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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857.

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und bewegen können; und eher läßt er nicht ab als bis du sagst: 'Knüppel, in den Sack.' Der Gesell dankte ihm, hieng den Sack um, und wenn ihm jemand zu nahe kam und auf den Leib wollte, so sprach er 'Knüppel, aus dem Sack,' alsbald sprang der Knüppel heraus und klopfte einem nach dem andern den Rock oder Wams gleich auf dem Rücken aus, und wartete nicht erst bis er ihn ausgezogen hatte; und das gieng so geschwind, daß eh sichs einer versah die Reihe schon an ihm war. Der junge Drechsler langte zur Abendzeit in dem Wirthshaus an, wo seine Brüder waren betrogen worden. Er legte seinen Ranzen vor sich auf den Tisch und fieng an zu erzählen was er alles merkwürdiges in der Welt gesehen habe. 'Ja,' sagte er, 'man findet wohl ein Tischchen deck dich, einen Goldesel und dergleichen: lauter gute Dinge, die ich nicht verachte, aber das ist alles nichts gegen den Schatz, den ich mir erworben habe und mit mir da in meinem Sack führe.' Der Wirth spitzte die Ohren: 'was in aller Welt mag das sein?' dachte er 'der Sack ist wohl mit lauter Edelsteinen angefüllt; den sollte ich billig auch noch haben, denn aller guten Dinge sind drei.' Als Schlafenszeit war, streckte sich der Gast auf die Bank und legte seinen Sack als Kopfkissen unter. Der Wirth als er meinte der Gast läge in tiefem Schlaf, gieng herbei, rückte und zog ganz sachte und vorsichtig an dem Sack, ob er ihn vielleicht wegziehen und einen andern unterlegen könnte. Der Drechsler aber hatte schon lange darauf gewartet, wie nun der Wirth eben einen herzhaften Ruck thun wollte, rief er 'Knüppel, aus dem Sack.' Alsbald fuhr das Knüppelchen heraus, dem Wirth auf den Leib, und rieb ihm die Nähte daß es eine Art hatte. Der Wirth schrie zum Erbarmen, aber je lauter er schrie, desto kräftiger schlug der Knüppel ihm den Tact dazu auf dem Rücken, bis er endlich erschöpft zur Erde fiel. Da sprach der Drechsler 'wo du das Tischchen deck dich und den Goldesel nicht wieder heraus gibst, so soll

und bewegen können; und eher läßt er nicht ab als bis du sagst: ‘Knüppel, in den Sack.’ Der Gesell dankte ihm, hieng den Sack um, und wenn ihm jemand zu nahe kam und auf den Leib wollte, so sprach er ‘Knüppel, aus dem Sack,’ alsbald sprang der Knüppel heraus und klopfte einem nach dem andern den Rock oder Wams gleich auf dem Rücken aus, und wartete nicht erst bis er ihn ausgezogen hatte; und das gieng so geschwind, daß eh sichs einer versah die Reihe schon an ihm war. Der junge Drechsler langte zur Abendzeit in dem Wirthshaus an, wo seine Brüder waren betrogen worden. Er legte seinen Ranzen vor sich auf den Tisch und fieng an zu erzählen was er alles merkwürdiges in der Welt gesehen habe. ‘Ja,’ sagte er, ‘man findet wohl ein Tischchen deck dich, einen Goldesel und dergleichen: lauter gute Dinge, die ich nicht verachte, aber das ist alles nichts gegen den Schatz, den ich mir erworben habe und mit mir da in meinem Sack führe.’ Der Wirth spitzte die Ohren: ‘was in aller Welt mag das sein?’ dachte er ‘der Sack ist wohl mit lauter Edelsteinen angefüllt; den sollte ich billig auch noch haben, denn aller guten Dinge sind drei.’ Als Schlafenszeit war, streckte sich der Gast auf die Bank und legte seinen Sack als Kopfkissen unter. Der Wirth als er meinte der Gast läge in tiefem Schlaf, gieng herbei, rückte und zog ganz sachte und vorsichtig an dem Sack, ob er ihn vielleicht wegziehen und einen andern unterlegen könnte. Der Drechsler aber hatte schon lange darauf gewartet, wie nun der Wirth eben einen herzhaften Ruck thun wollte, rief er ‘Knüppel, aus dem Sack.’ Alsbald fuhr das Knüppelchen heraus, dem Wirth auf den Leib, und rieb ihm die Nähte daß es eine Art hatte. Der Wirth schrie zum Erbarmen, aber je lauter er schrie, desto kräftiger schlug der Knüppel ihm den Tact dazu auf dem Rücken, bis er endlich erschöpft zur Erde fiel. Da sprach der Drechsler ‘wo du das Tischchen deck dich und den Goldesel nicht wieder heraus gibst, so soll

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1857/223>, abgerufen am 29.11.2024.