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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850.

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Stückchen hartes Brot und sprach 'davon kannst du den Tag über essen,' und dachte 'draußen wirds erfrieren und verhungern und mir nimmermehr wieder vor die Augen kommen.'

Nun war das Mädchen gehorsam, that das Papierkleid an und gieng mit dem Körbchen hinaus. Da war nichts als Schnee die Weite und Breite, und war kein grünes Hälmchen zu merken. Als es in den Wald kam, sah es ein kleines Häuschen, daraus guckten drei kleine Haulemännerchen. Es wünschte ihnen die Tageszeit und klopfte bescheidenlich an die Thür. Sie riefen herein, und es trat in die Stube und setzte sich auf die Bank am Ofen, da wollte es sich wärmen und sein Frühstück essen. Die Haulemännerchen sprachen 'gib uns auch etwas davon.' 'Gerne' sprach es, theilte sein Stückchen Brot entzwei und gab ihnen die Hälfte. Sie fragten 'was willst du zur Winterzeit in deinem dünnen Kleidchen hier im Wald?' 'Ach,' antwortete es, 'ich soll ein Körbchen voll Erdbeeren suchen, und darf nicht eher nach Hause kommen als bis ich es mitbringe.' Als es sein Brot gegessen hatte, gaben sie ihm einen Besen und sprachen 'kehre damit an der Hinterthüre den Schnee weg.' Wie es aber draußen war, sprachen die drei Männerchen untereinander 'was sollen wir ihm schenken, weil es so artig und gut ist und sein Brot mit uns getheilt hat?' Da sagte der erste 'ich schenk ihm daß es jeden Tag schöner wird.' Der zweite sprach 'ich schenk ihm daß Goldstücke ihm aus dem Mund fallen, so oft es ein Wort spricht.' Der dritte sprach 'ich schenk ihm daß ein König kommt und es zu seiner Gemahlin nimmt.'

Das Mädchen aber that wie die Haulemännerchen gesagt hatten,

Stückchen hartes Brot und sprach ‘davon kannst du den Tag über essen,’ und dachte ‘draußen wirds erfrieren und verhungern und mir nimmermehr wieder vor die Augen kommen.’

Nun war das Mädchen gehorsam, that das Papierkleid an und gieng mit dem Körbchen hinaus. Da war nichts als Schnee die Weite und Breite, und war kein grünes Hälmchen zu merken. Als es in den Wald kam, sah es ein kleines Häuschen, daraus guckten drei kleine Haulemännerchen. Es wünschte ihnen die Tageszeit und klopfte bescheidenlich an die Thür. Sie riefen herein, und es trat in die Stube und setzte sich auf die Bank am Ofen, da wollte es sich wärmen und sein Frühstück essen. Die Haulemännerchen sprachen ‘gib uns auch etwas davon.’ ‘Gerne’ sprach es, theilte sein Stückchen Brot entzwei und gab ihnen die Hälfte. Sie fragten ‘was willst du zur Winterzeit in deinem dünnen Kleidchen hier im Wald?’ ‘Ach,’ antwortete es, ‘ich soll ein Körbchen voll Erdbeeren suchen, und darf nicht eher nach Hause kommen als bis ich es mitbringe.’ Als es sein Brot gegessen hatte, gaben sie ihm einen Besen und sprachen ‘kehre damit an der Hinterthüre den Schnee weg.’ Wie es aber draußen war, sprachen die drei Männerchen untereinander ‘was sollen wir ihm schenken, weil es so artig und gut ist und sein Brot mit uns getheilt hat?’ Da sagte der erste ‘ich schenk ihm daß es jeden Tag schöner wird.’ Der zweite sprach ‘ich schenk ihm daß Goldstücke ihm aus dem Mund fallen, so oft es ein Wort spricht.’ Der dritte sprach ‘ich schenk ihm daß ein König kommt und es zu seiner Gemahlin nimmt.’

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[81/0163] Stückchen hartes Brot und sprach ‘davon kannst du den Tag über essen,’ und dachte ‘draußen wirds erfrieren und verhungern und mir nimmermehr wieder vor die Augen kommen.’ Nun war das Mädchen gehorsam, that das Papierkleid an und gieng mit dem Körbchen hinaus. Da war nichts als Schnee die Weite und Breite, und war kein grünes Hälmchen zu merken. Als es in den Wald kam, sah es ein kleines Häuschen, daraus guckten drei kleine Haulemännerchen. Es wünschte ihnen die Tageszeit und klopfte bescheidenlich an die Thür. Sie riefen herein, und es trat in die Stube und setzte sich auf die Bank am Ofen, da wollte es sich wärmen und sein Frühstück essen. Die Haulemännerchen sprachen ‘gib uns auch etwas davon.’ ‘Gerne’ sprach es, theilte sein Stückchen Brot entzwei und gab ihnen die Hälfte. Sie fragten ‘was willst du zur Winterzeit in deinem dünnen Kleidchen hier im Wald?’ ‘Ach,’ antwortete es, ‘ich soll ein Körbchen voll Erdbeeren suchen, und darf nicht eher nach Hause kommen als bis ich es mitbringe.’ Als es sein Brot gegessen hatte, gaben sie ihm einen Besen und sprachen ‘kehre damit an der Hinterthüre den Schnee weg.’ Wie es aber draußen war, sprachen die drei Männerchen untereinander ‘was sollen wir ihm schenken, weil es so artig und gut ist und sein Brot mit uns getheilt hat?’ Da sagte der erste ‘ich schenk ihm daß es jeden Tag schöner wird.’ Der zweite sprach ‘ich schenk ihm daß Goldstücke ihm aus dem Mund fallen, so oft es ein Wort spricht.’ Der dritte sprach ‘ich schenk ihm daß ein König kommt und es zu seiner Gemahlin nimmt.’ Das Mädchen aber that wie die Haulemännerchen gesagt hatten,

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1850/163>, abgerufen am 22.11.2024.