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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.

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Leute Maul und Nase vor Verwunderung aufsperrten. Sie waren willig ihm dafür zu geben was er verlangte, und er bekam ein Pferd, dem war Gold aufgeladen, so viel es tragen konnte.

Nun wollte der dritte Bruder seine Katze auch an den rechten Mann bringen. Es gieng ihm wie den andern, so lange er auf dem festen Lande blieb, war nichts auszurichten, es gab aller Orten Katzen, und so viel, daß die neugebornen Jungen meist im Wasser ersäuft wurden. Endlich ließ er sich auf eine Jnsel überschiffen, und es traf sich glücklicherweise, daß dort noch niemals eine gesehen war, und doch die Mäuse so überhand genommen hatten, daß sie auf den Tischen und Bänken tanzten, der Hausherr mochte daheim seyn oder nicht. Die Leute jammerten gewaltig über die Plage, der König selbst wußte sich in seinem Schlosse nicht dagegen zu retten: in allen Ecken pfiffen Mäuse, und zernagten was sie mit ihren Zähnen nur packen konnten. Da fieng nun die Katze ihre Jagd an, und hatte bald ein paar Säle gereinigt, und die Leute baten den König das Wunderthier für das Reich zu kaufen. Der König gab gerne was gefordert wurde, das war ein mit Gold beladener Maulesel, und der dritte Bruder kam mit den allergrößten Schätzen heim.

Die Katze machte sich in dem königlichen Schlosse mit den Mäusen eine rechte Lust, und biß so viele todt daß sie nicht mehr zu zählen waren. Endlich ward ihr von der Arbeit heiß, und sie bekam Durst, da blieb sie stehen, drehte den Kopf in die Höhe und schrie 'miau, miau.' Der König sammt allen seinen Leuten,

Leute Maul und Nase vor Verwunderung aufsperrten. Sie waren willig ihm dafuͤr zu geben was er verlangte, und er bekam ein Pferd, dem war Gold aufgeladen, so viel es tragen konnte.

Nun wollte der dritte Bruder seine Katze auch an den rechten Mann bringen. Es gieng ihm wie den andern, so lange er auf dem festen Lande blieb, war nichts auszurichten, es gab aller Orten Katzen, und so viel, daß die neugebornen Jungen meist im Wasser ersaͤuft wurden. Endlich ließ er sich auf eine Jnsel uͤberschiffen, und es traf sich gluͤcklicherweise, daß dort noch niemals eine gesehen war, und doch die Maͤuse so uͤberhand genommen hatten, daß sie auf den Tischen und Baͤnken tanzten, der Hausherr mochte daheim seyn oder nicht. Die Leute jammerten gewaltig uͤber die Plage, der Koͤnig selbst wußte sich in seinem Schlosse nicht dagegen zu retten: in allen Ecken pfiffen Maͤuse, und zernagten was sie mit ihren Zaͤhnen nur packen konnten. Da fieng nun die Katze ihre Jagd an, und hatte bald ein paar Saͤle gereinigt, und die Leute baten den Koͤnig das Wunderthier fuͤr das Reich zu kaufen. Der Koͤnig gab gerne was gefordert wurde, das war ein mit Gold beladener Maulesel, und der dritte Bruder kam mit den allergroͤßten Schaͤtzen heim.

Die Katze machte sich in dem koͤniglichen Schlosse mit den Maͤusen eine rechte Lust, und biß so viele todt daß sie nicht mehr zu zaͤhlen waren. Endlich ward ihr von der Arbeit heiß, und sie bekam Durst, da blieb sie stehen, drehte den Kopf in die Hoͤhe und schrie ‘miau, miau.’ Der Koͤnig sammt allen seinen Leuten,

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[440/0471] Leute Maul und Nase vor Verwunderung aufsperrten. Sie waren willig ihm dafuͤr zu geben was er verlangte, und er bekam ein Pferd, dem war Gold aufgeladen, so viel es tragen konnte. Nun wollte der dritte Bruder seine Katze auch an den rechten Mann bringen. Es gieng ihm wie den andern, so lange er auf dem festen Lande blieb, war nichts auszurichten, es gab aller Orten Katzen, und so viel, daß die neugebornen Jungen meist im Wasser ersaͤuft wurden. Endlich ließ er sich auf eine Jnsel uͤberschiffen, und es traf sich gluͤcklicherweise, daß dort noch niemals eine gesehen war, und doch die Maͤuse so uͤberhand genommen hatten, daß sie auf den Tischen und Baͤnken tanzten, der Hausherr mochte daheim seyn oder nicht. Die Leute jammerten gewaltig uͤber die Plage, der Koͤnig selbst wußte sich in seinem Schlosse nicht dagegen zu retten: in allen Ecken pfiffen Maͤuse, und zernagten was sie mit ihren Zaͤhnen nur packen konnten. Da fieng nun die Katze ihre Jagd an, und hatte bald ein paar Saͤle gereinigt, und die Leute baten den Koͤnig das Wunderthier fuͤr das Reich zu kaufen. Der Koͤnig gab gerne was gefordert wurde, das war ein mit Gold beladener Maulesel, und der dritte Bruder kam mit den allergroͤßten Schaͤtzen heim. Die Katze machte sich in dem koͤniglichen Schlosse mit den Maͤusen eine rechte Lust, und biß so viele todt daß sie nicht mehr zu zaͤhlen waren. Endlich ward ihr von der Arbeit heiß, und sie bekam Durst, da blieb sie stehen, drehte den Kopf in die Hoͤhe und schrie ‘miau, miau.’ Der Koͤnig sammt allen seinen Leuten,

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837/471>, abgerufen am 22.11.2024.