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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.

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nicht abgelöst werde. Was ist wohl Schuld?' 'He, der Dummbart!' antwortete der Teufel, 'wenn einer kommt und will überfahren, so muß er ihm die Stange in die Hand geben, dann muß der andere überfahren, und er ist frei.' Da die Ellermutter ihm die drei goldnen Haare ausgerissen hatte und die drei Fragen beantwortet waren, so ließ sie den Teufel in Ruhe, und er schlief bis der Tag anbrach.

Als der Teufel wieder fortgezogen war, holte die Alte die Ameise aus der Rockfalte, und gab dem Glückskind die menschliche Gestalt zurück. 'Da hast du die drei goldenen Haare,' sprach sie, 'was der Teufel zu deinen drei Fragen gesagt hat, wirst du wohl gehört haben.' 'Ja' antwortete er, 'ich habe es gehört, und wills auch wohl behalten.' 'So ist dir geholfen,' sagte sie, 'und nun kannst du deiner Wege ziehen.' Er bedankte sich bei der Alten für die Hilfe in der Noth, verließ die Hölle, und war vergnügt daß ihm alles so wohl geglückt war. Als er zu dem Fährmann kam, sollte er ihm die versprochene Antwort geben. 'Fahr mich erst hinüber,' sprach das Glückskind, 'so will ich dir sagen wie du erlöst wirst,' und als er auf dem jenseitigen Ufer angelangt war, gab er ihm des Teufels Rath, 'wenn wieder einer kommt, und will übergefahren seyn, so gib ihm die Stange in die Hand.' Er gieng weiter, und kam zu der Stadt, worin der unfruchtbare Baum stand, und wo der Wächter auch Antwort haben wollte. Da sagte er ihm, wie er vom Teufel gehört hatte, 'tödtet die Maus, die an seiner Wurzel nagt, so wird er wieder goldne Aepfel tragen.' Da dankte ihm

nicht abgeloͤst werde. Was ist wohl Schuld?’ ‘He, der Dummbart!’ antwortete der Teufel, ‘wenn einer kommt und will uͤberfahren, so muß er ihm die Stange in die Hand geben, dann muß der andere uͤberfahren, und er ist frei.’ Da die Ellermutter ihm die drei goldnen Haare ausgerissen hatte und die drei Fragen beantwortet waren, so ließ sie den Teufel in Ruhe, und er schlief bis der Tag anbrach.

Als der Teufel wieder fortgezogen war, holte die Alte die Ameise aus der Rockfalte, und gab dem Gluͤckskind die menschliche Gestalt zuruͤck. ‘Da hast du die drei goldenen Haare,’ sprach sie, ‘was der Teufel zu deinen drei Fragen gesagt hat, wirst du wohl gehoͤrt haben.’ ‘Ja’ antwortete er, ‘ich habe es gehoͤrt, und wills auch wohl behalten.’ ‘So ist dir geholfen,’ sagte sie, ‘und nun kannst du deiner Wege ziehen.’ Er bedankte sich bei der Alten fuͤr die Hilfe in der Noth, verließ die Hoͤlle, und war vergnuͤgt daß ihm alles so wohl gegluͤckt war. Als er zu dem Faͤhrmann kam, sollte er ihm die versprochene Antwort geben. ‘Fahr mich erst hinuͤber,’ sprach das Gluͤckskind, ‘so will ich dir sagen wie du erloͤst wirst,’ und als er auf dem jenseitigen Ufer angelangt war, gab er ihm des Teufels Rath, ‘wenn wieder einer kommt, und will uͤbergefahren seyn, so gib ihm die Stange in die Hand.’ Er gieng weiter, und kam zu der Stadt, worin der unfruchtbare Baum stand, und wo der Waͤchter auch Antwort haben wollte. Da sagte er ihm, wie er vom Teufel gehoͤrt hatte, ‘toͤdtet die Maus, die an seiner Wurzel nagt, so wird er wieder goldne Aepfel tragen.’ Da dankte ihm

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[181/0214] nicht abgeloͤst werde. Was ist wohl Schuld?’ ‘He, der Dummbart!’ antwortete der Teufel, ‘wenn einer kommt und will uͤberfahren, so muß er ihm die Stange in die Hand geben, dann muß der andere uͤberfahren, und er ist frei.’ Da die Ellermutter ihm die drei goldnen Haare ausgerissen hatte und die drei Fragen beantwortet waren, so ließ sie den Teufel in Ruhe, und er schlief bis der Tag anbrach. Als der Teufel wieder fortgezogen war, holte die Alte die Ameise aus der Rockfalte, und gab dem Gluͤckskind die menschliche Gestalt zuruͤck. ‘Da hast du die drei goldenen Haare,’ sprach sie, ‘was der Teufel zu deinen drei Fragen gesagt hat, wirst du wohl gehoͤrt haben.’ ‘Ja’ antwortete er, ‘ich habe es gehoͤrt, und wills auch wohl behalten.’ ‘So ist dir geholfen,’ sagte sie, ‘und nun kannst du deiner Wege ziehen.’ Er bedankte sich bei der Alten fuͤr die Hilfe in der Noth, verließ die Hoͤlle, und war vergnuͤgt daß ihm alles so wohl gegluͤckt war. Als er zu dem Faͤhrmann kam, sollte er ihm die versprochene Antwort geben. ‘Fahr mich erst hinuͤber,’ sprach das Gluͤckskind, ‘so will ich dir sagen wie du erloͤst wirst,’ und als er auf dem jenseitigen Ufer angelangt war, gab er ihm des Teufels Rath, ‘wenn wieder einer kommt, und will uͤbergefahren seyn, so gib ihm die Stange in die Hand.’ Er gieng weiter, und kam zu der Stadt, worin der unfruchtbare Baum stand, und wo der Waͤchter auch Antwort haben wollte. Da sagte er ihm, wie er vom Teufel gehoͤrt hatte, ‘toͤdtet die Maus, die an seiner Wurzel nagt, so wird er wieder goldne Aepfel tragen.’ Da dankte ihm

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837/214>, abgerufen am 24.11.2024.