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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1843.

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antwortete Bruder Lustig, 'ich habe sie alle neune in meinem Ranzen. Jhr könnt euer Schloß wieder ganz ruhig bewohnen, es wird von nun an keiner mehr darin umgehen!' Da dankte ihm der Edelmann, und beschenkte ihn reichlich, und bat ihn in seinen Diensten zu bleiben, er wollte ihn auf sein Lebtag versorgen. 'Nein,' antwortete er, 'ich bin an das Herumwandern gewöhnt, ich will weiter ziehen.' Da gieng der Bruder Lustig fort, und gieng in eine Schmiede, und legte den Ranzen, worin die neun Teufel waren, auf den Ambos, und bat den Schmied und seine Gesellen zuzuschlagen. Die schlugen mit ihren großen Hämmern aus allen Kräften zu, daß die Teufel ein erbärmliches Gekreisch erhoben. Wie er danach den Ranzen aufmachte, waren achte todt, einer aber, der in einer Falte gesessen hatte, war noch lebendig, schlüpfte heraus, und fuhr wieder in die Hölle.

Darauf zog der Bruder Lustig noch lang in der Welt herum, und wers wüßte könnte viel davon erzählen. Endlich aber wurde er alt, und dachte an sein Ende, da gieng er zu einem Einsiedler, der als ein frommer Mann bekannt war, und sprach zu ihm 'ich bin das Wandern müde, und will nun trachten in das Himmelreich zu kommen.' Der Einsiedler antwortete 'es giebt zwei Wege, der eine ist breit und angenehm, und führt zur Hölle, der andere ist eng und rauh, und führt zum Himmel.' 'Da müßt ich ein Narr sein,' dachte der Bruder Lustig, 'wenn ich den engen und rauhen Weg gehen sollte.' Machte sich auf, und gieng den breiten und angenehmen Weg, und kam endlich zu einem großen

antwortete Bruder Lustig, ‘ich habe sie alle neune in meinem Ranzen. Jhr könnt euer Schloß wieder ganz ruhig bewohnen, es wird von nun an keiner mehr darin umgehen!’ Da dankte ihm der Edelmann, und beschenkte ihn reichlich, und bat ihn in seinen Diensten zu bleiben, er wollte ihn auf sein Lebtag versorgen. ‘Nein,’ antwortete er, ‘ich bin an das Herumwandern gewöhnt, ich will weiter ziehen.’ Da gieng der Bruder Lustig fort, und gieng in eine Schmiede, und legte den Ranzen, worin die neun Teufel waren, auf den Ambos, und bat den Schmied und seine Gesellen zuzuschlagen. Die schlugen mit ihren großen Hämmern aus allen Kräften zu, daß die Teufel ein erbärmliches Gekreisch erhoben. Wie er danach den Ranzen aufmachte, waren achte todt, einer aber, der in einer Falte gesessen hatte, war noch lebendig, schlüpfte heraus, und fuhr wieder in die Hölle.

Darauf zog der Bruder Lustig noch lang in der Welt herum, und wers wüßte könnte viel davon erzählen. Endlich aber wurde er alt, und dachte an sein Ende, da gieng er zu einem Einsiedler, der als ein frommer Mann bekannt war, und sprach zu ihm ‘ich bin das Wandern müde, und will nun trachten in das Himmelreich zu kommen.’ Der Einsiedler antwortete ‘es giebt zwei Wege, der eine ist breit und angenehm, und führt zur Hölle, der andere ist eng und rauh, und führt zum Himmel.’ ‘Da müßt ich ein Narr sein,’ dachte der Bruder Lustig, ‘wenn ich den engen und rauhen Weg gehen sollte.’ Machte sich auf, und gieng den breiten und angenehmen Weg, und kam endlich zu einem großen

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[482/0520] antwortete Bruder Lustig, ‘ich habe sie alle neune in meinem Ranzen. Jhr könnt euer Schloß wieder ganz ruhig bewohnen, es wird von nun an keiner mehr darin umgehen!’ Da dankte ihm der Edelmann, und beschenkte ihn reichlich, und bat ihn in seinen Diensten zu bleiben, er wollte ihn auf sein Lebtag versorgen. ‘Nein,’ antwortete er, ‘ich bin an das Herumwandern gewöhnt, ich will weiter ziehen.’ Da gieng der Bruder Lustig fort, und gieng in eine Schmiede, und legte den Ranzen, worin die neun Teufel waren, auf den Ambos, und bat den Schmied und seine Gesellen zuzuschlagen. Die schlugen mit ihren großen Hämmern aus allen Kräften zu, daß die Teufel ein erbärmliches Gekreisch erhoben. Wie er danach den Ranzen aufmachte, waren achte todt, einer aber, der in einer Falte gesessen hatte, war noch lebendig, schlüpfte heraus, und fuhr wieder in die Hölle. Darauf zog der Bruder Lustig noch lang in der Welt herum, und wers wüßte könnte viel davon erzählen. Endlich aber wurde er alt, und dachte an sein Ende, da gieng er zu einem Einsiedler, der als ein frommer Mann bekannt war, und sprach zu ihm ‘ich bin das Wandern müde, und will nun trachten in das Himmelreich zu kommen.’ Der Einsiedler antwortete ‘es giebt zwei Wege, der eine ist breit und angenehm, und führt zur Hölle, der andere ist eng und rauh, und führt zum Himmel.’ ‘Da müßt ich ein Narr sein,’ dachte der Bruder Lustig, ‘wenn ich den engen und rauhen Weg gehen sollte.’ Machte sich auf, und gieng den breiten und angenehmen Weg, und kam endlich zu einem großen

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1843, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1843/520>, abgerufen am 25.11.2024.