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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.

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aber das drittemal stand der Tod bei den Füßen, da mußte das Kind sterben.

Der Mann wollte doch einmal seinen Gevatter besuchen, und ihm erzählen wie es mit dem Wasser gegangen war. Als er aber ins Haus kam, war eine so wunderliche Wirthschaft darin. Auf der ersten Treppe zankten sich Schippe und Besen, und schmissen gewaltig auf einander los. Er fragte sie 'wo wohnt der Herr Gevatter?' Der Besen antwortete 'eine Treppe höher.' Als er auf die zweite Treppe kam, sah er eine Menge todter Finger liegen. Er fragte 'wo wohnt der Herr Gevatter?' Einer antwortete 'eine Treppe höher.' Auf der dritten Treppe lag ein Haufen todter Köpfe, die wiesen ihn wieder eine Treppe höher. Auf der vierten Treppe sah er Fische über dem Feuer stehen, die britzelten in der Pfanne, und backten sich selber. Sie sprachen auch 'eine Treppe höher.' Und als er die fünfte hinauf gestiegen war, so kam er vor eine Stube, und guckte durch das Schlüsselloch, und sah den Gevatter, der ein paar lange lange Hörner hatte. Als er die Thüre aufmachte, und hinein gieng, legte sich der Gevatter geschwind aufs Bett, und deckte sich zu. Da sprach der Mann 'Herr Gevatter, was ist für eine wunderliche Wirthschaft in eurem Hause? als ich auf eure erste Treppe kam, so zankten sich Schippe und Besen mit einander und schlugen gewaltig auf einander los.' 'Wie seyd ihr so einfältig,' sagte der Gevatter, 'das war der Knecht und die Magd, die sprachen mit einander.' 'Aber auf der zweiten Treppe sah ich todte Finger liegen.' 'Ei, wie seyd ihr dumm! das waren

aber das drittemal stand der Tod bei den Fuͤßen, da mußte das Kind sterben.

Der Mann wollte doch einmal seinen Gevatter besuchen, und ihm erzaͤhlen wie es mit dem Wasser gegangen war. Als er aber ins Haus kam, war eine so wunderliche Wirthschaft darin. Auf der ersten Treppe zankten sich Schippe und Besen, und schmissen gewaltig auf einander los. Er fragte sie ‘wo wohnt der Herr Gevatter?’ Der Besen antwortete ‘eine Treppe hoͤher.’ Als er auf die zweite Treppe kam, sah er eine Menge todter Finger liegen. Er fragte ‘wo wohnt der Herr Gevatter?’ Einer antwortete ‘eine Treppe hoͤher.’ Auf der dritten Treppe lag ein Haufen todter Koͤpfe, die wiesen ihn wieder eine Treppe hoͤher. Auf der vierten Treppe sah er Fische uͤber dem Feuer stehen, die britzelten in der Pfanne, und backten sich selber. Sie sprachen auch ‘eine Treppe hoͤher.’ Und als er die fuͤnfte hinauf gestiegen war, so kam er vor eine Stube, und guckte durch das Schluͤsselloch, und sah den Gevatter, der ein paar lange lange Hoͤrner hatte. Als er die Thuͤre aufmachte, und hinein gieng, legte sich der Gevatter geschwind aufs Bett, und deckte sich zu. Da sprach der Mann ‘Herr Gevatter, was ist fuͤr eine wunderliche Wirthschaft in eurem Hause? als ich auf eure erste Treppe kam, so zankten sich Schippe und Besen mit einander und schlugen gewaltig auf einander los.’ ‘Wie seyd ihr so einfaͤltig,’ sagte der Gevatter, ‘das war der Knecht und die Magd, die sprachen mit einander.’ ‘Aber auf der zweiten Treppe sah ich todte Finger liegen.’ ‘Ei, wie seyd ihr dumm! das waren

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[255/0286] aber das drittemal stand der Tod bei den Fuͤßen, da mußte das Kind sterben. Der Mann wollte doch einmal seinen Gevatter besuchen, und ihm erzaͤhlen wie es mit dem Wasser gegangen war. Als er aber ins Haus kam, war eine so wunderliche Wirthschaft darin. Auf der ersten Treppe zankten sich Schippe und Besen, und schmissen gewaltig auf einander los. Er fragte sie ‘wo wohnt der Herr Gevatter?’ Der Besen antwortete ‘eine Treppe hoͤher.’ Als er auf die zweite Treppe kam, sah er eine Menge todter Finger liegen. Er fragte ‘wo wohnt der Herr Gevatter?’ Einer antwortete ‘eine Treppe hoͤher.’ Auf der dritten Treppe lag ein Haufen todter Koͤpfe, die wiesen ihn wieder eine Treppe hoͤher. Auf der vierten Treppe sah er Fische uͤber dem Feuer stehen, die britzelten in der Pfanne, und backten sich selber. Sie sprachen auch ‘eine Treppe hoͤher.’ Und als er die fuͤnfte hinauf gestiegen war, so kam er vor eine Stube, und guckte durch das Schluͤsselloch, und sah den Gevatter, der ein paar lange lange Hoͤrner hatte. Als er die Thuͤre aufmachte, und hinein gieng, legte sich der Gevatter geschwind aufs Bett, und deckte sich zu. Da sprach der Mann ‘Herr Gevatter, was ist fuͤr eine wunderliche Wirthschaft in eurem Hause? als ich auf eure erste Treppe kam, so zankten sich Schippe und Besen mit einander und schlugen gewaltig auf einander los.’ ‘Wie seyd ihr so einfaͤltig,’ sagte der Gevatter, ‘das war der Knecht und die Magd, die sprachen mit einander.’ ‘Aber auf der zweiten Treppe sah ich todte Finger liegen.’ ‘Ei, wie seyd ihr dumm! das waren

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837/286>, abgerufen am 24.11.2024.