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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.

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die Katze miaute, und der Hahn krähte; dann stürzten sie durch das Fenster in die Stube hinein daß die Scheiben klirrend niederfielen. Die Räuber fuhren bei dem entsetzlichen Geschrei in die Höhe, meinten nicht anders, als ein Gespenst käme herein, und flohen in größter Furcht in den Wald hinaus. Nun setzten sich die vier Gesellen an den Tisch, nahmen mit dem vorlieb, was übrig geblieben war, und aßen als wenn sie vier Wochen hungern sollten.

Wie die vier Spielleute fertig waren, löschten sie das Licht aus, und suchten sich eine Schlafstätte, jeder nach seiner Natur und Bequemlichkeit. Der Esel legte sich auf den Mist, der Hund hinter die Thüre, die Katze auf den Herd bei die warme Asche, und der Hahn setzte sich auf den Hahnenbalken: und weil sie müde waren von ihrem langen Weg, schliefen sie auch bald ein. Als Mitternacht vorbei war, und die Räuber von weitem sahen daß kein Licht mehr im Haus war, auch alles ruhig schien, sprach der Hauptmann 'wir hätten uns doch nicht sollen ins Bockshorn jagen lassen,' und hieß einen hingehen und das Haus untersuchen. Der Abgeschickte fand alles still, gieng in die Küche, wollte ein Licht anzünden, und nahm ein Schwefelhölzchen, und weil er die glühenden, feurigen Augen der Katze für lebendige Kohlen ansah, hielt er es daran, daß es Feuer fangen sollte. Aber die Katze verstand keinen Spaß, sprang ihm in das Gesicht, spie und kratzte. Da erschrack er gewaltig, lief und wollte zur Hinterthüre hinaus, aber der Hund, der da lag, sprang auf und biß ihn ins Bein; und als

die Katze miaute, und der Hahn kraͤhte; dann stuͤrzten sie durch das Fenster in die Stube hinein daß die Scheiben klirrend niederfielen. Die Raͤuber fuhren bei dem entsetzlichen Geschrei in die Hoͤhe, meinten nicht anders, als ein Gespenst kaͤme herein, und flohen in groͤßter Furcht in den Wald hinaus. Nun setzten sich die vier Gesellen an den Tisch, nahmen mit dem vorlieb, was uͤbrig geblieben war, und aßen als wenn sie vier Wochen hungern sollten.

Wie die vier Spielleute fertig waren, loͤschten sie das Licht aus, und suchten sich eine Schlafstaͤtte, jeder nach seiner Natur und Bequemlichkeit. Der Esel legte sich auf den Mist, der Hund hinter die Thuͤre, die Katze auf den Herd bei die warme Asche, und der Hahn setzte sich auf den Hahnenbalken: und weil sie muͤde waren von ihrem langen Weg, schliefen sie auch bald ein. Als Mitternacht vorbei war, und die Raͤuber von weitem sahen daß kein Licht mehr im Haus war, auch alles ruhig schien, sprach der Hauptmann ‘wir haͤtten uns doch nicht sollen ins Bockshorn jagen lassen,’ und hieß einen hingehen und das Haus untersuchen. Der Abgeschickte fand alles still, gieng in die Kuͤche, wollte ein Licht anzuͤnden, und nahm ein Schwefelhoͤlzchen, und weil er die gluͤhenden, feurigen Augen der Katze fuͤr lebendige Kohlen ansah, hielt er es daran, daß es Feuer fangen sollte. Aber die Katze verstand keinen Spaß, sprang ihm in das Gesicht, spie und kratzte. Da erschrack er gewaltig, lief und wollte zur Hinterthuͤre hinaus, aber der Hund, der da lag, sprang auf und biß ihn ins Bein; und als

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[169/0202] die Katze miaute, und der Hahn kraͤhte; dann stuͤrzten sie durch das Fenster in die Stube hinein daß die Scheiben klirrend niederfielen. Die Raͤuber fuhren bei dem entsetzlichen Geschrei in die Hoͤhe, meinten nicht anders, als ein Gespenst kaͤme herein, und flohen in groͤßter Furcht in den Wald hinaus. Nun setzten sich die vier Gesellen an den Tisch, nahmen mit dem vorlieb, was uͤbrig geblieben war, und aßen als wenn sie vier Wochen hungern sollten. Wie die vier Spielleute fertig waren, loͤschten sie das Licht aus, und suchten sich eine Schlafstaͤtte, jeder nach seiner Natur und Bequemlichkeit. Der Esel legte sich auf den Mist, der Hund hinter die Thuͤre, die Katze auf den Herd bei die warme Asche, und der Hahn setzte sich auf den Hahnenbalken: und weil sie muͤde waren von ihrem langen Weg, schliefen sie auch bald ein. Als Mitternacht vorbei war, und die Raͤuber von weitem sahen daß kein Licht mehr im Haus war, auch alles ruhig schien, sprach der Hauptmann ‘wir haͤtten uns doch nicht sollen ins Bockshorn jagen lassen,’ und hieß einen hingehen und das Haus untersuchen. Der Abgeschickte fand alles still, gieng in die Kuͤche, wollte ein Licht anzuͤnden, und nahm ein Schwefelhoͤlzchen, und weil er die gluͤhenden, feurigen Augen der Katze fuͤr lebendige Kohlen ansah, hielt er es daran, daß es Feuer fangen sollte. Aber die Katze verstand keinen Spaß, sprang ihm in das Gesicht, spie und kratzte. Da erschrack er gewaltig, lief und wollte zur Hinterthuͤre hinaus, aber der Hund, der da lag, sprang auf und biß ihn ins Bein; und als

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837/202>, abgerufen am 22.11.2024.