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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840.

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endlich sagte es zu ihr 'ich habe den Jammer nach Haus kriegt, und wenn es mir auch noch so gut hier geht, so kann ich doch nicht länger bleiben.' Die Frau Holle sagte 'es gefällt mir, daß du wieder nach Haus verlangst, und weil du mir so treu gedient hast, so will ich dich selbst wieder hinauf bringen.' Sie nahm es darauf bei der Hand, und führte es vor ein großes Thor. Das Thor ward auf gethan, und wie das Mädchen gerade darunter stand, fiel ein gewaltiger Goldregen, und alles Gold blieb an ihm hängen, so daß es über und über davon bedeckt war. 'Das sollst du haben, weil du so fleißig gewesen bist' sprach die Frau Holle, und gab ihm auch die Spule wieder, die ihm in den Brunnen gefallen war. Darauf ward das Thor verschlossen, und das Mädchen befand sich oben auf der Welt, nicht weit von seiner Mutter Haus, und als es in den Hof kam, saß der Hahn auf dem Brunnen und rief

'kikeriki,
unsere goldene Jungfrau ist wieder hie.'

Da gieng es hinein zu seiner Mutter, und weil es so mit Gold bedeckt ankam, ward es gut aufgenommen.

Als die Mutter hörte wie es zu dem Reichthum gekommen war, wollte sie der andern häßlichen und faulen Tochter gerne dasselbe Glück verschaffen. Sie mußte sich auch an den Brunnen setzen und spinnen; und damit ihre Spule blutig ward,

endlich sagte es zu ihr ‘ich habe den Jammer nach Haus kriegt, und wenn es mir auch noch so gut hier geht, so kann ich doch nicht länger bleiben.’ Die Frau Holle sagte ‘es gefällt mir, daß du wieder nach Haus verlangst, und weil du mir so treu gedient hast, so will ich dich selbst wieder hinauf bringen.’ Sie nahm es darauf bei der Hand, und führte es vor ein großes Thor. Das Thor ward auf gethan, und wie das Mädchen gerade darunter stand, fiel ein gewaltiger Goldregen, und alles Gold blieb an ihm hängen, so daß es über und über davon bedeckt war. ‘Das sollst du haben, weil du so fleißig gewesen bist’ sprach die Frau Holle, und gab ihm auch die Spule wieder, die ihm in den Brunnen gefallen war. Darauf ward das Thor verschlossen, und das Mädchen befand sich oben auf der Welt, nicht weit von seiner Mutter Haus, und als es in den Hof kam, saß der Hahn auf dem Brunnen und rief

‘kikeriki,
unsere goldene Jungfrau ist wieder hie.’

Da gieng es hinein zu seiner Mutter, und weil es so mit Gold bedeckt ankam, ward es gut aufgenommen.

Als die Mutter hörte wie es zu dem Reichthum gekommen war, wollte sie der andern häßlichen und faulen Tochter gerne dasselbe Glück verschaffen. Sie mußte sich auch an den Brunnen setzen und spinnen; und damit ihre Spule blutig ward,

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[156/0205] endlich sagte es zu ihr ‘ich habe den Jammer nach Haus kriegt, und wenn es mir auch noch so gut hier geht, so kann ich doch nicht länger bleiben.’ Die Frau Holle sagte ‘es gefällt mir, daß du wieder nach Haus verlangst, und weil du mir so treu gedient hast, so will ich dich selbst wieder hinauf bringen.’ Sie nahm es darauf bei der Hand, und führte es vor ein großes Thor. Das Thor ward auf gethan, und wie das Mädchen gerade darunter stand, fiel ein gewaltiger Goldregen, und alles Gold blieb an ihm hängen, so daß es über und über davon bedeckt war. ‘Das sollst du haben, weil du so fleißig gewesen bist’ sprach die Frau Holle, und gab ihm auch die Spule wieder, die ihm in den Brunnen gefallen war. Darauf ward das Thor verschlossen, und das Mädchen befand sich oben auf der Welt, nicht weit von seiner Mutter Haus, und als es in den Hof kam, saß der Hahn auf dem Brunnen und rief ‘kikeriki, unsere goldene Jungfrau ist wieder hie.’ Da gieng es hinein zu seiner Mutter, und weil es so mit Gold bedeckt ankam, ward es gut aufgenommen. Als die Mutter hörte wie es zu dem Reichthum gekommen war, wollte sie der andern häßlichen und faulen Tochter gerne dasselbe Glück verschaffen. Sie mußte sich auch an den Brunnen setzen und spinnen; und damit ihre Spule blutig ward,

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1840/205>, abgerufen am 25.11.2024.