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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850.

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Dreifaltigkeit, Todte, steh auf,' und die Königstochter stand auf, war gesund und schön wie vorher. Nun gieng der heil. Petrus wieder durchs Fenster hinaus; der Bruder Lustig war froh daß es so gut abgelaufen war, ärgerte sich aber doch daß er nichts dafür nehmen sollte. 'Jch möchte nur wissen,' dachte er, 'was der für Mucken im Kopf hat, denn was er mit der einen Hand gibt, das nimmt er mit der andern: da ist kein Verstand drin.' Nun bot der König dem Bruder Lustig an was er haben wollte, er durfte aber nichts nehmen, doch brachte er es durch Anspielung und Listigkeit dahin, daß ihm der König seinen Ranzen mit Gold füllen ließ, und damit zog er ab. Als er hinaus kam, stand vor dem Thor der heil. Petrus, und sprach 'schau, was du für ein Mensch bist, habe ich dir nicht verboten etwas zu nehmen, und nun hast du den Ranzen doch voll Gold. 'Was kann ich dafür,' antwortete Bruder Lustig, 'wenn mirs hinein gesteckt wird.' 'Das sag ich dir, daß du nicht zum zweitenmal solche Dinge unternimmst, sonst soll es dir schlimm ergehen.' 'Ei, Bruder, sorg doch nicht, jetzt hab ich Gold, was soll ich mich da mit dem Knochenwaschen abgeben.' 'Ja,' sprach der heil. Petrus, 'das Gold wird lang dauern! Damit du aber hernach nicht wieder auf unerlaubten Wegen gehst, so will ich deinem Ranzen die Kraft geben, daß alles, was du dir hinein wünschest, auch darin sein soll. Leb wohl, du siehst mich nun nicht wieder. 'Gott befohlen,' sprach der Bruder Lustig, und dachte 'ich bin froh, daß du fortgehst, du wunderlicher Kauz, ich will dir wohl nicht nachgehen.' An die Wunderkraft aber, die seinem Ranzen verliehen war, dachte er nicht weiter.

Dreifaltigkeit, Todte, steh auf,’ und die Königstochter stand auf, war gesund und schön wie vorher. Nun gieng der heil. Petrus wieder durchs Fenster hinaus; der Bruder Lustig war froh daß es so gut abgelaufen war, ärgerte sich aber doch daß er nichts dafür nehmen sollte. ‘Jch möchte nur wissen,’ dachte er, ‘was der für Mucken im Kopf hat, denn was er mit der einen Hand gibt, das nimmt er mit der andern: da ist kein Verstand drin.’ Nun bot der König dem Bruder Lustig an was er haben wollte, er durfte aber nichts nehmen, doch brachte er es durch Anspielung und Listigkeit dahin, daß ihm der König seinen Ranzen mit Gold füllen ließ, und damit zog er ab. Als er hinaus kam, stand vor dem Thor der heil. Petrus, und sprach ‘schau, was du für ein Mensch bist, habe ich dir nicht verboten etwas zu nehmen, und nun hast du den Ranzen doch voll Gold. ‘Was kann ich dafür,’ antwortete Bruder Lustig, ‘wenn mirs hinein gesteckt wird.’ ‘Das sag ich dir, daß du nicht zum zweitenmal solche Dinge unternimmst, sonst soll es dir schlimm ergehen.’ ‘Ei, Bruder, sorg doch nicht, jetzt hab ich Gold, was soll ich mich da mit dem Knochenwaschen abgeben.’ ‘Ja,’ sprach der heil. Petrus, ‘das Gold wird lang dauern! Damit du aber hernach nicht wieder auf unerlaubten Wegen gehst, so will ich deinem Ranzen die Kraft geben, daß alles, was du dir hinein wünschest, auch darin sein soll. Leb wohl, du siehst mich nun nicht wieder. ‘Gott befohlen,’ sprach der Bruder Lustig, und dachte ‘ich bin froh, daß du fortgehst, du wunderlicher Kauz, ich will dir wohl nicht nachgehen.’ An die Wunderkraft aber, die seinem Ranzen verliehen war, dachte er nicht weiter.

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[475/0557] Dreifaltigkeit, Todte, steh auf,’ und die Königstochter stand auf, war gesund und schön wie vorher. Nun gieng der heil. Petrus wieder durchs Fenster hinaus; der Bruder Lustig war froh daß es so gut abgelaufen war, ärgerte sich aber doch daß er nichts dafür nehmen sollte. ‘Jch möchte nur wissen,’ dachte er, ‘was der für Mucken im Kopf hat, denn was er mit der einen Hand gibt, das nimmt er mit der andern: da ist kein Verstand drin.’ Nun bot der König dem Bruder Lustig an was er haben wollte, er durfte aber nichts nehmen, doch brachte er es durch Anspielung und Listigkeit dahin, daß ihm der König seinen Ranzen mit Gold füllen ließ, und damit zog er ab. Als er hinaus kam, stand vor dem Thor der heil. Petrus, und sprach ‘schau, was du für ein Mensch bist, habe ich dir nicht verboten etwas zu nehmen, und nun hast du den Ranzen doch voll Gold. ‘Was kann ich dafür,’ antwortete Bruder Lustig, ‘wenn mirs hinein gesteckt wird.’ ‘Das sag ich dir, daß du nicht zum zweitenmal solche Dinge unternimmst, sonst soll es dir schlimm ergehen.’ ‘Ei, Bruder, sorg doch nicht, jetzt hab ich Gold, was soll ich mich da mit dem Knochenwaschen abgeben.’ ‘Ja,’ sprach der heil. Petrus, ‘das Gold wird lang dauern! Damit du aber hernach nicht wieder auf unerlaubten Wegen gehst, so will ich deinem Ranzen die Kraft geben, daß alles, was du dir hinein wünschest, auch darin sein soll. Leb wohl, du siehst mich nun nicht wieder. ‘Gott befohlen,’ sprach der Bruder Lustig, und dachte ‘ich bin froh, daß du fortgehst, du wunderlicher Kauz, ich will dir wohl nicht nachgehen.’ An die Wunderkraft aber, die seinem Ranzen verliehen war, dachte er nicht weiter.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850, S. 475. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1850/557>, abgerufen am 23.11.2024.