten, und backten sich selber.’ Wie er das gesagt hatte, kamen die Fische und trugen sich selber auf. ‘Und als ich die fünfte Treppe heraufgekommen war, guckte ich durch das Schlüsselloch einer Thür, und da sah ich Euch, Gevatter, und ihr hattet lange lange Hörner.’ ‘Ei, das ist nicht wahr.’ Dem Mann ward angst, und er lief fort, und wer weiß was ihm der Herr Gevatter sonst angethan hätte.



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[217/0250] gewaltig aufeinander los. Er fragte sie ‘wo wohnt der Herr Gevatter?’ Der Besen antwortete ‘eine Treppe höher.’ Als er auf die zweite Treppe kam, sah er eine Menge todter Finger liegen. Er fragte ‘wo wohnt der Herr Gevatter?’ Einer aus den Fingern antwortete ‘eine Treppe höher.’ Auf der dritten Treppe lag ein Haufen todter Köpfe, die wiesen ihn wieder eine Treppe höher. Auf der vierten Treppe sah er Fische über dem Feuer stehen, die britzelten in der Pfanne, und backten sich selber. Sie sprachen auch ‘eine Treppe höher.’ Und als er die fünfte hinauf gestiegen war, so kam er vor eine Stube und guckte durch das Schlüsselloch, da sah er den Gevatter, der ein paar lange Hörner hatte. Als er die Thüre aufmachte und hinein gieng, legte sich der Gevatter geschwind aufs Bett und deckte sich zu. Da sprach der Mann ‘Herr Gevatter, was ist für eine wunderliche Wirthschaft in eurem Hause? als ich auf eure erste Treppe kam, so zankten sich Schippe und Besen mit einander und schlugen gewaltig auf einander los.’ ‘Wie seid ihr so einfältig,’ sagte der Gevatter, ‘das war der Knecht und die Magd, die sprachen mit einander.’ ‘Aber auf der zweiten Treppe sah ich todte Finger liegen.’ ‘Ei, wie seid ihr albern! das waren Skorzenerwurzel.’ ‘Auf der dritten Treppe lag ein Haufen Todtenköpfe.’ ‘Dummer Mann, das waren Krautköpfe.’ ‘Auf der vierten sah ich Fische in der Pfanne, die britzelten, und backten sich selber.’ Wie er das gesagt hatte, kamen die Fische und trugen sich selber auf. ‘Und als ich die fünfte Treppe heraufgekommen war, guckte ich durch das Schlüsselloch einer Thür, und da sah ich Euch, Gevatter, und ihr hattet lange lange Hörner.’ ‘Ei, das ist nicht wahr.’ Dem Mann ward angst, und er lief fort, und wer weiß was ihm der Herr Gevatter sonst angethan hätte.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1857/250>, abgerufen am 25.11.2024.