Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

Hersche (Hirse), ick well de Hochtidlüt beten.' Do kamen alle Hochtidlüt zosam'm. (Wer waren dann die Hochzeitsleute? das kann ich dir sagen, wie mirs ein anderer erzählt hat: das waren alle Hasen, und die Krähe war als Pfarrer dabei, die Brautleute zu trauen, und der Fuchs als Küster, und der Altar war unterm Regenbogen).

Mäken aober was trurig, do se so alleene was. Kummts Häsichen und seit 'thu uf, thu uf, de Hochtidlüt senn fresch (frisch, lustig).' De Braut seit nischt, und wint. Häsichen gäht fort, Häsichen kummt weder, und seit 'thu uf, thu uf, de Hochtidlüt senn hongrig.' De Braut seit weder nischt, und wint. Häsichen gäht fort, Häsichen kummt, und seit 'thu uf, thu uf, de Hochtidlüt waorten.' Do seit de Braut nischt, und Häsichen gäht fort, aober se macht ene Puppen von Stroah met eren Kleedern, und gibt er eenen Röhrleppel, und set se an den Kessel med Hersche, und gäht zor Motter. Häsichen kummt noch ämahl, und seit 'thu uf, thu uf,' und macht uf, und smet die Puppe an Kopp, daß er de Hube abfällt.

Do set Häsichen daß sine Braut nech es, und gäht fort, und es trurig.



Hersche (Hirse), ick well de Hochtidluͤt beten.’ Do kamen alle Hochtidluͤt zosam’m. (Wer waren dann die Hochzeitsleute? das kann ich dir sagen, wie mirs ein anderer erzaͤhlt hat: das waren alle Hasen, und die Kraͤhe war als Pfarrer dabei, die Brautleute zu trauen, und der Fuchs als Kuͤster, und der Altar war unterm Regenbogen).

Maͤken aober was trurig, do se so alleene was. Kummts Haͤsichen und seit ‘thu uf, thu uf, de Hochtidluͤt senn fresch (frisch, lustig).’ De Braut seit nischt, und wint. Haͤsichen gaͤht fort, Haͤsichen kummt weder, und seit ‘thu uf, thu uf, de Hochtidluͤt senn hongrig.’ De Braut seit weder nischt, und wint. Haͤsichen gaͤht fort, Haͤsichen kummt, und seit ‘thu uf, thu uf, de Hochtidluͤt waorten.’ Do seit de Braut nischt, und Haͤsichen gaͤht fort, aober se macht ene Puppen von Stroah met eren Kleedern, und gibt er eenen Roͤhrleppel, und set se an den Kessel med Hersche, und gaͤht zor Motter. Haͤsichen kummt noch aͤmahl, und seit ‘thu uf, thu uf,’ und macht uf, und smet die Puppe an Kopp, daß er de Hube abfaͤllt.

Do set Haͤsichen daß sine Braut nech es, und gaͤht fort, und es trurig.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0457" n="426"/>
Hersche (Hirse), ick well de Hochtidlu&#x0364;t beten.&#x2019; Do kamen alle Hochtidlu&#x0364;t zosam&#x2019;m. (Wer waren dann die Hochzeitsleute? das kann ich dir sagen, wie mirs ein anderer erza&#x0364;hlt hat: das waren alle Hasen, und die Kra&#x0364;he war als Pfarrer dabei, die Brautleute zu trauen, und der Fuchs als Ku&#x0364;ster, und der Altar war unterm Regenbogen).</p><lb/>
        <p>Ma&#x0364;ken aober was trurig, do se so alleene was. Kummts Ha&#x0364;sichen und seit &#x2018;thu uf, thu uf, de Hochtidlu&#x0364;t senn fresch (frisch, lustig).&#x2019; De Braut seit nischt, und wint. Ha&#x0364;sichen ga&#x0364;ht fort, Ha&#x0364;sichen kummt weder, und seit &#x2018;thu uf, thu uf, de Hochtidlu&#x0364;t senn hongrig.&#x2019; De Braut seit weder nischt, und wint. Ha&#x0364;sichen ga&#x0364;ht fort, Ha&#x0364;sichen kummt, und seit &#x2018;thu uf, thu uf, de Hochtidlu&#x0364;t waorten.&#x2019; Do seit de Braut nischt, und Ha&#x0364;sichen ga&#x0364;ht fort, aober se macht ene Puppen von Stroah met eren Kleedern, und gibt er eenen Ro&#x0364;hrleppel, und set se an den Kessel med Hersche, und ga&#x0364;ht zor Motter. Ha&#x0364;sichen kummt noch a&#x0364;mahl, und seit &#x2018;thu uf, thu uf,&#x2019; und macht uf, und smet die Puppe an Kopp, daß er de Hube abfa&#x0364;llt.</p><lb/>
        <p>Do set Ha&#x0364;sichen daß sine Braut nech es, und ga&#x0364;ht fort, und es trurig.</p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[426/0457] Hersche (Hirse), ick well de Hochtidluͤt beten.’ Do kamen alle Hochtidluͤt zosam’m. (Wer waren dann die Hochzeitsleute? das kann ich dir sagen, wie mirs ein anderer erzaͤhlt hat: das waren alle Hasen, und die Kraͤhe war als Pfarrer dabei, die Brautleute zu trauen, und der Fuchs als Kuͤster, und der Altar war unterm Regenbogen). Maͤken aober was trurig, do se so alleene was. Kummts Haͤsichen und seit ‘thu uf, thu uf, de Hochtidluͤt senn fresch (frisch, lustig).’ De Braut seit nischt, und wint. Haͤsichen gaͤht fort, Haͤsichen kummt weder, und seit ‘thu uf, thu uf, de Hochtidluͤt senn hongrig.’ De Braut seit weder nischt, und wint. Haͤsichen gaͤht fort, Haͤsichen kummt, und seit ‘thu uf, thu uf, de Hochtidluͤt waorten.’ Do seit de Braut nischt, und Haͤsichen gaͤht fort, aober se macht ene Puppen von Stroah met eren Kleedern, und gibt er eenen Roͤhrleppel, und set se an den Kessel med Hersche, und gaͤht zor Motter. Haͤsichen kummt noch aͤmahl, und seit ‘thu uf, thu uf,’ und macht uf, und smet die Puppe an Kopp, daß er de Hube abfaͤllt. Do set Haͤsichen daß sine Braut nech es, und gaͤht fort, und es trurig.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2015-05-11T18:40:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Göttinger Digitalisierungszentrum: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2015-05-11T18:40:00Z)
Sandra Balck, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-06-15T16:12:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837/457
Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837/457>, abgerufen am 25.11.2024.