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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840.

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aber nicht mit umzugehen, verthats, verschenkts, und wie eine Zeit herum war, hatte er wieder nichts. Da kam er in ein Land, wo er hörte daß die Königstochter gestorben wäre. 'Holla,' dachte er, 'das kann gut werden, die will ich wieder lebendig machen, und mirs bezahlen lassen, daß es eine Art hat.' Gieng also zum König, und bot ihm an die Todte wieder zu erwecken. Nun hatte der König gehört daß ein abgedankter Soldat herumziehe, und die Gestorbenen wieder lebendig mache, und dachte der Bruder Lustig wäre dieser Mann, doch, weil er kein Vertrauen zu ihm hatte, fragte er erst seine Räthe, die sagten aber er könnte es wagen, da seine Tochter doch todt wäre. Nun ließ sich der Bruder Lustig Wasser im Kessel bringen, hieß jedermann hinausgehen, schnitt die Glieder ab, und warf sie ins Wasser und machte Feuer darunter, gerade wie er es beim heil. Petrus gesehen hatte. Das Wasser fieng an zu kochen, und das Fleisch fiel herab, da nahm er das Gebein heraus, und that es auf die Tafel, er wußte aber nicht in welcher Ordnung es liegen mußte, und legte alles verkehrt durch einander. Dann stellte er sich davor und sprach 'im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit, Todte, steh auf,' und sprachs dreimal, aber die Königstochter rührte sich nicht. Da sprach er es noch dreimal, aber gleichfalls umsonst. 'Du Blitzmädel, steh auf,' rief er, 'steh auf, oder es geht dir nicht gut.' Wie er das gesprochen, kam der heil. Petrus auf einmal in seiner vorigen Gestalt, als verabschiedeter Soldat, durchs Fenster herein gegangen, und sprach 'du gottloser Mensch, was treibst du da, wie kann die Todte

aber nicht mit umzugehen, verthats, verschenkts, und wie eine Zeit herum war, hatte er wieder nichts. Da kam er in ein Land, wo er hörte daß die Königstochter gestorben wäre. ‘Holla,’ dachte er, ‘das kann gut werden, die will ich wieder lebendig machen, und mirs bezahlen lassen, daß es eine Art hat.’ Gieng also zum König, und bot ihm an die Todte wieder zu erwecken. Nun hatte der König gehört daß ein abgedankter Soldat herumziehe, und die Gestorbenen wieder lebendig mache, und dachte der Bruder Lustig wäre dieser Mann, doch, weil er kein Vertrauen zu ihm hatte, fragte er erst seine Räthe, die sagten aber er könnte es wagen, da seine Tochter doch todt wäre. Nun ließ sich der Bruder Lustig Wasser im Kessel bringen, hieß jedermann hinausgehen, schnitt die Glieder ab, und warf sie ins Wasser und machte Feuer darunter, gerade wie er es beim heil. Petrus gesehen hatte. Das Wasser fieng an zu kochen, und das Fleisch fiel herab, da nahm er das Gebein heraus, und that es auf die Tafel, er wußte aber nicht in welcher Ordnung es liegen mußte, und legte alles verkehrt durch einander. Dann stellte er sich davor und sprach ‘im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit, Todte, steh auf,’ und sprachs dreimal, aber die Königstochter rührte sich nicht. Da sprach er es noch dreimal, aber gleichfalls umsonst. ‘Du Blitzmädel, steh auf,’ rief er, ‘steh auf, oder es geht dir nicht gut.’ Wie er das gesprochen, kam der heil. Petrus auf einmal in seiner vorigen Gestalt, als verabschiedeter Soldat, durchs Fenster herein gegangen, und sprach ‘du gottloser Mensch, was treibst du da, wie kann die Todte

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[484/0533] aber nicht mit umzugehen, verthats, verschenkts, und wie eine Zeit herum war, hatte er wieder nichts. Da kam er in ein Land, wo er hörte daß die Königstochter gestorben wäre. ‘Holla,’ dachte er, ‘das kann gut werden, die will ich wieder lebendig machen, und mirs bezahlen lassen, daß es eine Art hat.’ Gieng also zum König, und bot ihm an die Todte wieder zu erwecken. Nun hatte der König gehört daß ein abgedankter Soldat herumziehe, und die Gestorbenen wieder lebendig mache, und dachte der Bruder Lustig wäre dieser Mann, doch, weil er kein Vertrauen zu ihm hatte, fragte er erst seine Räthe, die sagten aber er könnte es wagen, da seine Tochter doch todt wäre. Nun ließ sich der Bruder Lustig Wasser im Kessel bringen, hieß jedermann hinausgehen, schnitt die Glieder ab, und warf sie ins Wasser und machte Feuer darunter, gerade wie er es beim heil. Petrus gesehen hatte. Das Wasser fieng an zu kochen, und das Fleisch fiel herab, da nahm er das Gebein heraus, und that es auf die Tafel, er wußte aber nicht in welcher Ordnung es liegen mußte, und legte alles verkehrt durch einander. Dann stellte er sich davor und sprach ‘im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit, Todte, steh auf,’ und sprachs dreimal, aber die Königstochter rührte sich nicht. Da sprach er es noch dreimal, aber gleichfalls umsonst. ‘Du Blitzmädel, steh auf,’ rief er, ‘steh auf, oder es geht dir nicht gut.’ Wie er das gesprochen, kam der heil. Petrus auf einmal in seiner vorigen Gestalt, als verabschiedeter Soldat, durchs Fenster herein gegangen, und sprach ‘du gottloser Mensch, was treibst du da, wie kann die Todte

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1840/533>, abgerufen am 22.11.2024.