Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857.Gold? das sind ja gewaltige Schätze!' 'Jch bin über einen Fluß gefahren,' antwortete er, 'und da habe ich es mitgenommen, es liegt dort statt des Sandes am Ufer.' 'Kann ich mir auch davon holen?' sprach der König und war ganz begierig. 'So viel ihr nur wollt,' antwortete er, 'es ist ein Fährmann auf dem Fluß, von dem laßt euch überfahren, so könnt ihr drüben eure Säcke füllen.' Der habsüchtige König machte sich in aller Eile auf den Weg, und als er zu dem Fluß kam, so winkte er dem Fährmann, der sollte ihn übersetzen. Der Fährmann kam und hieß ihn einsteigen, und als sie an das jenseitige Ufer kamen, gab er ihm die Ruderstange in die Hand, und sprang davon. Der König aber mußte von nun an fahren zur Strafe für seine Sünden. 'Fährt er wohl noch?' 'Was denn? es wird ihm niemand die Stange abgenommen haben.' Gold? das sind ja gewaltige Schätze!’ ‘Jch bin über einen Fluß gefahren,’ antwortete er, ‘und da habe ich es mitgenommen, es liegt dort statt des Sandes am Ufer.’ ‘Kann ich mir auch davon holen?’ sprach der König und war ganz begierig. ‘So viel ihr nur wollt,’ antwortete er, ‘es ist ein Fährmann auf dem Fluß, von dem laßt euch überfahren, so könnt ihr drüben eure Säcke füllen.’ Der habsüchtige König machte sich in aller Eile auf den Weg, und als er zu dem Fluß kam, so winkte er dem Fährmann, der sollte ihn übersetzen. Der Fährmann kam und hieß ihn einsteigen, und als sie an das jenseitige Ufer kamen, gab er ihm die Ruderstange in die Hand, und sprang davon. Der König aber mußte von nun an fahren zur Strafe für seine Sünden. ‘Fährt er wohl noch?’ ‘Was denn? es wird ihm niemand die Stange abgenommen haben.’ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0192" n="159"/> Gold? das sind ja gewaltige Schätze!’ ‘Jch bin über einen Fluß gefahren,’ antwortete er, ‘und da habe ich es mitgenommen, es liegt dort statt des Sandes am Ufer.’ ‘Kann ich mir auch davon holen?’ sprach der König und war ganz begierig. ‘So viel ihr nur wollt,’ antwortete er, ‘es ist ein Fährmann auf dem Fluß, von dem laßt euch überfahren, so könnt ihr drüben eure Säcke füllen.’ Der habsüchtige König machte sich in aller Eile auf den Weg, und als er zu dem Fluß kam, so winkte er dem Fährmann, der sollte ihn übersetzen. Der Fährmann kam und hieß ihn einsteigen, und als sie an das jenseitige Ufer kamen, gab er ihm die Ruderstange in die Hand, und sprang davon. Der König aber mußte von nun an fahren zur Strafe für seine Sünden.</p><lb/> <p>‘Fährt er wohl noch?’ ‘Was denn? es wird ihm niemand die Stange abgenommen haben.’</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [159/0192]
Gold? das sind ja gewaltige Schätze!’ ‘Jch bin über einen Fluß gefahren,’ antwortete er, ‘und da habe ich es mitgenommen, es liegt dort statt des Sandes am Ufer.’ ‘Kann ich mir auch davon holen?’ sprach der König und war ganz begierig. ‘So viel ihr nur wollt,’ antwortete er, ‘es ist ein Fährmann auf dem Fluß, von dem laßt euch überfahren, so könnt ihr drüben eure Säcke füllen.’ Der habsüchtige König machte sich in aller Eile auf den Weg, und als er zu dem Fluß kam, so winkte er dem Fährmann, der sollte ihn übersetzen. Der Fährmann kam und hieß ihn einsteigen, und als sie an das jenseitige Ufer kamen, gab er ihm die Ruderstange in die Hand, und sprang davon. Der König aber mußte von nun an fahren zur Strafe für seine Sünden.
‘Fährt er wohl noch?’ ‘Was denn? es wird ihm niemand die Stange abgenommen haben.’
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2015-05-11T18:40:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Google Books (University of Oxford, Taylor Institution Library): Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2015-05-11T18:40:00Z)
Sandra Balck, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-06-03T14:12:00Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |