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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840.

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ganz erbärmlich, einer immer besser als der andere. 'Was für ein Unglück ist denn geschehen?' fragte er. 'Ach, lieber Hans,' sprach die Else, 'wann wir einander heirathen, und haben ein Kind, und es ist groß, und wir schickens vielleicht hierher Trinken zu zapfen, da kann ihm ja die Kreuzhacke, die da oben ist stecken geblieben, wenn sie herabfallen sollte, den Kopf zerschlagen, daß es liegen bleibt; sollen wir da nicht weinen?' 'Nun,' sprach Hans, 'mehr Verstand ist für meinen Haushalt nicht nöthig; weil du so eine kluge Else bist, so will ich dich haben,' packte sie bei der Hand, und nahm sie mit hinauf, und hielt Hochzeit mit ihr.

Als sie den Hans eine Weile hatte, sprach er 'Frau, ich will ausgehen arbeiten, und uns Geld verdienen, geh du ins Feld, und schneid das Korn, daß wir Brot haben.' 'Ja, mein lieber Hans, das will ich thun.' Nachdem der Hans fort war, kochte sie sich einen guten Brei, und nahm ihn mit ins Feld. Als sie vor den Acker kam, sprach sie zu sich selbst 'was thu ich? schneid ich ehr, oder eß ich ehr? hei, ich will erst essen.' Nun aß sie ihren Topf mit Brei aus, und als sie dick satt war, sprach sie wieder 'was thu ich? schneid ich ehr, oder schlaf ich ehr? hei, ich will erst schlafen.' Da legte sie sich ins Korn, und schlief ein. Der Hans war längst zu Haus, aber die Else wollte nicht kommen, da sprach er 'was hab ich für eine kluge Else, die ist so fleißig, daß sie nicht einmal nach Haus kommt und ißt.' Als sie aber noch immer ausblieb, und es Abend ward, gieng der Hans hinaus, und wollte sehen was sie geschnitten

ganz erbärmlich, einer immer besser als der andere. ‘Was für ein Unglück ist denn geschehen?’ fragte er. ‘Ach, lieber Hans,’ sprach die Else, ‘wann wir einander heirathen, und haben ein Kind, und es ist groß, und wir schickens vielleicht hierher Trinken zu zapfen, da kann ihm ja die Kreuzhacke, die da oben ist stecken geblieben, wenn sie herabfallen sollte, den Kopf zerschlagen, daß es liegen bleibt; sollen wir da nicht weinen?’ ‘Nun,’ sprach Hans, ‘mehr Verstand ist für meinen Haushalt nicht nöthig; weil du so eine kluge Else bist, so will ich dich haben,’ packte sie bei der Hand, und nahm sie mit hinauf, und hielt Hochzeit mit ihr.

Als sie den Hans eine Weile hatte, sprach er ‘Frau, ich will ausgehen arbeiten, und uns Geld verdienen, geh du ins Feld, und schneid das Korn, daß wir Brot haben.’ ‘Ja, mein lieber Hans, das will ich thun.’ Nachdem der Hans fort war, kochte sie sich einen guten Brei, und nahm ihn mit ins Feld. Als sie vor den Acker kam, sprach sie zu sich selbst ‘was thu ich? schneid ich ehr, oder eß ich ehr? hei, ich will erst essen.’ Nun aß sie ihren Topf mit Brei aus, und als sie dick satt war, sprach sie wieder ‘was thu ich? schneid ich ehr, oder schlaf ich ehr? hei, ich will erst schlafen.’ Da legte sie sich ins Korn, und schlief ein. Der Hans war längst zu Haus, aber die Else wollte nicht kommen, da sprach er ‘was hab ich für eine kluge Else, die ist so fleißig, daß sie nicht einmal nach Haus kommt und ißt.’ Als sie aber noch immer ausblieb, und es Abend ward, gieng der Hans hinaus, und wollte sehen was sie geschnitten

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[209/0258] ganz erbärmlich, einer immer besser als der andere. ‘Was für ein Unglück ist denn geschehen?’ fragte er. ‘Ach, lieber Hans,’ sprach die Else, ‘wann wir einander heirathen, und haben ein Kind, und es ist groß, und wir schickens vielleicht hierher Trinken zu zapfen, da kann ihm ja die Kreuzhacke, die da oben ist stecken geblieben, wenn sie herabfallen sollte, den Kopf zerschlagen, daß es liegen bleibt; sollen wir da nicht weinen?’ ‘Nun,’ sprach Hans, ‘mehr Verstand ist für meinen Haushalt nicht nöthig; weil du so eine kluge Else bist, so will ich dich haben,’ packte sie bei der Hand, und nahm sie mit hinauf, und hielt Hochzeit mit ihr. Als sie den Hans eine Weile hatte, sprach er ‘Frau, ich will ausgehen arbeiten, und uns Geld verdienen, geh du ins Feld, und schneid das Korn, daß wir Brot haben.’ ‘Ja, mein lieber Hans, das will ich thun.’ Nachdem der Hans fort war, kochte sie sich einen guten Brei, und nahm ihn mit ins Feld. Als sie vor den Acker kam, sprach sie zu sich selbst ‘was thu ich? schneid ich ehr, oder eß ich ehr? hei, ich will erst essen.’ Nun aß sie ihren Topf mit Brei aus, und als sie dick satt war, sprach sie wieder ‘was thu ich? schneid ich ehr, oder schlaf ich ehr? hei, ich will erst schlafen.’ Da legte sie sich ins Korn, und schlief ein. Der Hans war längst zu Haus, aber die Else wollte nicht kommen, da sprach er ‘was hab ich für eine kluge Else, die ist so fleißig, daß sie nicht einmal nach Haus kommt und ißt.’ Als sie aber noch immer ausblieb, und es Abend ward, gieng der Hans hinaus, und wollte sehen was sie geschnitten

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1840/258>, abgerufen am 27.11.2024.