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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840.

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83.
Hans im Glück.

Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient, da sprach er zu ihm 'Herr, meine Zeit ist herum, nun wollte ich gerne wieder heim zu meiner Mutter, gebt mir meinen Lohn.' Der Herr antwortete 'du hast mir treu und ehrlich gedient, wie der Dienst so soll der Lohn sein,' und gab ihm ein Stück Gold, das so groß als Hansens Kopf war. Hans zog sein Tüchlein, wickelte den Klumpen hinein, setzt ihn auf die Schulter, und machte sich auf den Weg nach Haus. Wie er so dahin gieng, und immer ein Bein vor das andere setzte, kam ihm ein Reiter in die Augen, der frisch und fröhlich auf einem muntern Pferd vorbei trabte. 'Ach,' sprach Hans ganz laut, 'was das Reiten ein schönes Ding ist! da sitzt einer wie auf einem Stuhl, stößt sich an keinen Stein, spart die Schuh, und kommt fort, er weiß nicht wie.' Der Reiter, der das gehört hatte, rief ihm zu 'ei, Hans, warum laufst du auch zu Fuß?' 'Ach, da muß ich den Klumpen heim tragen, es ist zwar Gold, aber ich kann den Kopf dabei nicht gerad halten, auch drückt mirs auf die Schulter.' 'Weißt du was,' sagte der Reiter und hielt an, 'wir wollen tauschen: ich gebe dir mein Pferd, und du giebst mir

83.
Hans im Glück.

Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient, da sprach er zu ihm ‘Herr, meine Zeit ist herum, nun wollte ich gerne wieder heim zu meiner Mutter, gebt mir meinen Lohn.’ Der Herr antwortete ‘du hast mir treu und ehrlich gedient, wie der Dienst so soll der Lohn sein,’ und gab ihm ein Stück Gold, das so groß als Hansens Kopf war. Hans zog sein Tüchlein, wickelte den Klumpen hinein, setzt ihn auf die Schulter, und machte sich auf den Weg nach Haus. Wie er so dahin gieng, und immer ein Bein vor das andere setzte, kam ihm ein Reiter in die Augen, der frisch und fröhlich auf einem muntern Pferd vorbei trabte. ‘Ach,’ sprach Hans ganz laut, ‘was das Reiten ein schönes Ding ist! da sitzt einer wie auf einem Stuhl, stößt sich an keinen Stein, spart die Schuh, und kommt fort, er weiß nicht wie.’ Der Reiter, der das gehört hatte, rief ihm zu ‘ei, Hans, warum laufst du auch zu Fuß?’ ‘Ach, da muß ich den Klumpen heim tragen, es ist zwar Gold, aber ich kann den Kopf dabei nicht gerad halten, auch drückt mirs auf die Schulter.’ ‘Weißt du was,’ sagte der Reiter und hielt an, ‘wir wollen tauschen: ich gebe dir mein Pferd, und du giebst mir

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[496/0545] 83. Hans im Glück. Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient, da sprach er zu ihm ‘Herr, meine Zeit ist herum, nun wollte ich gerne wieder heim zu meiner Mutter, gebt mir meinen Lohn.’ Der Herr antwortete ‘du hast mir treu und ehrlich gedient, wie der Dienst so soll der Lohn sein,’ und gab ihm ein Stück Gold, das so groß als Hansens Kopf war. Hans zog sein Tüchlein, wickelte den Klumpen hinein, setzt ihn auf die Schulter, und machte sich auf den Weg nach Haus. Wie er so dahin gieng, und immer ein Bein vor das andere setzte, kam ihm ein Reiter in die Augen, der frisch und fröhlich auf einem muntern Pferd vorbei trabte. ‘Ach,’ sprach Hans ganz laut, ‘was das Reiten ein schönes Ding ist! da sitzt einer wie auf einem Stuhl, stößt sich an keinen Stein, spart die Schuh, und kommt fort, er weiß nicht wie.’ Der Reiter, der das gehört hatte, rief ihm zu ‘ei, Hans, warum laufst du auch zu Fuß?’ ‘Ach, da muß ich den Klumpen heim tragen, es ist zwar Gold, aber ich kann den Kopf dabei nicht gerad halten, auch drückt mirs auf die Schulter.’ ‘Weißt du was,’ sagte der Reiter und hielt an, ‘wir wollen tauschen: ich gebe dir mein Pferd, und du giebst mir

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840, S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1840/545>, abgerufen am 18.11.2024.