legte es zu dem Goldvogel. Als er gahr war, trug sie ihn dem Goldschmied auf, der ihn ganz allein verzehrte und nichts übrig ließ. Am andern Morgen aber, als er unter sein Kopfkissen griff, und dachte das Goldstück hervor zu holen, war so wenig wie sonst eins zu finden.
Die beiden Kinder aber wußten nicht was ihnen für ein Glück zu Theil geworden war. Am andern Morgen, wie sie aufstanden, fiel etwas auf die Erde und klingelte, und als sie es aufhoben, da warens zwei Goldstücke. Sie brachten sie ihrem Vater, der wunderte sich und sprach 'wie sollte das zugegangen sein?' Als sie aber am andern Morgen wieder zwei fanden, und so jeden Tag, da gieng er zu seinem Bruder und erzählte ihm die seltsame Geschichte. Der Goldschmied merkte gleich wie es gekommen war und daß die Kinder Herz und Leber von dem Goldvogel gegessen hatten, und um sich zu rächen und weil er neidisch und hartherzig war, sprach er zu dem Vater 'deine Kinder sind mit dem Bösen im Spiel, nimm das Gold nicht, und dulde sie nicht länger in deinem Haus, denn er hat Macht über sie und kann dich selbst noch ins Verderben bringen.' Der Vater fürchtete den Bösen, und so schwer es ihm ankam, führte er doch die Zwillinge hinaus in den Wald und verließ sie da mit traurigem Herzen.
Nun liefen die zwei Kinder im Wald umher und suchten den Weg nach Haus, konnten ihn aber nicht finden, sondern verirrten sich immer weiter. Endlich begegneten sie einem Jäger, der fragte 'wem gehört ihr Kinder?' 'Wir sind des armen Besenbinders Jungen' antworteten sie und erzählten ihm daß ihr Vater sie nicht
legte es zu dem Goldvogel. Als er gahr war, trug sie ihn dem Goldschmied auf, der ihn ganz allein verzehrte und nichts übrig ließ. Am andern Morgen aber, als er unter sein Kopfkissen griff, und dachte das Goldstück hervor zu holen, war so wenig wie sonst eins zu finden.
Die beiden Kinder aber wußten nicht was ihnen für ein Glück zu Theil geworden war. Am andern Morgen, wie sie aufstanden, fiel etwas auf die Erde und klingelte, und als sie es aufhoben, da warens zwei Goldstücke. Sie brachten sie ihrem Vater, der wunderte sich und sprach ‘wie sollte das zugegangen sein?’ Als sie aber am andern Morgen wieder zwei fanden, und so jeden Tag, da gieng er zu seinem Bruder und erzählte ihm die seltsame Geschichte. Der Goldschmied merkte gleich wie es gekommen war und daß die Kinder Herz und Leber von dem Goldvogel gegessen hatten, und um sich zu rächen und weil er neidisch und hartherzig war, sprach er zu dem Vater ‘deine Kinder sind mit dem Bösen im Spiel, nimm das Gold nicht, und dulde sie nicht länger in deinem Haus, denn er hat Macht über sie und kann dich selbst noch ins Verderben bringen.’ Der Vater fürchtete den Bösen, und so schwer es ihm ankam, führte er doch die Zwillinge hinaus in den Wald und verließ sie da mit traurigem Herzen.
Nun liefen die zwei Kinder im Wald umher und suchten den Weg nach Haus, konnten ihn aber nicht finden, sondern verirrten sich immer weiter. Endlich begegneten sie einem Jäger, der fragte ‘wem gehört ihr Kinder?’ ‘Wir sind des armen Besenbinders Jungen’ antworteten sie und erzählten ihm daß ihr Vater sie nicht
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legte es zu dem Goldvogel. Als er gahr war, trug sie ihn dem Goldschmied auf, der ihn ganz allein verzehrte und nichts übrig ließ. Am andern Morgen aber, als er unter sein Kopfkissen griff, und dachte das Goldstück hervor zu holen, war so wenig wie sonst eins zu finden.</p><lb/><p>Die beiden Kinder aber wußten nicht was ihnen für ein Glück zu Theil geworden war. Am andern Morgen, wie sie aufstanden, fiel etwas auf die Erde und klingelte, und als sie es aufhoben, da warens zwei Goldstücke. Sie brachten sie ihrem Vater, der wunderte sich und sprach ‘wie sollte das zugegangen sein?’ Als sie aber am andern Morgen wieder zwei fanden, und so jeden Tag, da gieng er zu seinem Bruder und erzählte ihm die seltsame Geschichte. Der Goldschmied merkte gleich wie es gekommen war und daß die Kinder Herz und Leber von dem Goldvogel gegessen hatten, und um sich zu rächen und weil er neidisch und hartherzig war, sprach er zu dem Vater ‘deine Kinder sind mit dem Bösen im Spiel, nimm das Gold nicht, und dulde sie nicht länger in deinem Haus, denn er hat Macht über sie und kann dich selbst noch ins Verderben bringen.’ Der Vater fürchtete den Bösen, und so schwer es ihm ankam, führte er doch die Zwillinge hinaus in den Wald und verließ sie da mit traurigem Herzen.</p><lb/><p>Nun liefen die zwei Kinder im Wald umher und suchten den Weg nach Haus, konnten ihn aber nicht finden, sondern verirrten sich immer weiter. Endlich begegneten sie einem Jäger, der fragte ‘wem gehört ihr Kinder?’‘Wir sind des armen Besenbinders Jungen’ antworteten sie und erzählten ihm daß ihr Vater sie nicht
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legte es zu dem Goldvogel. Als er gahr war, trug sie ihn dem Goldschmied auf, der ihn ganz allein verzehrte und nichts übrig ließ. Am andern Morgen aber, als er unter sein Kopfkissen griff, und dachte das Goldstück hervor zu holen, war so wenig wie sonst eins zu finden.
Die beiden Kinder aber wußten nicht was ihnen für ein Glück zu Theil geworden war. Am andern Morgen, wie sie aufstanden, fiel etwas auf die Erde und klingelte, und als sie es aufhoben, da warens zwei Goldstücke. Sie brachten sie ihrem Vater, der wunderte sich und sprach ‘wie sollte das zugegangen sein?’ Als sie aber am andern Morgen wieder zwei fanden, und so jeden Tag, da gieng er zu seinem Bruder und erzählte ihm die seltsame Geschichte. Der Goldschmied merkte gleich wie es gekommen war und daß die Kinder Herz und Leber von dem Goldvogel gegessen hatten, und um sich zu rächen und weil er neidisch und hartherzig war, sprach er zu dem Vater ‘deine Kinder sind mit dem Bösen im Spiel, nimm das Gold nicht, und dulde sie nicht länger in deinem Haus, denn er hat Macht über sie und kann dich selbst noch ins Verderben bringen.’ Der Vater fürchtete den Bösen, und so schwer es ihm ankam, führte er doch die Zwillinge hinaus in den Wald und verließ sie da mit traurigem Herzen.
Nun liefen die zwei Kinder im Wald umher und suchten den Weg nach Haus, konnten ihn aber nicht finden, sondern verirrten sich immer weiter. Endlich begegneten sie einem Jäger, der fragte ‘wem gehört ihr Kinder?’ ‘Wir sind des armen Besenbinders Jungen’ antworteten sie und erzählten ihm daß ihr Vater sie nicht
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1850/444>, abgerufen am 16.07.2024.
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