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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1843.

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sich hat, ist von Gold: Tische, Stühle, Schüsseln, Becher, Näpfe, und alles Hausgeräth: in deinem Schatze liegen fünf Tonnen Goldes, davon laß eine von den Goldschmieden des Reichs verarbeiten zu allerhand Gefäßen und Geräthschaften, zu allerhand Vögeln, Gewild und wunderbaren Thieren, damit wollen wir hinfahren und unser Glück versuchen.' Der König ließ alle Goldschmiede zusammenkommen: sie arbeiteten Tag und Nacht, bis endlich die herrlichsten Dinge fertig waren. Nun ließ der getreue Johannes alles auf ein Schiff laden, und zog Kaufmannskleider an, und der König mußte ein gleiches thun, so daß er unkenntlich war; dann fuhren sie über das Meer, und fuhren lange, bis sie zu der Stadt kamen, worin die Königstochter vom goldenen Dache wohnte.

Der treue Johannes hieß den König auf dem Schiffe zurückbleiben, und auf ihn warten. 'Vielleicht,' sprach er, 'bring ich die Königstochter mit, darum sorgt daß alles in Ordnung ist, laßt die Goldgefäße aufstellen, und das ganze Schiff ausschmücken.' Darauf suchte er sich in sein Schürzchen allerlei von den Goldsachen zusammen, stieg ans Land, und gieng gerade nach dem königlichen Schloß. Und als er in den Schloßhof kam, stand da beim Brunnen ein schönes Mädchen, das hatte zwei goldene Eimer in der Hand, und schöpfte damit. Und als es das goldblinkende Wasser forttragen wollte, und sich umdrehte, sah es den fremden Mann, und fragte ihn wer er wäre? Da antwortete er 'ich bin ein Kaufmann,' und öffnete sein Schürzchen, und ließ sie hineinschauen. Da rief sie 'ei, was für schönes Goldzeug!' setzte die Eimer nieder, und betrachtete eins nach dem andern. Da sprach das Mädchen

sich hat, ist von Gold: Tische, Stühle, Schüsseln, Becher, Näpfe, und alles Hausgeräth: in deinem Schatze liegen fünf Tonnen Goldes, davon laß eine von den Goldschmieden des Reichs verarbeiten zu allerhand Gefäßen und Geräthschaften, zu allerhand Vögeln, Gewild und wunderbaren Thieren, damit wollen wir hinfahren und unser Glück versuchen.’ Der König ließ alle Goldschmiede zusammenkommen: sie arbeiteten Tag und Nacht, bis endlich die herrlichsten Dinge fertig waren. Nun ließ der getreue Johannes alles auf ein Schiff laden, und zog Kaufmannskleider an, und der König mußte ein gleiches thun, so daß er unkenntlich war; dann fuhren sie über das Meer, und fuhren lange, bis sie zu der Stadt kamen, worin die Königstochter vom goldenen Dache wohnte.

Der treue Johannes hieß den König auf dem Schiffe zurückbleiben, und auf ihn warten. ‘Vielleicht,’ sprach er, ‘bring ich die Königstochter mit, darum sorgt daß alles in Ordnung ist, laßt die Goldgefäße aufstellen, und das ganze Schiff ausschmücken.’ Darauf suchte er sich in sein Schürzchen allerlei von den Goldsachen zusammen, stieg ans Land, und gieng gerade nach dem königlichen Schloß. Und als er in den Schloßhof kam, stand da beim Brunnen ein schönes Mädchen, das hatte zwei goldene Eimer in der Hand, und schöpfte damit. Und als es das goldblinkende Wasser forttragen wollte, und sich umdrehte, sah es den fremden Mann, und fragte ihn wer er wäre? Da antwortete er ‘ich bin ein Kaufmann,’ und öffnete sein Schürzchen, und ließ sie hineinschauen. Da rief sie ‘ei, was für schönes Goldzeug!’ setzte die Eimer nieder, und betrachtete eins nach dem andern. Da sprach das Mädchen

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[37/0075] sich hat, ist von Gold: Tische, Stühle, Schüsseln, Becher, Näpfe, und alles Hausgeräth: in deinem Schatze liegen fünf Tonnen Goldes, davon laß eine von den Goldschmieden des Reichs verarbeiten zu allerhand Gefäßen und Geräthschaften, zu allerhand Vögeln, Gewild und wunderbaren Thieren, damit wollen wir hinfahren und unser Glück versuchen.’ Der König ließ alle Goldschmiede zusammenkommen: sie arbeiteten Tag und Nacht, bis endlich die herrlichsten Dinge fertig waren. Nun ließ der getreue Johannes alles auf ein Schiff laden, und zog Kaufmannskleider an, und der König mußte ein gleiches thun, so daß er unkenntlich war; dann fuhren sie über das Meer, und fuhren lange, bis sie zu der Stadt kamen, worin die Königstochter vom goldenen Dache wohnte. Der treue Johannes hieß den König auf dem Schiffe zurückbleiben, und auf ihn warten. ‘Vielleicht,’ sprach er, ‘bring ich die Königstochter mit, darum sorgt daß alles in Ordnung ist, laßt die Goldgefäße aufstellen, und das ganze Schiff ausschmücken.’ Darauf suchte er sich in sein Schürzchen allerlei von den Goldsachen zusammen, stieg ans Land, und gieng gerade nach dem königlichen Schloß. Und als er in den Schloßhof kam, stand da beim Brunnen ein schönes Mädchen, das hatte zwei goldene Eimer in der Hand, und schöpfte damit. Und als es das goldblinkende Wasser forttragen wollte, und sich umdrehte, sah es den fremden Mann, und fragte ihn wer er wäre? Da antwortete er ‘ich bin ein Kaufmann,’ und öffnete sein Schürzchen, und ließ sie hineinschauen. Da rief sie ‘ei, was für schönes Goldzeug!’ setzte die Eimer nieder, und betrachtete eins nach dem andern. Da sprach das Mädchen

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1843, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1843/75>, abgerufen am 25.11.2024.