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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840.

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sah, sprach er 'schämt euch, ihr garstigen Mädchen, was lauft ihr dem jungen Bursch durchs Feld nach, schickt sich das?' Damit faßte er die jüngste an die Hand, und wollte sie zurückziehen, wie er sie aber anrührte, blieb er gleichfalls hängen, und mußte selber hinter drein laufen. Nicht lange, so kam der Küster, und sah den Herrn Pfarrer drei Mädchen auf dem Fuß folgen. Da verwunderte er sich, und rief 'ei, Herr Pfarrer, wo hinaus so geschwind? vergeßt nicht daß wir heute noch eine Kindtaufe haben,' lief auf ihn zu, und faßte ihn am Ermel, blieb aber auch fest hängen. Wie die fünf so hinter einander her trabten, kamen zwei Bauern mit ihren Hacken vom Feld; da rief der Pfarrer sie an, und bat sie möchten ihn und den Küster los machen. Kaum aber hatten sie den Küster angerührt, so blieben sie hängen, und waren ihrer nun siebene, die dem Dummling mit der Gans nachliefen.

Er kam darauf in eine Stadt, da herrschte ein König, der hatte eine Tochter, die war so ernsthaft, daß sie niemand zum lachen bringen konnte. Darum hatte er ein Gesetz gegeben, wer sie könnte zum lachen bringen, den sollte sie heirathen. Der Dummling, als er das hörte, gieng mit seiner Gans und ihrem Anhang vor die Königstochter, und als diese die sieben Menschen immer hinter einander herlaufen sah, fieng sie überlaut an zu lachen, und wollte gar nicht wieder aufhören. Da verlangte sie der Dummling zur Braut, aber der König machte allerlei Einwendungen, und sagte er müßte ihm erst einen Mann bringen der einen Keller voll Wein austrinken könnte. Der Dummling

sah, sprach er ‘schämt euch, ihr garstigen Mädchen, was lauft ihr dem jungen Bursch durchs Feld nach, schickt sich das?’ Damit faßte er die jüngste an die Hand, und wollte sie zurückziehen, wie er sie aber anrührte, blieb er gleichfalls hängen, und mußte selber hinter drein laufen. Nicht lange, so kam der Küster, und sah den Herrn Pfarrer drei Mädchen auf dem Fuß folgen. Da verwunderte er sich, und rief ‘ei, Herr Pfarrer, wo hinaus so geschwind? vergeßt nicht daß wir heute noch eine Kindtaufe haben,’ lief auf ihn zu, und faßte ihn am Ermel, blieb aber auch fest hängen. Wie die fünf so hinter einander her trabten, kamen zwei Bauern mit ihren Hacken vom Feld; da rief der Pfarrer sie an, und bat sie möchten ihn und den Küster los machen. Kaum aber hatten sie den Küster angerührt, so blieben sie hängen, und waren ihrer nun siebene, die dem Dummling mit der Gans nachliefen.

Er kam darauf in eine Stadt, da herrschte ein König, der hatte eine Tochter, die war so ernsthaft, daß sie niemand zum lachen bringen konnte. Darum hatte er ein Gesetz gegeben, wer sie könnte zum lachen bringen, den sollte sie heirathen. Der Dummling, als er das hörte, gieng mit seiner Gans und ihrem Anhang vor die Königstochter, und als diese die sieben Menschen immer hinter einander herlaufen sah, fieng sie überlaut an zu lachen, und wollte gar nicht wieder aufhören. Da verlangte sie der Dummling zur Braut, aber der König machte allerlei Einwendungen, und sagte er müßte ihm erst einen Mann bringen der einen Keller voll Wein austrinken könnte. Der Dummling

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[414/0463] sah, sprach er ‘schämt euch, ihr garstigen Mädchen, was lauft ihr dem jungen Bursch durchs Feld nach, schickt sich das?’ Damit faßte er die jüngste an die Hand, und wollte sie zurückziehen, wie er sie aber anrührte, blieb er gleichfalls hängen, und mußte selber hinter drein laufen. Nicht lange, so kam der Küster, und sah den Herrn Pfarrer drei Mädchen auf dem Fuß folgen. Da verwunderte er sich, und rief ‘ei, Herr Pfarrer, wo hinaus so geschwind? vergeßt nicht daß wir heute noch eine Kindtaufe haben,’ lief auf ihn zu, und faßte ihn am Ermel, blieb aber auch fest hängen. Wie die fünf so hinter einander her trabten, kamen zwei Bauern mit ihren Hacken vom Feld; da rief der Pfarrer sie an, und bat sie möchten ihn und den Küster los machen. Kaum aber hatten sie den Küster angerührt, so blieben sie hängen, und waren ihrer nun siebene, die dem Dummling mit der Gans nachliefen. Er kam darauf in eine Stadt, da herrschte ein König, der hatte eine Tochter, die war so ernsthaft, daß sie niemand zum lachen bringen konnte. Darum hatte er ein Gesetz gegeben, wer sie könnte zum lachen bringen, den sollte sie heirathen. Der Dummling, als er das hörte, gieng mit seiner Gans und ihrem Anhang vor die Königstochter, und als diese die sieben Menschen immer hinter einander herlaufen sah, fieng sie überlaut an zu lachen, und wollte gar nicht wieder aufhören. Da verlangte sie der Dummling zur Braut, aber der König machte allerlei Einwendungen, und sagte er müßte ihm erst einen Mann bringen der einen Keller voll Wein austrinken könnte. Der Dummling

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1840/463>, abgerufen am 22.11.2024.